Bunt ist er schon. Und eine auffällige Form hat er auch.
Aber gerade das äußere Design des Museumskoffers „Vergiss Mein Nicht“ macht aufmerksam und lädt ein, sich damit zu beschäftigen. „Einfach vermitteln, was schwer zu erklären ist“ – in der praktischen Anwendung dieses Leitsatzes ist der Museumskoffer – man könnte auch sagen, die mobile Mitmachausstellung – zum Themenfeld „Sterben und Tod, Bestatten, Trauern und Erinnern“ gefüllt mit Objekten, Büchern, Filmen und Vorschlägen. Das mitgelieferte Handbuch enthält ein Fülle von Sachinformationen, die zur Einarbeitung in das Thema hilfreich sind. Entwickelt wurde er vom Museum für Sepulkralkultur in Kassel in Zusammenarbeit mit Kaledeidoskop e.V. Mitmachprojekte in Frankfurt am Main. In unserer Region gibt es ihn aber auch auszuleihen: in Bremen beim Bestattungsinstitut GE-BE-IN und in Osnabrück bei der Diözesanmedienstelle Osnabrück. Ursprünglich für die Projektarbeit mit Kinder bis 12 Jahren entwickelt, habe ich einige gute Erfahrungen beim Einsatz mit Konfirman*innen gemacht. Wer günstiger und schneller an didaktisch aufbereitetes Material zum Themenfeld herankommen will, kann sich in der Medienstelle der Arbeitsstelle für Religionspädagogik in Oldenburg eine gut sortierte Kiste „Tod und Sterben“ ausleihen.
Die aktuellen Studien zur Konfirmandenarbeit stellen fest, dass die Jugendlichen heute ein hohes Interesse am Thema Sterben und Tod und Wiedergeburt haben. Also ist es unsere Aufgabe, ihnen u.a. im Rahmen der KonfiZeit Möglichkeiten der Auseinandersetzung zu ermöglichen, die über den Besuch des örtlichen Friedhofs hinausgehen. Im Film „Konfi-Zeit ist Deine Zeit“ der evangelischen Kirche in Bremen zeigt eine Sequenz den Besuch der Konfigruppe bei einem Bestattungsinstititut. Eine Konfi-Gruppe macht das Thema sogar zum Inhalt einer dreitägigen Freizeit. Viele Eltern finden es gut, dass ihre Kinder in einer vertrauten Gruppe Zeit und Raum bekommen, ein sensibles und doch oft in Familien eher unausgesprochenes Thema in den Blick nehmen und sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen.
Ich fand ja neben meiner vertrauten kulturellen Beheimatung besonders die Begegnung mit dem mexikanischen Totenfest „Dia de los Muertos“ eindrückllich. Die Idee, die Erinnerung an die Verstorbenen mitten in unser Leben hineinzuholen und dankbar fröhlich zu feiern, wer über den Horizont unserer Sterblichkeit mit uns verbunden ist, das finde ich sehr nachahmenswert.