In Oldenburg ist dieses Jahr viel Bewegung angesagt zu Himmelfahrt. Das Erlebnis Turnfest ist zu Gast. Volle City, tolle Bühnenprogramme, viele Mitmachgelegenheiten. Lebensenergie pur. Wer in der Nähe ist, schaut einfach mal rein. Gern auch zum ökumenischen Gottesdienst am Himmelfahrtstag um 10 Uhr auf dem Schlossplatz. Wer es etwas kleiner liebt, kann sich ja mal zwischendurch mit einem Actionbound unterhalten. Ganz frisch erschienen ist der Heavenbound aus der Werkstatt von Achim Plagentz.
Der Actionbound Heavenbound besteht aus 8 Stationen. Er ist für die Konfi-Arbeit entwickelt worden, lässt sich aber auch gut mit anderen Gruppen spielen – und das natürlich nicht zur an Himmelfahrt selbst. Die Stationen beschäftigen sich mit verschiedenen Facetten des Themas „Himmel“. Dabei werden lebensweltliche und biblisch-theologische Aspekte aufgenommen .Die einzelnen Stationen sind (bis auf die letzte) in der Reihenfolge frei wählbar. Sie sind prinzipiell nicht an einen bestimmten Ort gebunden. Bei einer Station muss ein Blick auf den Himmel möglich sein (Fenster reicht). Bei einer anderen Station sollen Menschen außerhalb der Gruppe interviewtwerden (Passanten, Mitarbeiter*innen in der Gemeinde…).
Also, anklicken, ausprobieren und himmlischen Spaß haben. Bitteschön:
Wie kann die globale Perspektive in die Konfizeit einbezogen werden? Unter dieser Leitfrage präsentierten drei Fachmenschen der Bildungsarbeit bewährte Bausteine für die Praxis.
Silke Heitmann von der Diakonie Bremen erprobte mit uns einige Stationen von Will leben – Willkommen zum Thema Flucht und Vertreibung.
Frederike Preissner von der Norddeutschen Mission spielte mit uns das Weltverteilungsspiel. Wie verteilen sich die derzeit etwas über 8 Milliarden Menschen auf die Kontinente? Und wie unterschiedlich ist das Bruttoinlandsprodukt? Wie passen die geschätzten Kohlendioxid-Äquivalente dazu?
Einen Actionbound über den durch den Klimawandel bedrohten Inselstaat Tuvalu stellte uns Marius Blümel vor, Referent für Brot für die Welt in der oldenburgischen und der reformierten Kirche. Das Motto lautet: Gemeinsam für Klimagerechtigkeit!
Alle Materialien kann man sich bei den Fachstellen ausleihen, einiges aus dem Netz herunterladen und vieles mit Bordmitteln selbst erstellen.
Die Teilnehmer:innen waren von der Attraktivität der interaktiv gestalteten Lernmöglichkeiten angetan. Und vor allem von der Bereitschaft der Referent:innen, gerne vor Ort mit Konfis, Teamer:innen und in größeren Gemeindezusammenhängen zu diesen und anderen Themen des Globalen Lernens zu arbeiten.
Immer wieder stellt sich natürlich die Frage, wie man mit möglichst wenig Text dennoch Sachkenntnis vermitteln kann – „selbst Gymnasiast:innen wollen nach einem 8-10 Unterrichtsstundentag nicht noch lange Texte lesen“ (Originalzitat).
Mindestens ebenso wichtig ist die Frage, ob ich denn das Thema Globales Lernen in einem immer kompakteren Konfi-Kurs überhaupt noch unterbringe. Hier geht es um Prioritäten. Die beruhigende Ausrede, dass dieses Themenfeld doch schon in der Schule gemacht würde, greift hier etwas zu kurz und geht mancherorts an der Realität vorbei. Nachhaltiges Leben und die Sehnsucht nach einer gerechten Welt gehört doch zur DNA unserer Kirchenkultur. Warum schenken wir fair gehandelten Kaffee in unserer Gemeinde aus? Wieso achten wir darauf, dass bei unseren Festen keine Lebensmittel verschwendet werden? Warum beten wir immer wieder für Hungernde und Verfolgte?
Eine Idee könnte sein, den ganzen Konfi-Kurs auf das Leitmotiv „Wasser zum Leben“ zu konzentrieren, dass sich wie ein roter Faden durch die Konfizeit zieht. Der Klimawandel hat hier mit seinen verheerenden Auswirkungen auf das Überleben ebenso Raum wie die biblisch-christliche Tradition: Geschichten der Bibel, die sich um das Motiv des Brunnens ranken. Der See Genezareth als Kristallisationspunkt des Wirkens Jesu. Die wunderbare Verwandlung von Wasser in Wein auf der Hochzeit zu Kana, zugleich eine Überleitung zum sakramentalen Handeln in Abendmahl und Taufe……….
