Ziemlich zerfleddert ist sie. Die Bibel für Minecrafter, die das Team vom Berliner Bibellabor mitgebracht haben. Und es ist schon das vierte Exemplar. Was belegt, dass das Computerspiel Minecraft bei Jugendlichen beliebt ist. Die JIM-Studien (Jugend, Information, Medien), die seit 1998 die Mediennutzung der 12-19-Jährigen untersuchen, belegen, dass Minecraft seit vielen Jahren insgesamt das beliebteste der vielen digitalen Spieleangebote ist. Und zwar in allen befragten Altersklassen. Außerdem gehört es zu den Spielen, bei denen überdurchschnittlich viele Mädchen mitmachen. Was Kolleg:innen von mir und ich aus eigener familiärer Erfahrung bestätigen können.

Nach vielen Jahren habe ich also mal wieder selbst versucht, aus vielen Blöcken und weiterem Inventar zusammen mit Toby, der da viel mehr Erfahrung hat, ein paar Ideen zu Psalm 23 in Szene zu setzen. Es war gar nicht so leicht, unsere Schafe einzuhegen. Aber am Ende sah es ganz idyllisch aus mit Wasserläufen, Bäumen etc.

Das Berliner Bibellabor, ein Angebot der von Cansteinschen Bibelgesellschaft, berichtete u.a. von Minecraft-Gottesdiensten, Schulprojekten, Real-Life Treffen der Community. Das Team ist gerne bereit, sich auf den Weg zu machen, um vor Ort mit Konfis Minecraft auszuprobieren. Es lohnt sich, entstandene Projekte auf You Tube anzuschauen, die im Nachhinein gefilmt und vertont wurden.

Der Minecraft-Workshop war eines der Angebote im Rahmen der diesjährigen KonfiCamp-Tagung vom 29.-31.1. im Evangelischen Zentrum Drübeck – ein wunderbarer, geschichtsträchtiger und spiritueller Ort.

Hier treffen sich Engagierte aus ganz Deutschland, um sich über die Organisation und inhaltliche Gestaltung von KonfiCamps auszutauschen. Das ist immer ein Gewinn, nicht nur für die, die zum ersten Mal ein Camp für mehrere Gemeinden oder einen Kirchenkreis planen.

Das Haupt-Thema war diesmal die Dynamik von Gruppen, die mit einem Impulsreferat nach dem Buch von Eberhard Stahl und in vertiefenden Rollenspielen in den Blick genommen wurde.
Weitere Workshops beschäftigten sich mit Kurzfilmen – selbst gedrehten und solchen aus den Medienstellen, mit Vocal Painting und Body Percussion (die Pop-Akademie in Witten mit Max, Carl und vielen anderen Studierenden ist hier wärmstens zu empfehlen).

Veranstaltet wird die Tagung vom Netzwerk KonfiCamps in Deutschland e.V.

Konfi-Treffen in Neuende im Advent

„Ich muss den Engel trainieren“, war der Kommentar eines Konfis auf die Einladung, sich im kleidungsreichen Materialraum des Gemeindehauses der Kirchengemeinde Neuende in Wilhelmshaven zu verwandeln. Aufgabe war, in eine Krippenfigur der Weihnachtsgeschichte hineinzuschlüpfen. Dann ein Foto von sich knipsen lassen und dieses mit einem Sprechblasen-Text versehen: Stell dir vor, deine Krippenfigur besucht dich. Was würde sie dir erzählen? Und ab mit den Fotos in die sichere HiDrive-Cloud, um später in großer Runde auf der Leinwand die Ergebnisse anzuschauen („Ich bin König Philipp. Das ist schon ein besonderes Kind. So was erlebt man nicht alle Tage!“). Kleiner Vorteil: fast die Hälfte der Konfis waren am Tag zuvor bei der Krippenspielprobe dabei und fühlten sich in ihren Gewändern sichtlich wohl – selbst das schwarze Schaf („Ich will kämpfen!“).

