backstage – Ökumenischer Kreuzweg der Jugend

Als das Redaktionsteam des Ökumenischen Kreuzweges der Jugend letztes Jahr bei den Proben der Oberammergauer Passionsspiele dabei war, um auch hier mal hinter die Kulissen – zu schauen, machte eine der Teilnehmerinnen eine sehr persönliche „backstage“ – Erfahrung: Einer der Mitwirkenden fragte Kathinka Hertlein von der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend (aej) in einer Pause: „Wie wär´s mit einem Kaffee?“
Aber gerne doch. Später stellte sich heraus, dass dieser freundliche Gastgeber einer der Jesus-Darsteller der Passionsspiele war.

Kathinka berichtete vorhin bei einer Videokonferenz von dieser Begegnung und erzählte, dass diese Erfahrung sie sehr berührt hat.

Dass Jesus zu denen gehört, die sich dem Dienst am Nächsten verschrieben haben, ist weithin bekannt. Aber so live und in Farbe diese Sorge Jesu um das Wohl des Anderen – wenn vielleicht auch im etwas übertragenem Sinn – vor Augen geführt zu bekommen, ist dann noch mal besonders. Wie schön!

Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend ist ein tolles Format, dass selbstredend auch online funktioniert.
Einfach mal reinschauen und die vielen Materialien und Ideen für Konfis, Teams und Jugendarbeit nutzen:

Jugendkreuzweg online 2021

Unfollow von Lukas Jüliger

Die Chefredakteurin unseres Magazins für Religionspädagogik erzählte, wie viel Wissen Schüler*innen in manchen Regionen des Oldenburger Landes über den christlichen Glauben haben. Das ist schön zu hören. Da lässt sich anknüpfen, nachfragen, vertiefen.
Mir fiel sofort die Graphic Novel Unfollow von Lukas Jüliger ein. In diesem September gebührt dem Autor der Luchs des Monats, ein Preis, der gemeinsam von der „ZEIT“ und Radio Bremen für gute Kinder- und Jugendliteratur vergeben wird http://www.radiobremen.de/luchs.

Unfollow erzählt von einem jungen Mann mit langen Haaren, der auf geheimnisvolle Weise die Erinnerung an den Anbeginn der Schöpfung in sich trägt. Er ist mit Abbildungen ausgerotteter Tiere tätowiert, nennt sich Earthboi und wird zum Social-Media-Star einer Öko-Bewegung, zum Umwelt-Messias. Am Ende missdeuten seine Jünger*innen Earthbois friedliche Botschaft und rächen sich an den Menschen. Ihre Erzählung liest sich wie eine Art radikales Evangelium. Die ursprüngliche Unschuld macht sich am Ende schuldig.
Mit seinen ruhigen, filmisch geschnittenen Bildern erzeugt Jüliger eine intensive Spannung. Man meint, den Regen zu fühlen, die Blätter zu riechen und das Fell der Tiere zu spüren.

Ich fand es beeindruckend, wie viele biblische oder auch religionsgeschichtliche Motive in der Erzählung über Earthboi auftauchen. Für jemanden, der vertraut ist mit biblischen Motiven, sind parallele Figuren und Typologien offensichtlich. Mich würde natürlich interessieren, ob Lukas Jüliger die Story ganz bewusst so geschrieben und gezeichnet hat und warum er der geschundenen Natur diese Stimme verliehen hat. Beim Lesen – so eine Graphic Novel ist ja zumindest auf den ersten Blick eine kurzweilige Kost – ging es mir wie einigen anderen: Es hinterlässt – gerade gegen Ende hin – einige Fragen, wie es denn nun genau zu diesem Finale kommt.

Eignet sich Unfollow – empfohlen wird es für Jugendliche ab 14 Jahren – für die Arbeit mit Konfis? Ich vermute, für einige schon. Und vielleicht noch eher für Teamer*innen und entsprechend ältere Schüler*innen. Sicher kein Buch für jeden Geschmack. Aber eben für jene, die an Graphic Novels Gefallen haben und sich von Earthbois Leben und dem seiner Follower inspirieren lassen. Warum nicht diese Fabel über alternative Lebensentwürfe, die Klimakrise und die bizarren Auswüchse der Influencer-Kultur mit biblischen Motiven ins Gespräch bringen?

