…. schreiben wir die Konfirmationskarten später.“
Und damit nicht alle schon gedruckten oder gekauften Konfirmationskarten in den Schränken verstauben, kriegt man eben aus gewissen jubilarischen Anlässen dieses Jahr eine mit diesem herzlichen Glück-Wunsch überreicht. Ich habe mich sehr gefreut – nicht zuletzt über Psalm 73, 28.
Die Konfirmationen sind in der Tat m.W. bundesweit für dieses Frühjahr abgesagt bzw. weit nach hinten verschoben. Wir in Oldenburg empfehlen eine Feier frühestens nach den Sommerferien. Jemand sagte: Lasst uns doch das Erntedankfest als besonderen Tag miteinander feiern und auch die Konfirmation mit hineinnehmen.
Weil natürlich – falls es denn dann wieder entspannt und fröhlich möglich ist – alle alles an verpassten Aktivitäten nach der Krise nachholen wollen-können-müssen, könnte es irgendwie auch im Herbst eng werden. Viele befürchten ja, dass der Bildungs- und Veranstaltungsdruck in Schule und Gesellschaft uns in die Enge treiben könnte. Also ist der Gedanke gar nicht so abwegig, die Konfirmation im nächsten Jahr im Zusammenklang mit den dann vorgesehenen Einsegnungen zu begehen.
Aber halt! Erst mal abwarten. Die Zukunft ist gestaltungsoffen.
Ich finde den Gedanken ja sehr verlockend, dieses Jahr grundlegend als eine Art „Pausenjahr“ zu verstehen – jedenfalls überall da, wo es möglich ist: Nicht alles „nachholen“ wollen, kompensieren, sich und andere für das „Verpasste“ entschädigen. Warum nicht kreativ die Dinge tun, die möglich sind, ohne außer Atem zu kommen?
Viele haben ja schon bemerkt, dass Krisen immer auch eine Chance sind, nach den eigenen Werten und Gewichtungen zu fragen. Wir nehmen uns Zeit, sortieren uns neu, schauen uns um, wen wir zukünftig auf keinen Fall aus den Augen und dem Herzen verlieren wollen. Wir sind langsamer, nachdenklicher, bewusster unterwegs. Und übergehen bitte keinesfalls vor lauter Überschaum die Trauer und den Schmerz, den Menschen weltweit – und eben nicht nur wegen Corona – erleiden und erlitten haben.
[In Klammern gesagt: Das könnte übrigens auch für die Konfizeit eine gute Gelegenheit sein. Bin ich wirklich mit meinem Konzept zufrieden? Worauf kommt es mir und den Konfis eigentlich wesentlich an in der Zeit, die wir miteinander verbringen?]
Und im nächsten Jahr knüpfen wir einfach neu den Faden des Kirchen- und Kalenderjahres. Vielleicht ja aufgrund unserer aktuell gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse irgendwie anders…
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