Das Foto-Shooting war eine von drei Stationen des Konfi-Nachmittages zum Thema „Bibel und Weihnachten“, den Pastorin Juliane Ost und Pastor Henry Burow mit Unterstützung der beiden Teamer:innen Vanessa und Fynn mit 15 Konfis durchführten. Eine andere Station – jede wurde von einer Gruppe in 30 Minuten durchlaufen – beschäftigte sich mithilfe eines Schreibgesprächs mit Weihnachtswünschen. Geschenkideen für Eltern und Geschwister („Einhorn, Blumen, was selbst gemachtes“), meine eigenen Wünsche(“ Gaming-PC, E-Roller, Fernseher, PS 5, einen Weniger-Schule-Gutschein, Schreibfeder, Schmuck, Konzertkarten“), was man nicht kaufen kann („Glück, Friede, dass wir für immer Freundinnen bleiben, Weihnachten als Familie“) und die Ergänzung des Satzes „Weihnachten ohne…. geht gar nicht! („Baum, Geschenke“). In der dritten Station wurde gemeinsam aufgebaut, wer und was denn alles zur Weihnachtsgeschichte gehört. Die klugen Konfis merkten dann auch gleich an, dass es ja zwei Geburtserzählungen in der Bibel gibt. Und der Regenbogen selbstverständlich zur Sintfluterzählung gehört. Das Ochs und Esel aus Jesaja in die Krippenlandschaft eingewandert sind, war in diesem Fall eine kleine Randnotiz.

Begonnen wurde die Konfizeit mit einem adventlich-bewegten Rhythmical und einem Bibelquiz mit drei Antwortmöglichkeiten. Bei den Fragen zur Bibel wurde deutlich, dass manche vielleicht doch etwas sehr leicht waren („Wie lange dauerte die Sintflut? An welchem Tag ruhte Gott bei seinem grandiosen Schöpfungswerk? Wo wurde Jesus geboren?“) Aber wer weiß schon so genau, was für ein Vorwissen vorhanden ist…

Natürlich gab es zwischendurch eine Pause mit Plätzchen, Getränken, Kickern und Chillen und zum Abschluss ein Gebet mit gemeinsamen Vaterunser und einen Segenskreis.

Leben und Tod, Sterben und Auferstehung – KAJAK-Fachtag

Abschied – Sehnsucht – Hoffnung. Diese drei Leitmotive begleiteten uns durch den Fachtag am 27.11. in Bremen-Oslebshausen. Christine Poppe (Religionspädagogik und Medien) und Heiko Lucht (Pool der Jugendarbeit) stellten Verantwortlichen der Konfizeit thematische Bausteine zum Themenbereich Leben und Tod, Sterben und Auferstehung vor.

Am Vormittag erproben wir in gebotener Konzentration einen alltagstauglichen Baustein, der nicht bei der klassischen informativen Erarbeitung stehen bleibt.
Wir starten mit einem Lied der Toten Hosen: „Alles ist eins“.
Nach einem Austausch über unsere persönlichen Gedanken und Fragen zum Thema begegnen wir Menschen, die bis zu ihrem Tod in einem Hospiz zu Gast waren (Ein beeindruckendes Fotobuch dazu: Beate Lakotta, Walter Schels: Noch mal leben vor dem Tod.) Was für Gedanken machen wir uns angesichts ihrer Lebensgeschichte? Welche Fragen würden wir ihnen gerne stellen? Und welche letzten Wünsche erfüllen? Bewegend ist, als wir im Anschluss unaufdringliche Fotos sehen, die dieselben Menschen einige Tage später nach ihrem Versterben abbilden. Für jede und jeden zünden wir eine Kerze an.
Der anschließende Film über den Besuch einer jungen Pfarrerin bei Bestatter René aus dem Fundus der Basis-Kirche löst unterschiedliche Reaktionen aus.

Nach dem Mittagessen wandern wir durch die aufwändig inszenierten und detailreichen Rauminstallationen des Gemeindehauses, die am Ende der zwei Wochen von insgesamt 20 Konfi-Gruppen besucht sein werden.

Im Raum 1 steht unter der Überschrift „Das (gelebte) Leben feiern“ das mexikanische Fest „Dios de los Muertos“ im Mittelpunkt, verknüpft mit Erinnerungsfotos an Menschen, die einmal gelebt haben. 90 % der Konfis ist dieses Fest bekannt, weil sie den Film Coco- Lebendiger als das Leben! gesehen haben.

In Raum 2 mit dem Titel „Tod und Trauer“ spielen wir das ganze Leben vom Säugling bis zum flügelschlagenden Engel mal eben schnick-schnack-schnuck durch, um dann Schreibgespräch zu den Stichworten Abschied-Sehnsucht-Hoffnung zu führen. Dann sehen wir ein intensives Musikvideo über trauernde Menschen, die durch Unglücke, Krankheiten und tragische Ereignisse nahe Angehörige verloren haben. Was für Gefühle bewegen sie? Was würde die verstorbene Person bei einem Wiedersehen sagen? An was erinnere ich mich besonders, wenn ich an die verstorbene Person denke?
Hier ist auch Raum für unsere Traurigkeit und unsere Tränen.