Lukas Jüliger, Unfollow, erschienen bei Reprodukt, ISBN 978-3-95640-217-3
168 Seiten, farbig, 13,9 × 21,5 cm, Klappenbroschur, 18 €

[Bildquelle: Reprodukt]

Gut die Hälfte der Konfis will wissen, was es mit Jesus auf sich hat.
Von fast 100 % aller Konfi-Engagierten wird das Thema Jesus (Christus) als „wichtig“ bis „sehr wichtig“ eingestuft.
Diese Interessens-Lücke zwischen den Beteiligten lässt sich sicher nicht durch eine gute Konfi-Zeit schließen. Aber verringern.

Es geht um das Herzstück des christlichen Selbstverständnisses: In Jesus begegnet uns Gott. Diese Grunderfahrung gilt es zu erschließen.
Wir fragen: Wie gelingt es uns, junge Menschen aufgrund ihrer eigenen Erfahrungswelt überzeugend dazu einzuladen, das eigene Leben im Licht Jesu als des Gleichnisses Gottes wahrzunehmen und zu führen?

Das diese Woche erschienene neue KU-Praxis Heft 65 mit dem Titel Jesus Christus bietet viele gute Antworten an. Ich habe mich jedenfalls gleich im Orientierungsartikel von Bernd Schröder festgelesen und Lust aufs Ausprobieren von Bausteinen und anderen Anregungen bekommen. Dass sich darunter wie schon in den vergangenen Jahren erprobte Impulse aus unseren Oldenburger Bezügen finden, ist schön.

Das Spektrum der Beiträge reicht inhaltlich von theologischen Zugängen zur Christologie oder zum Abendmahl über ethische Fragen bis zur persönlichen Frage nach der eigenen Mission. Die große Vielfalt an methodischen und medienpädagogischen Vorschlägen in den Bausteinen ist dabei schon selbstverständlich.
Ich behaupte einfach mal: Hier kann jede und jeder fündig werden und Geschmack an neuen Formaten bekommen.

Hier die Überschriften der ausgearbeiteten Bausteine, um die Neugier zu steigern:
JessesMaria + Wie alles begann… und bis heute wirkt (Konfi3-Taufe Jesu) + „Christi Leib für dich“ + Das Evangelium nach Kevin und Kim + Die Sache mit dem Kreuz + Künstler sehen Jesus + Wunder geschehen + Jesus interreligiös + Auf der Suche nach Jesus (KonApp) + Ostern mit Petrus erleben (KonApp) + „Du bist Christus, der Sohn Gottes!“ + Jesus, wohin können wir gehen? + Was ihr einem meiner schwächsten Geschwister getan habt… + Wofür entsendet mich Jesus Christus heute? + Mit Jesus vier Wochen unterwegs + Gott auf Erden – Jesus begegnen.

Im „Forum“ findet man u.a. Tipps zur Entwicklung von Krippenspielen, einen Kreuz- und Auferstehungsweg, eine Lectio Continua eines Evangeliums, einen Beitrag zur Partizipation und über die KonApp. Und als besonderen Service gibt es eine thematische Übersicht über „Jesus Christus“ – Beiträge aus vorangegangenen KU-Praxis-Heften.

Die beigefügte CD-ROM (noch ist das mit einem Download-Link rechtlich schwierig) bietet viele, viele Zusatzmaterialien und Vorlagen für den Konfizeit-Alltag.

Kerstin Gäfgen-Track, Carsten Haeske, Uwe Martini, Ilona Nord (Hrsg.),
Jesus Christus. KU-Praxis. Für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden – 65
Paperback , Broschur, 80 Seiten, 21,0 x 29,7 cm. Mit CD-ROM. Durchgehend vierfarbig mit zahlreichen Fotos und Abbildungen. ISBN: 978-3-579-03218-4
20 €, als Fortsetzungspreis 19 €

Gerne kann das Heft unkompliziert über die Konfizeit erworben werden – wir haben einen größeren Bestand – der Vorrat reicht!
Einfach eine Mail schicken: konfizeit@kirche-oldenburg.de

Konfis und viele andere Kinder und Jugendliche können dieses Jahr nicht nach Dänemark, Österreich, Wildflecken, Ahlhorn, Wittenberg oder sonstwohin auf ihre großen Sommer-Konficamps oder Freizeiten fahren. Schon sehr, sehr schade!
Aber wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Für viele junge Menschen gibt es dennoch tolle Ferienaktionen in der schönen Heimat und Umzu.

