So hat sich Martin Luther in einer seiner Tischreden bezeichnet.

Nun gibt es ein Kartenspiel, das uns Luthers Leben und Wirken näher bringen möchte. Es versetzt uns ins 16. Jahrhundert:

Nach dem Tod von Martin Luther wollen einige seiner Anhänger*innen die irdischen Wegstationen ihres Vorbildes für die Nachwelt festhalten. Die Spieler*innen schlüpfen in deren Haut und können durch das Ablegen von Karten Kapitel von Luthers Lebens schreiben.

Leider geht das nicht ohne Schwierigkeiten vonstatten….

Die Autor*innen des Spiels, ein Graphikdesigner, ein Pfarrer und eine Religionspädagogin, haben beim Zusammenstellen spannende wichtige Gegebenheiten aus Luthers Leben eingebaut, verzichten aber auf die üblichen Legenden.

Das Kartenspiel ist liebevoll gestaltet, die Illustrationen orientieren sich an Originaldarstellungen aus dem 16. Jahrhundert.

Das Spiel kann ohne Vorkenntnisse gespielt werden, es enthält kooperative und strategische Elemente und ist gut einsetzbar in der Arbeit mit Konfirmand*innen und in der Jugendarbeit. Es braucht 2-10 Spieler*innen und etwa 40 Minuten Zeit.

 

Bestellungen und weitere Informationen:

http://www.luthergame.com

kontakt@luthergame.com

facebook.com/lutherdaskartenspiel

„Hast Du Deine Tauf-Kreditkarte dabei?“
OK, so was wird man nicht allzu häufig gefragt. Könnte aber passieren, wenn diese feine kreative Idee aus dem neuen Heft
anKnüpfen update 2.4 mit dem Schwerpunkt Taufe
hier und anderswo umgesetzt wird.

Eines der klassischen Themen der Konfirmandenzeit wird mit diesem neuen Heft rundherum neu oder vielleicht einfach nur anders erschlossen. Fast alle Beiträge nähern sich der Taufe mit kreativen Methoden – und davon kann man ja eigentlich nie genug haben. Das Fotoprojekt „Eintauchen ins Leben“ aus dem Stadtjugendpfarramt Kaiserslautern eröffnet die Sammlung der Praxisbeispiele. Mit der Arbeit am Kurzfilm „Butterfly Circus“ wird in die Thematik von Annahme und Befreiung eingeführt. Gipsmasken machen an einem Konfitag anschaulich, dass Gott „hinter die Masken“ schaut. Mit gebatikten Taufschals wird fröhlich Tauferinnerung gefeiert und – die dürfen natürlich nicht fehlen – Konfis kommen mit selbst gestalteten Taufkerzen ihrem eigenen Verständnis der Taufe auf die Spur. Vielfältige Zugänge eröffnet auch die Einheit „Getauft in einen Leib“, bei der neben der Textarbeit, Körperwahrnehmung, Meditation und Bewegung zum Einsatz kommen. Auch an anderer Stelle wird durch die Beteiligung von Konfis an der Taufliturgie wird der Brückenschlag von der Konfirmandenarbeit in den Gottesdienst unternommen. Mit der Frage „Würdest du dein Kind taufen lassen?“ wird durch ein Rollenspiel eine Diskussion zwischen Konfis initiiert. Eine besonders schöne Idee ist die Tauf-Kreditkarte – siehe oben – mit der Aufschrift „Getauft – unbegrenzt gültig“, die im RPI Karlsruhe bestellt und zum Beispiel am Ende einer Taufeinheit den Konfis überreicht werden kann. Zwei Beiträge für Konfi 3 und Medien- und Literatur-Tipps  runden das Heft ebenso ab wie eine Idee zur Vorbereitung eines Buß- und Bettag-Gottesdienstes – und der ist ja auch schon bald wieder…

Anknüpfen. Update 2.4, Schwerpunkt: Taufe – herausgegeben vom RPZ Stuttgart und dem RPI Baden Juni 2017
Das Heft kann zum Preis von 12 € bestellt werden:
www.anknuepfen.de – hier sind auch die Materialien zu den einzelnen Beiträgen zum Download hinterlegt
Selbstverständlich ist das Heft auch in der Medienstelle der arp in Oldenburg ausleihbar.

