Das kommt auch nicht alle Tage vor, dass ich ein Sachbuch mit auf eine kleine Wanderung an der Hunte mitnehme. Und ich hab es sogar durchgelesen. Das lag sicher auch daran, dass es keine allzu umfangreiche Lektüre gewesen ist. Aber gehaltvoll und anregend. Weil ich noch auf der Suche war nach den „richtigen“ Geschichten. Solchen, mit denen sich die wichtigsten Informationen über Jesus vermitteln lassen könnten. Sein Biografie, sein Charakter, seine Kernbotschaften, die „schönsten“ Gleichnisse, Wunder, Zitat.

Ich finde, Fabian Vogt ist es gelungen, unterhaltsam und informativ zugleich einen Überblick für all die zu schaffen, die sich fragen: Wer war dieser Jesus? Nicht immer gelingt es uns theologisch geschulten Menschen, auf diese Frage allgemeinverständlich zu antworten. Fabian Vogt kriegt es hin.

Nun bin ich also gut vorbereitet für den Jesus-Tag, den wir im auf unserem KonfiCamp im August erstmals im Programm haben. Wir wollen mit den Jugendlichen entscheidende Geschichten und Botschaften aus dem Leben Jesu im „Schnelldurchlauf“ kennenlernen und auf die Bühne bringen. Damit alle ein wenig durchblicken, wie der Weg Jesu von der Geburt bis zum Tod – und darüber hinaus – gewesen ist. Wenn es geklappt hat, wage ich es, unsere Auswahl mal hier zum Besten zu geben.

Fabian Vogt, Jesus für Eilige. Seine wichtigsten Ideen kurz & knackig, edition chrismon, Leipzig 2022, 12 €

Ach ja: Immer noch nicht können Steuererklärungen auf einem Bierdeckel gemacht werden. Vielleicht aber auf den Punkt gebracht der Kern dessen, was Jesus gelehrt und gelebt hat:

godnews.de

Gemeinsam geht´s besser!

Heute morgen sprach ich mit einer Diakonin. Sie sagte: Was wäre, wenn wir einfach mal alles auf „Null“ stellen und die Konfizeit frei von allen Traditionen und Zwängen neu aufstellen könnten?! Ein verführerischer Gedanke! Vielleicht würden manche die Konfizeit aus guten Gründen genauso weitermachen, wie sie es schon tun. Andere wären vielleicht irritiert ob der gebotenen Chance. Und Du?
Die Diakonin spricht aus, was viele gerade bewegt. Es ändert sich so viel und wir müssen uns etwas beeilen, um den Herausforderungen gerecht zu werden. Irgendwann bist Du abgehängt und wunderst Dich, wie das nur passieren konnte.

Die wenigsten werden natürlich einfach so ganz neu starten. Wie es gelingt, unter den vorhandenen Rahmenbedingungen viel Bewegung in die Konfizeit zu bringen, davon konnten sich über 70 Teilnehmer:innen der bundesweiten Online-Fortbildung „Gemeinsam geht´s besser! Wege gelungener Kooperation in der Konfi-Arbeit“ überzeugen, die federführend von drei religionspädagogischen Instituten durchgeführt wurde.

Schon die erste Gesprächsrunde mit Dr. Emilia Handke von Kirche im Dialog der Nordkirche und Jonas Görlich, Pfarrer in Lohmen in Mecklenburg-Vorpommern, machte klar, worauf es ankommt: sich mit denen auf den Weg machen, die Lust auf Veränderung haben; Netzwerkpartner:innen in allen gesellschaftlichen Gruppen suchen; dort, wo die Menschen in ihren alltäglichen Bezügen unterwegs sind, die eigene Meinung und kirchliche Angebote konkurrenzarm einbringen.

In zwei Workshop-Runden wurden anschließend Projekte vorgestellt, die es nur gibt, weil Menschen zusammen mit vielen anderen etwas auf die Beine gestellt haben.
Aus dem Oldenburger Bereich stellte Christoph Martsch-Grunau, seines Zeichens Elektropastor in Delmenhorst, das erfolgreich gestartete Konzept der Konfizeit Plus in Delmenhorst und Varrel-Stuhr vor. Zehn Gemeinden, die für alle ihre Konfis vier attraktive Konfizeit-Modelle anbieten: Vom großen KonfiCamp in Österreich bis zur „Wundertüte“ Pilgerzeit. Wer mehr wissen will, fragt am besten Christoph und die anderen Delmenhorster Akteur:innen. Einen guten Einblick bietet die Präsentation:




Ein Workshop aus Stuttgart informierte über besondere Konfi-Freizeiten am Meer und in den Bergen, Zürich präsentierte ein großes Konfi-Reise-Spiel, Köln veranschaulichte das Konzept verschiedener Konfi-Tage für die Region. Dazu kamen Workshops zur Konzeptentwicklung im Team, zur attraktiven übergemeindlichen Zusammenarbeit und zur Zielklärung als Voraussetzung für gemeinsame Wege.