„Vor dem Spiegel: Meine Abschiede-meine Sehnsüchte-meine Hoffnungen“ heißt Raum 3. An Stationen haben Gefühle und Gedanken aus dem vorigen Raum Platz: Es gibt eine Gebetsecke am Kreuz, eine Namenswand, eine Kerzenschale, ein Spiegelscherbenbild und einen Rahmen für Fragen. Außerdem liegen an einer Redeinsel Gesprächsimpulse.
Aus diesem Raum heraus werden wir in kleinen Gruppen zunächst zum Spiegel geführt, der vor einer weiteren Tür installiert ist. Darauf steht: Jetzt sehen wir nur ein unklares Bild… dann aber schauen wir Gottes Angesicht. Jetzt erkenne ich bruchstückhaft, … dann aber erkenne ich, wie ich schon jetzt erkannt bin. Wir werden eingeladen, einen Blick hinter diese Tür zu werfen: Dort könnt ihr erleben, wie wir es uns hinter dem Spiegel vorstellen.

Vor Raum 4 „Hinter dem Spiegel“ bekommen wir Silent Kopfhörer, über die wir die weiteren Anweisungen und im Raum dann bei bei sanfter Musik im Hintergrund stärkende Sätze („Du bist wertvoll“, „Gott ist da“, …) hören. Im Raum sind Kerzen, Lichtsäulen, ein Sternenhimmel, Liegestühle, eine Liegefläche. Wir erleben den Raum, suchen uns einen Platz nur für uns allein und schauen durch die Rückseite der Tür hindurch in den vorherigen Raum der Lebendigen.

Beim Hinausgehen begegnet uns im Flur (Raum 5) unter dem Motto „Zurück im Leben“ ein Spiegel mit dem Text „Willkommen zurück!“ An einer Wand finden sich Wortkarten, die wir mit den Gefühlen und Gedanken des letzten Raumes verbinden können (Zuversicht, Stille, Geborgenheit, Stille, Sicherheit, Freiheit…).

Im Raum 6 „Sammlung und Segen“ werden unsere Emotionen und Gedanken aufgefangen, Rückblick auf den eben gegangenen Weg ausgetauscht und eine Segen gesprochen.

Übrigens: Infos zu den Inhalten des Fachtags gibt es bei uns in der Konfizeit. Und veröffentlicht wird das gesamte Konzept im neuen Heft Konfi-Arbeit praktisch (früher KU-Praxis) 70 im Sommer 2025.

Der Fachtag war ein Gewinnn für alle, die mit dabei waren, stellen wir am Ende fest. Vor allem: Es ging wesentlich nicht um „praktische Fragen“ zum Thema (Was geschieht mit einem Verstorbenen beim Bestatter? Wie gestaltet sich eine Beerdigung?), sondern um Gefühle, um Ängste und Sorgen, Gedanken und Fragen, die uns existentiell bewegen.

Ob es wohl möglich wäre, zu einzelnen Themen der Konfizeit in einer Region jeweils an einem Ort „aufwändigere“ Installationen mit Teamer:innen und Konfis zu erarbeiten und dann die Konfi-Gruppen aus der Nachbarschaft alle zu sich einzuladen?

In vielen Konfi-Modellen gibt es neben regelmäßigen Treffen, Freizeiten, Aktionen auch eine mehr oder minder lange Projektphase. Konfis dürfen sich in gemeindlichen, diakonischen und anderen Handlungsfelder ausprobieren. Sie lernen die Vielfalt von Kirche und Diakonie kennen und begegnen Menschen, die sich aufgrund ihres Glaubens und Christseins engagieren.

Ich muss gestehen, dass ich in meiner Zeit als Gemeindepfarrer nicht immer so kreativ war, um für die Konfis abwechslungsreiche und spannende Projekte zu finden bzw. zu organisieren.
Das Praktikum im Kindergarten war ja meistens für die Konfis vergnüglich – allerdings nicht immer für die Erzieherinnen, die sich auch mal bei mir beschwerten, dass die Praktikant:innen sich als zusätzliche Herausforderung in ihrem ohnehin schon gestressten Kita-Alltag erwiesen haben. Der Besuch im Altenheim war immer so eine kleine Black-Box: Mal passte es super und die Senior:innen verstanden sich super mit den Jugendlichen und umgekehrt genauso. Aber es konnte auch mal ziemlich anstrengend und mühsam für beide Seiten sein.