 

91 % aller 12-13jährigen haben ein Smartphone
Jugendliche sind mobil und vernetzt unterwegs. YouTube, WhatsApp, Instagramm begleiten sie durch ihr Leben.
Bibis Beauty Palace, Freekickerz, Gronkh und Co. prägen ihren Geschmack, ihre Meinung und ihren Konsum.
Was bedeutet das für unsere Arbeit mit Konfirmand*innen und unseren Teams?
Die Alternative zwischen Medienaskese und Medienvielfalt stellt sich eigentlich ja gar nicht. Denn schon immer haben wir uns die Welt durch Medien angeeignet. Klüger fragen wir, mit welcher Intensität wir welche Medien in unserer Arbeit nutzen. Ganz im Sinne des biblischen Mottos „Prüfet alles und das Gute behaltet“ schauen wir uns an, was alles Gutes auf dem Markt ist. Und da gibt es eine Menge an Möglichkeiten und guter Produkte.
Mit dieser Haltung tagte der Treffpunkt Konfirmandenarbeit vom 14.-15. August in Rehburg-Loccum, wohin das dortige religionspädagogische Institut und hier der neue Dozent für Konfirmandenarbeit, Pastor Andreas Behr, eingeladen hatte.

Fachleute der Medienarbeit aus dem kirchlichen Bereich machten uns schlauer. Hartmut Schwarz und ich waren für die Arbeitsstelle für Religionspädagogik mit vor Ort. Was mir besonders gefallen hat? Ganz zuerst der herrlich aufklärerisch-provozierende Vortrag von Dr. Andreas Mertin. Mit seinem kritischen Blick ein paar Auszüge von Bioshock Infinite oder die E wie evangelisch anzuschauen, schärft die Wahrnehmung und das protestantische Profil. Vielleicht sollte ich es doch bis zum 10. September geschafft haben, Bill Violas Installationen in den Deichtorhallen in Hamburg zu besuchen. Vom „Rembrandt des digitalen Zeitalters“ kann man viel lernen über die Kraft bewegender Bilder für die wichtigen Fragen des Lebens.

Die zwei Workshops, die ich besucht habe:
Bloggen mit Konfis mit Dr. Thomas Ebinger aus Stuttgart
Mir leuchtet ein, dass es viel Spaß und Sinn machen kann, für und mit Konfis einen Blog aufzulegen. Mit Word Press z.B. geht das ja heutzutage echt einfach. Und wenn dann alle Termine, Infobriefe, viele Fotos und Berichte dort ihren Ort gefunden haben, kann sich so ein Blog zu einem richtig guten Treffpunkt für die Konfirmandenzeit entwickeln. Nicht nur die Konfis können hier ihre Beiträge präsentieren. Auch Eltern erfahren mehr als aus dem Mund ihrer Kinder, was für tolle Sachen denn in der Kirche geboten werden. Konsequent zu Ende gedacht, ersetzt so ein Blog viele verteilte Zettel und Mailverkehr. Erstaunlich vielleicht, dass es anscheinend nur wenige attraktive Konfi-Blogs im Netz zu finden gibt. Und – tata – einer davon kommt aus der Oldenburger Kirche: Der alpine KonfiCamp-Blog der Kirchengemeinden Varrel und Stuhr kommt gut gemacht und professionell daher.
Die wichtigsten Stichworte zum Workshop-Thema finden sich – logisch – prima zusammengefasst im Ebiblog meines hoch geschätzten Kollegen. Ach ja, wenn spätestens im nächsten Jahr die Konfi-App heraus kommt – auch so ein Projekt, bei dem Thomas Ebinger kräftig mit am Entwickeln ist – dann ist das noch mal ein mutiger Schritt weiter in die Alltagswelt der Konfis hinein.