Die Oldenburger, die bei der Fortbildung mit dabei waren, haben auf jeden Fall neue Motivation und gute Anregungen mitgenommen: Auf geht´s…

Werkbuch KonfiCamps – NEU

Wenn einem zusammen mit einem Buch ein Lunch-Paket geliefert wird, heißt es zugreifen!

KonfiCamp Expert:innen des noch jungen Netzwerks KonfiCamps in Deutschland e.V. haben zusammengetragen, was gut zu wissen ist, wenn man ein KonfiCamp miteinander in hoher Qualität durchführen möchte.

Auch wenn es von der ersten Idee bis zur Umsetzung in der Regel viele Monate dauert, kommt das Buch auch für die bevorstehende Freizeitensaison genau richtig. Dieser Sommer wird viele Camps, die in den letzten zwei Jahren nur sehr eingeschränkt durchführbar waren, wieder viel unbeschwerter machen. Auch erfahrene KonfiCampMacher:innen brauchen ständig gute Anregungen für ihre eigene Praxis – ausgelernt haben wir ja nie!

Der erste Teil KRIBBELN IM BAUCH ist ein Rundgang um das Konfi-Camp-Gelände. Es wird über die Anfänge der KonfiCamps in Finnland berichtet und die vielen Profile, die das Format inzwischen ausgebildet hat, vorgestellt. Beantwortet wird die Frage, wie es gelingen kann, das Evangelium im Zelt – und natürlich auch in festen Häusern – in Szene zu setzen und was das alles mit Kirche und Bildung zu tun hat.

Der zweite Teil DAS HERZ GEHT AUF führt dann direkt aufs KonfiCamp-Gelände rauf. Es widmet sich der Tagesstruktur eines KonfiCamps. Von den religionspädagogischen Experimenten des Glaubens Arbeit am Vormittag über die Ausprobierzeit am Nachmittag in Workshops und offenen Angeboten bis hin zu abendlicher Action, Bühne und Abenteuer und der besinnlichen Nachtkirche.

ZUHAUSE SEIN – jetzt nehmen wir auf einer Bank im Konfi-Camp-Gelände Platz und staunen, was hier so alles passiert, wenn man etwas genauer hinschaut. Teil 3 des Werkbuchs denkt über Gotteserfahrungen nach, über die Sprache der Musik und schwärmt von den Teamer*innen als Motor und Seele der Camps. Es geht um Seelsorge und Inklusion, Krisenmanagement, Digitale Teilhabe, Nachhaltigkeit und Gender Diversity. Damit die Qualität hoch bleibt, werden Tools zur Evaluation vorgestellt und gefragt, welches Potenzial KonfiCamps für die Kirche der Zukunft haben. Und wer darüber nachdenkt, wie überschaubar denn so ein KonfiCamp sein sollte, freut sich über das letzte Kapitel Groß, größer, am größten.

Ach ja, das Lunch-Paket. Immer, wenn an einem leckeren Sandwich entlang gelesen wird, lohnt sich der Klick ins Downloadmaterial mit einer Menge an hilfreichen Listen, Bildern und Dateien, die für die Vorbereitung und Durchführung eines KonfiCamps nützlich sind.

Carsten Haeske, Irmela Redhead, Steffen Weusten (Hrsg.): Das Evangelium ins Zelt setzen. Werkbuch KonfiCamps, Mit Downloadmaterial, Gütersloh 2022, 240 Seiten, 24 €

Perspektiven – KonfiCamps und KonfiFreizeiten

Vorhin erzählte eine Kollegin, dass sie in ihrer Gemeinde gerade die letzte Konfirmation in diesem Jahr gefeiert haben – und die war eine Einzelkonfirmation aus dem Konfirmationsjahrgang 2020. In der Tat, es war für viele Gemeinden und Konfi-Familien ein langes und herausforderndes Konfizeit-Abenteuer. Respekt und Anerkennung für alle, die geduldig und mutig durchgehalten haben! Und was machen wir jetzt so? Uns auf Weihnachten vorbereiten…