Wirklich beeindruckt bin ich derzeit von der Fülle von Projekten, die die Konfizeit-Region Delmenhorst und Stuhr-Varrel ausgetüftelt hat. Sage und schreibe 38 Projekte werden den ca. 120 Konfis angeboten. Die Palette reicht von Anpacken (Bau einer Trockenmauer, Herbstputz…) über Gemeinschaft (Adventsbesuche, Kirchenkino, Mithilfe bei der Gruppe Ziemlich beste Freunde…) und Gottesdienst (Familiengottesdienst, Laternenfest, Taizé-Gottesdienst…) und Kreativität (Plottern zum Advent, Kekse backen, Upcycling…) bis hin zu Musik&Kunst (Neues Kirchenbanner, Mini-Musical…) und Sozialem Engagement (Einblicke in die Welt von wohnungslosen Menschen, Konfis backen Brot für die Welt…).

Bis Ende September konnten die Konfis online über ein Anmelde-Portal die Projekte ankreuzen, auf die sie Lust und für die sie Zeit haben inklusive eines Lieblingsprojekts. Alle Projekte werden detailliert beschrieben, so dass die Konfis wissen, worauf sie sich einlassen. Nach den Herbstferien wird den Konfis dann mitgeteilt, bei welchen Projekten sie dabei sind – insgesamt muss jede:r Konfi Projekte im Wert von 3 Punkten von Anfang November bis zum Jahresende absolvieren.

Um so viele Projekte anbieten zu können, bedarf es natürlich einer guten Planung. Rechtzeitig müssen Ehrenamtliche angesprochen und für die Projektphase gewonnen werden. Verbindlichkeit der Konfis bei der Teilnahme muss verabredet werden. Die Wahl-Wünsche müssen möglichst gerecht auf die Angebote verteilt werden. Und sicher braucht es eine gute Feedback-Kultur sowohl seitens der Anbieter:innen wie auch der Konfis (Hat alles geklappt? Wie hat es gefallen? Was müsste beim nächsten Mal besser laufen?). Dann wird das ganze eine runde Sache.

Aktion 5000 Brote feiert 10jähriges Jubiläum

200 Jugendliche feierten in Berlin Auftakt der Aktion von Kirche und Handwerk

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Gethsemanekirche in Berlin Prenzlauer Berg wurde am Erntedanksonntag das zehnjährige Jubiläum der Aktion „5.000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt“ gefeiert. Etwa 200 Jugendliche, Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, und Bäckerpräsident Roland Ermer beteiligten sich am Gottesdienst. Die Aktion verbindet seit einem Jahrzehnt Konfirmandenarbeit mit sozialem Engagement und Handwerkskunst.

Mit dem Leitsatz „Jetzt geht das Backen los!“ am Ende des Gottesdienstes ist nun offiziell der Startschuss gefallen. Deutschlandweit backen Konfirmand*innen aller Landeskirchen der EKD mit lokalen Bäcker*innen bis zum 1. Advent für den guten Zweck. Mit den Spenden werden Bildungsprojekte von Brot für die Welt unterstützt – in diesem Jahr in Malawi, Vietnam und Paraguay.

Vor dem Festgottesdienst war Pfarrer Tobias Kuske mit einer Gruppe in der Berliner Bäckerei Siebert zu Gast. Dort bekamen sie einen ersten Einblick in den Handwerksberuf. Am Samstag vor dem Gottesdienst lernten Konfirmand*innen der Kirchengemeinde in einem Workshoptag mit Brot für die Welt das Projekt in Vietnam kennen. „Die Jugendlichen haben erfahren, wie die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in Vietnam aussieht. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um sich für eine gerechtere Welt zu engagieren“, erklärte Pfarrer Kuske in seiner Einführung beim Gottesdienst die Intention der Aktion. Im Gottesdienst backten Bischof Christian Stäblein und Bäckerpräsident Roland Ermer gemeinsam mit den Jugendlichen im Altarraum ein Brot, das während der Abendmahlsfeier ausgeteilt wurde. Nach dem Gottesdienst konnten sich die Gemeindemitglieder über ein Brot aus der Bäckerei Siebert freuen.

Insgesamt blickt die Spendenaktion 5.000 Brote auf zehn erfolgreiche Jahre zurück. Bislang haben über 60.000 Konfirmand*innen etwa 230.000 Brote für den guten Zweck gebacken und dabei über eine Million Euro Spenden für Brot für die Welt gesammelt. Diesen Erfolg würdigte Bischof Stäblein in seiner Predigt gestern und dankte allen Gemeinden, Konfirmand*innen und teilnehmenden Bäckereien im ganzen Land.

Auch bei uns in der oldenburgischen Kirche beteiligen sich einige Kirchengemeinden an der erlebnis- und segensreichen Aktion, u.a. in Delmenhorst, Achternmeer und Oldenburg. Gerne können sich weitere Interessierte beteiligen. Infos gibt es auf der Aktions-Website und natürlich in der Konfizeit