Smartphone, iMovie, YouTube – Filmprojekte mit Konfis – mit Pastor Christian Nickel aus Bomlitz
„Was ist Hoffnung für dich?“ Auf diese Frage haben wir in kleinen Film-Clips geantwortet und daraus eine Interview-Collage erstellt. Der junge Kollege Christian Nickel hat uns die Furcht genommen, dass wir uns in endlosen Schnittprogrammenprozessen die Nächte um die Ohren schlagen müssen. Kurze Clips bei gutem Licht und mit einem verständlichen Ton sind schnell erstellt. Was nichts war, wird sofort gelöscht. Die Übergänge gestalten, geeignete Musik unterlegen, einen Titel gestalten und als Sahnehäubchen einen hollywoodreifen Trailer erstellen – alles kein Problem mit iMovie, MovieMaker und Co. Meistens sind einige  Konfis oder Teamer in diesen technischen Dingen sowieso fitter als der Pastor oder die Pastorin, so dass bei etwas aufwändigeren Filmprojekten die Rollen gut und gabenorientiert verteilt werden können. Bis „unser“ Hoffnungsfilm fertig ist, lohnt sich als tolles Beispiel der Blick auf die Interviewcollage zum Song von Silbermond Himmel auf

Und das waren die anderen Workshops und Impulse: Simple Show, Konfis und digitale Medien, Musikvideos, (Kurz)Filme, Virtual Reality-Brillen, Action Bound, Ohrenblicke und Minecraft.

Ich wünsche viel Lust auf peronale und apersonale Medienstrategien!

Ein Ergebnis der 2. bundesweiten Studie zur Konfirmandenarbeit war – nicht weiter überraschend – dass Konfirmandinnen und Konfirmanden zunehmend Schwierigkeiten damit haben, Naturwissenschaft und Schöpfungsgeschichte miteinander in Einklang zu bringen. Und der Naturwissenschaft im Zweifelsfall den Vorrang geben.

Mir ist beim Lesen dieses Ergebnisses Weiterlesen

So lädt Rainer Oberthür uns ein zu „Gedankenspielen über dich, Gott und die Welt“. Mit Geschichten, Impulsen und Übungen werden 55 Gedankenspiele entfaltet. Sie wollen anregen, bewusster, nachdenklicher und achtsamer zu leben.

Rainer Oberthür schreibt dazu:

„Wenn hier vom Denken die Rede ist, dann ist immer mehr gemeint als Reflektieren, Analysieren, Untersuchen und Erforschen … Gedanken und Gefühle sind die zwei Seiten derselben Medaille. Ein Kind sagte mir einmal, wenn sie zusammenkommen und sich vermischen, dann entsteht Weisheit. Dann berühren wir den Kern, die Seele, das Wesen der Dinge, der Welt, der Menschen und des Lebens … So führen uns ungewöhnliche Gedankenspiele immer wieder hinein in tiefe Erfahrungen und Gefühle und bringen uns an die Grenzen des Denkbaren … Im wahrnehmenden Denken können wir das Geheimnis berühren, das wir Gott nennen  … Gedankenspiele können ein Ahnung Gottes eröffnen, der uns in unserem Fragen und als Frage begegnet. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Denn Gott ist größer als alles, was der Mensch denken kann, und Glauben heißt zuallererst, die Unbegreiflichkeit Gottes ein Leben lang auszuhalten.“ 

Drei kleine Beispiele aus dem Buch, die mir Lust gemacht haben, gleich mal einzusteigen in die anregenden Gedankenspiele:

“ Angenommen, du dürftest eine Rede an die Menschheit halten, …“

„Stell dir vor, du könntest eines Tages keine Fragen mehr stellen. …“

„Stell dir vor, es gäbe eine Welt, in der die Zukunft bereits festgelegt ist.“

Das Buch eignet sich wunderbar für die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Auch in der Konfirmandenzeit ist es gut einsetzbar!

Rainer Oberthür

Stell dir vor …

Gedankenspiele über dich, Gott und die Welt

Kösel Verlag 2016

ISBN: 978-3-466-37170-9

 

Danke an Eva Brunken für diesen tollen Buchtipp!