Bei den Freizeiten und Camps habe ich den Eindruck, dass in diesem Jahr seit dem Beginn der Sommerferien die eine Hälfte stattgefunden hat – mit allem Drum und Dran an Hygienekonzepten und Teststrategien – und die andere Hälfte mit Bedauern und Enttäuschung vieler Beteiligten abgesagt wurde. Vor allem größere Gruppen hatten und haben Schwierigkeiten, in Freizeitheimen, Jugendherbergen etc. aufgrund der Pflicht zur Einhaltung von Mindestabständen genügend Raum für ein sorgenfreies Miteinander zu finden. Für alle, die ihre Maßnahmen abgesagt haben, bleibt natürlich die Frage, ob und wie sich diese besonders intensive Gemeinschaftserfahrung bis zur Konfirmation noch nachholen lässt. Der nächste Konfi-Jahrgang steht ja auch schon ins Haus…

Es scheint so zu sein, dass das nächste halbe Jahr noch ganz schön knifflig werden kann, weil die Planbarkeit in der Herbst- und Wintersaison wesentlich von den Möglichkeiten der Innenraumnutzung abhängt. Selbst wenn es erlaubt ist, mit 50 Menschen in einem Raum zu sein, muss das Gefühl, dass das so ok ist und schön und „ungefährlich“, bei vielen erst wieder wachsen – die Sehnsucht nach Gruppe und alter Normalität reicht da nicht immer aus. Letztlich müssen die Verantwortlichen vor Ort mit den Konfi-Familien klären, was für die Mehrheit vertretbar und sinnvoll ist.

Umso schöner, dass an vielen Orten die Planungen von Freizeitmaßnahmen mit Konfis für den nächsten Sommer zuversichtlich anlaufen. Neben den großen KonfiCamps unserer Oldenburgischen Kirche setzen auch die Wittenberger KonfiCamps für 2022 auf ein fröhliches Miteinander mit jeweils 500 Teilnehmer:innen live und in Farbe am historischen Reformationsort. Wer sich für nächstes Jahr also noch nicht festgelegt hat und Lust auf dieses noch junge, aber inzwischen bewährte Format hat, kann sich jetzt anmelden:

Wittenberg: KonfiCamps und Team-Spirit-Camp 2022 – JETZT anmelden

  • KonfiCamp 1 – 17.08. – 21.08.2022
  • KonfiCamp 2 – 24.08.-28.08.2022
  • KonfiCamp 3 – 31.08. – 04.09.2022
  • Eine Premiere feiert dann im nächsten Jahr vom 10.-14. August auch das erste bundesweite Smells like Team Spirit – Camp exklusiv für Teamer:innen, das dieses Jahr noch abgesagt werden musste.

Und hier die Links mit Eindrücken der diesjährigen hybriden Formate und den Infos fürs kommende Jahr:

Hightlightvideo der hybriden KonfiCamps 2021: https://youtube.com/playlist?list=PLov481aKvCxXr1H0Xe86ltefKs5mhV_f4

Infos KonfiCamps:
https://konficamps-wittenberg.de/category/konfis-teilnehmen/
https://konficamps-wittenberg.de/wp-content/uploads/2021/09/Anmeldeformular-2022.pdf

Infos Smells like Team Spirit: https://www.teamspirit-camp.de/

Allein die Ankündigungen zu diesen Formaten lassen meine Stimmung und meine Zuversicht steigen!

Wir sind glücklich und zufrieden nach einem tollen KonfiCamp wieder daheim!

Klingt als Fazit (fast) irgendwie selbstverständlich, ist es aber nicht.
Neben all den Unwägbarkeiten, die einem auf einer Freizeit widerfahren können, ist zu bedenken, dass vor ein paar Monaten noch gar nicht klar war, ob es ein analoges KonfiCamp geben kann oder uns Corona nicht zum zweiten Mal nach 2020 einen Strich durch die Rechnung macht.