https://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2023/05/IMG_8417-scaled.jpg25601920Matthias Hempelhttps://www.kajak-oldenburg.de/wp-content/uploads/2020/09/kajak.pngMatthias Hempel2023-05-04 18:22:462023-05-04 18:47:01Globales Lernen in der Konfizeit
Der ökumenische Kreuzweg der Jugend trägt dieses Jahr den Titel „beziehungsweise“. Das Schreiben die Macher:innen dazu: Im Jugendkreuzweg beziehungsweise kannst du Beziehungen in deinem Leben entdecken und sie mit den Begegnungen Jesu verbinden. Welche Begegnungen machen dir Mut oder geben dir Kraft? Wo hast du Herausforderungen und Fragen? Du kannst all das in verschiedenen Aktionen, den Liedern und Gebeten ausdrücken und vor Gott bringen. Denn all die Linien der Begegnungen schneiden sich in der Begegnung mit Gott – so ähnlich hat das Martin Buber ausgedrückt. Jesus traf verschiedene Menschen, die Beziehung zu Gott durchzog sein gesamtes Leben. Mit beziehungsweise bist du eingeladen, etwas von dieser Beziehung für dich zu entdecken.
Mir gefällt die Kunstform der Lineart, mit der der Jugendkreuzweg visuell gestaltet wird. Mit einem Stift, der nicht absetzt, wird eine fortlaufende Linie gezeichnet, die das Wichtigste des Motivs einfängt. Die mit dem Schriftzug verbundenen Aquarell-Farbkleckse unterstreichen die Beziehungen Jesu auf seinem Weg zum Kreuz. Mal sind sie näher, mal sind sie weiter voneinander entfernt.
Von einer Juleica-Schulung habe ich gehört, auf der der diesjährige Kreuzweg thematisiert wird. Ansonsten bin ich gespannt, wer sich noch in unserer Region damit auf den Weg macht.
Ach ja: Der Jugendkreuzweg lässt sich draußen, in kleinen Gruppen und digital beten.
Ich unterhalte mich mit meinem gebildeten Gegenüber. Erzähle, dass ich jetzt in der Passionszeit auf Alkohol verzichte und jeden Tag bioenergetische Körperübungen mache. Er fragt nach: Sag mal, was hat das eigentlich mit dieser Passionszeit auf sich? Wozu gibt es die überhaupt? Ich erkläre ihm, dass es sich um die Tage zwischen Aschermittwoch und Ostern handelt usw. usw. Am Ende ist mein Gesprächspartner bessert informiert. Und ich habe wieder mal begriffen, wie sehr auch viele Erwachsene nicht mehr in unseren für Kirchenmenschen noch vertrauten Traditionen zu Hause sind.
Überhaupt scheinen sich die Kirchenkulturen mit den gesellschaftlichen Gewohnheiten nicht im gleichen Rhythmus zu bewegen. Überall hängen schon Ostereier an zart blühenden Sträuchern, die dann bald nach Ostern abgehängt werden. Ist ja vorbei, das Fest. Das ist so ähnlich wie mit den Weihnachtsbäumen, die in der Adventszeit aufgestellt und am 27.12. spätestens entsorgt werden. Ist ja vorüber, das Fest. Auch in den Kirchengemeinden selbst herrschen unterschiedliche Meinung zur Gestaltung der Passionszeit. So kann es also sein, dass einige gerne am Karfreitag ein schönes fröhliches Essen miteinander verabreden – weil ja alle da Zeit haben – während andere diesen Tag eher still und ernst verbringen wollen.
Die Fastenaktion der evangelischen Kirche findet in diesem Jahr unter dem Titel „Leuchten! Sieben Wochen ohne Verzagtheit“ statt. In vielen Kirchengemeinden gibt es Gruppen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Seit gestern (Mittwoch, 8.3.) geht es eine Woche lang um das Thema „Was mich trägt.“ Eine Woche für die Lichtquellen in meinem Leben. Ich freue mich auf die Strahlen der Märzsonne auf meinem Gesicht. Die Schneeflocken, die die Welt in ein friedliches Weiß tauchen. Und vieles mehr.
Apropos Fasten: Eine Kollegin erzählte, dass in der Schule ein Kind auf die Frage, was es denn mit dem Stichwort „Fasten“ verbindet, ganz spontan antwortete: Das ist doch, wenn man den ganzen Tag nichts isst bis zum Abend, wenn die Sonne untergegangen ist. Gut informiert, kann man da nur sagen…
Im KAJAK-Netzwerk im Kirchenkreis Oldenburg-Stadt haben wir uns überlegt, im nächsten Jahr eine Aktion für Konfis und Teamer:innen am Aschermittwoch durchzuführen. Um das Thema Fastenzeit bzw. Passion etwas mehr als sonst in das Bewusstsein junger Menschen zu rücken. 2024 ist das der 14. Februar, der ja – bekanntermaßen zugleich der Valentinstag. Mal schauen, was uns dazu alles einfällt.