Von einer Aktion kann man sich am kommenden Sonntag, 26.7. auf Oeins um 10 Uhr per Fernsehen oder ab dann zeitungebunden per Video z.B. auf dem Youtube-Kanal der oldenburgischen Kirche https://www.youtube.com/watch?v=BuOmdW8mX0Q
mehr als ein paar Bilder machen.

Die Selfcare Summer-Week der Evangelischen Jugend der Wesermarsch ist für eine Woche zu Gast im Naturfreundehaus Kimmerheide bei Ganderkesee. Die Teilnehmer*innen um das Team von Sandra, Anja und Chris zeigen uns in einem abwechslungsreichen Gottesdienst im Grünen, wie man sich in diesen Zeiten gut entspannen kann, geben Tipps fürs Wohlbefinden und erklären uns den Ablauf und den Sinn einer BeKind-Challenge. Außerdem kann man erfahren, wie die individuell bestückten Glücksboxen des entsprechenden Ministeriums für Glück funktionieren und Hoffnungsbotschaften für die Welt hören und mitbeten.
Für Live-Musik mit neuen und sommerlich-nachdenklichen Liedern sorgt Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner gemeinsam mit ihrem Mann Christian: „Die Sonne geht auf, die Sonne geht unter…“

Und auf einmal macht einem auch dieser Sommer richtig gute Laune!

Also diesmal: Auf ein Wiedersehen!

„Ich warte auf Jesus“. Mit diesen Worten hat meine Bremer Kollegin eine Paketsendung angekündigt. Und schon war er da.

Als ich ihn gesehen habe, war ich fasziniert. Und habe mich ausnahmsweise mit ihm zusammen fotografieren lassen.

Klar, es handelt sich hier um einen Pappaufsteller, dessen Gestalt viele Klischees erfüllt, die spekulativ um das Aussehen Jesu von Nazareth ranken.

Mehrere Gedanken gingen mir unsortiert durch den Kopf:

Wie ist es eigentlich mit unserem Kontakt-Verhalten in diesen Zeiten? Es ist gar nicht so einfach, sich aktuell richtig zu verhalten, wenn man sich nicht im engsten Familienkreis bewegt. Dürfen meine zwei Kolleg*innen und ich die gleiche Wasserflasche benutzen? Wie nahe aneinander vorbei dürfen wir uns bewegen? Und wie machen wir das beim Konfitag am 13. Juni, den wir gerade planen? Wie gestalten wir die „mit Abstand beste Konfizeit“ so, dass es allen Beteiligten Spaß macht?

Geht es nicht auch bei den kirchlichen Festtagen Himmelfahrt und Pfingsten darum, zu klären, wie die Nähe Gottes nach den Erdentagen Jesu eine bleibende Gestalt gewinnt? Wie kommen wir Menschenkinder in guten Kontakt zu dem oftmals unendlich entfernt erscheinenden Gott des Himmels und der Erden?

Vielleicht ist ja in diesem Jahr, in dem die ausgelassenen Frühlingsfeste etwas sparsamer daher kommen, eine gute Gelegenheit, der Frage nachzugehen, was es jenseits von Ausflugsfröhlichkeit mit dem Kirchenjahr diesbezüglich auf sich hat.

Ach ja, der Jesus aus Bremen wird demnächst wohl auch in Oldenburg zu sehen sein. Anlass ist unter anderem das baldige erscheinen des neuen KU-Praxis-Heftes. Titel: „Jesus Christus“.

Eine Begegnung mit diesem Jesus wird dann auch die Gelegenheit bieten, eine besonderen Leidenschaft des Darstellers auf die Spur zu kommen…