Es wird viel darüber gesprochen, welche Rahmenbedingungen und Folgen die Pandemie für das Miteinander von Menschen mit sich bringt und was davon bleiben wird. Hier ein paar Eindrücke von unserer Camp-Woche:

  • Die Konfis sind inzwischen Profis im Umgang mit Corona-Tests und Maskenetikette. Die Durchführung des notwendigen Selbsttests unter Aufsicht während des Camps wurde diszipliniert und ohne große Umstände durchgeführt – wir waren schon ein wenig nervös und dann erleichtert, nachdem ausnahmslos alle Tests negativ ausgefallen waren. Auch das alle nur mit einem zertifizierten Testnachweis überhaupt mit zum Camp fahren durften, war keiner Diskussion wert.
  • Das Maskentragen auf den Wegen zum und im Speisesaal, den wir uns mit einer Münchner Gruppe teilten, war selbstverständlich und musste nicht groß nachgefordert werden. Im Gruppenplenum und in den Hütten konnten wir auf Masken verzichten. Hier war auch kein großer Unterschied im Distanzverhalten zwischen Aktivitäten draußen und drinnen zu spüren. Viel trugen ihre Masken schnell verfügbar und entspannt unter dem Kinn oder am Ellenbogen spazieren.
  • Waren wir am Anfang noch eher zurückhaltend bei Spielen und Aktionen, bei denen körperlicher Kontakt vorkam, entwickelte sich im Laufe der Tage eine größere Unbefangenheit. Als gleichbleibende Kohorte wuchs das Vertrauen, dass Nähe nicht mit Gefahr verbunden sein muss. Einige Konfis hielten sich in „dichteren“ Situationen dennoch zurück, hätten das aber auch wohl ebenso vor Corona getan. Eine gleichzeitig Nutzung einer Tischtennisplatte mit den Münchnern wurde klug und ganz bewusst vermieden.
  • Die Teamer:innen freuten sich, nach langer Zeit der Distanz und Vorsicht wieder voll ins Gruppengeschehen eintauchen und ihre Talente einzubringen zu können. Die Herzlichkeit im Miteinander des Teams war wieder sorgenfreier spürbar: Menschen nahmen sich auch einfach mal so in den Arm!
  • Klar war auch der Umgang mit den Mitarbeiter:innen des Dünenhofs durch Maskentragen und angemessenem Abstand geregelt. Die vielen FSJler im Team haben sich uns gegenüber vorbildlich verhalten.
  • „Corona“ kam als gesondertes Thema nicht auf den Tisch. Vielleicht auch deshalb, weil zu 90 % fast alles „normal“, also wie „früher“ war. Als gute und bleibende Gewohnheit könnte sich das regelmäßige Händewaschen vor den Mahlzeiten bzw. die Desinfektionsstation vor dem Speisesaal etablieren. Über die Möglichkeit, sich jetzt als Jugendlicher auch impfen zu lassen, wurde aber schon gesprochen. Zwei Teilnehmer:innen reisten ein paar Stunden vor Campende ab, weil an diesem Tag ihre zweite Impfung anstand; darauf freuten sie sich.
  • Bei den Ausflügen wurden unterschiedliche Erfahrungen gemacht: Im Kletterpark wurde allein schon durch die Parcoursnutzung ein gewisser Abstand zu anderen Gruppen gewahrt. Auf der Schifffahrt zu den Seehundbänken war an Bord eine gewisse Enge nicht zu vermeiden und das Masktentragen im Außenbereich war keine Pflicht.
  • Im Kontakt zu Einzelnen gab es bei mir immer wieder fast automatisch den Gedanken, ob der Abstand beim Gespräch oder bei einer Aktion jetzt auch wirklich ok und erlaubt ist. Manchmal gab es einen unbewussten und/oder besorgten Schritt zurück: Sicher ist sicher!
  • Die Tatsache, dass wir unser KonfCamp durchführten, weckte bei den Eltern keine nennenswerten Bedenken. Viele freuten sich vielmehr, dass ihren Kindern die Möglichkeit geboten wurde, wieder mit anderen im Freizeitbereich unterwegs zu sein. Auch die Konfis genossen nach unserer Wahrnehmung das gemeinsame ungezwungene Chillen und Austoben als Gruppe.

Manchmal haben wir uns mitten im Camp-Alltag einfach nur gefreut, dass diese Form des miteinander Lebens und Lernens nach gefühlt ewigen Zeiten wieder möglich ist.
Für die meisten Konfis und Pastor:innen kam die bisherigen Konfizeit sehr kontaktarm daher und konnte oftmals nur digital gestaltet werden. Eine Woche KonfiCamp ist in diesem Zusammenhang eine Wohltat, um Gruppe zu werden und Gemeinschaft zu erleben. Wir haben das sehr genossen!

Ein paar Impressionen gibt es als Zugabe. Das Beitragsbild wurde durch den Wunsch eines Camp-Geburtstagskindes inspiriert: „Ich wünsche mir den Weltfrieden!“