Surfen im Medienportal

Du suchst noch einen Film für die letzte Konfi-Stunde des Jahres? Es darf auch anspruchsvoll sein und lehrreich?
Vielleicht hast Du aber auch einfach Lust, zwischen den Jahren oder an Weihnachten, wenn alle Geschenke ausgepackt sind und der Festschmaus verdaut wird, einfach mal gute Medien zu genießen. Könnte ja auch im Hinblick aufs nächste Jahr für meine Gruppe, Gemeinde etc. was dabei sein.

Frisch im Medienportal eingetroffen und kostenlos zum Downloaden – und für alle Traditionalisten auch als echte DVD vorhanden – hier ein paar Tipps:

KOKON – Spielfilm 92 Min. – Prädikat besonders wertvoll

Ein 14-jähriges Mädchen aus Berlin kämpft mit dem Erwachsenwerden und der eigenen Identität. Nora wächst mitten in der Hauptstadt auf. Dort trifft sie auf unterschiedlichste Menschen aus der ganzen Welt. Doch auch das macht für Nora das Erwachsenwerden nicht einfacher. Ihre Schwester und ihre beste Freundin scheinen sich nur für Mode und Social Media zu interessieren. Nora versucht das auch, aber es macht sie nicht glücklich. Dann lernt sie Romy kennen, die ihr beibringt, zu sich selbst zu stehen

DAS UNWORT – Drama-Komödie 85 Min.

Es ist ein heikler Fall, den Dr. Gisela Nüssen-Winkelmann, die Vertreterin der Schulaufsichtsbehörde, da zu entscheiden hat. Der fünfzehnjährige Max Berlinger soll seinem Mitschüler Karim das Ohrläppchen abgebissen und einem anderen, Reza , die Nase gebrochen haben. Eigentlich klar, für ein solches Vergehen gibt es keine Toleranz, der Schulverweis ist nur noch Formsache. Das Problem ist nur: Im Vorfeld wurde Max aufgrund seines jüdischen Glaubens mehrfach schikaniert, wie dessen Eltern Valerie und Simon zu Protokoll geben. Lehrerin Annika Ritter und Schuldirektor Stege, die ebenfalls Teil des Klärungsgespräches sind, beteuern zwar, alles Menschenmögliche getan zu haben, doch ohne Erfolg. Während nun alle beraten, was zu tun ist, kommen immer mehr Vorfälle ans Tageslicht, die Situation droht endgültig zu eskalieren …

TRIFF ANNE FRANK – Kurzspiel- und Dokumentar-Film 25 Minuten

Durch das weltberühmte Tagebuch der Anne Frank erfahren viele junge Menschen das erste Mal etwas über die nationalsozialistische Terrorherrschaft und den Holocaust, knapp 90 deutsche Schulen tragen den Namen Anne Frank.

Die zeitreisende Promireporterin Clarissa Corréa da Silva lernt das bedrückende Leben im Hinterhausversteck in Amsterdam kennen. Und sie trifft mit Anne Frank ein Mädchen mit vielen Ecken und Kanten und einem Traum: Schriftstellerin werden.

RASSISMUS – Kurzfilm-Sampler 36 Min.

DEN REST MACH ICH MORGEN
Kurzfilm von Benjamin Kramme und Jennifer Sabel
Deutschland 2020, 15 Minuten
Es ist Cans letztes Wochenende zu Hause, bevor er zum Studieren nach Wien zieht. Er feiert Abschied – von seiner jungen Mutter, seinen Freunden und von Fedora, mit der er keine Fernbeziehung führen will. Doch dann kommt alles anders.
 
OBERVOGELGESANG
Animationsfilm von Ferdinand Erhardt und Elias Weinberger
Deutschland 2020, 6 Minuten
Die junge Lovis war mit einer Freundin im Sandsteingebirge der Sächsischen Schweiz und fährt nun mit der Bahn nach Obervogelgesang, wo sie zu Hause ist. Im Gespräch mit einem Touristenpaar wird die Jugendliche mal wieder mit dem Problem der starken rechtsextremen Szene in ihrer Heimat Sachsen konfrontiert. Sie relativiert dieses, entdeckt jedoch als direkte Antwort darauf eine ebensolche rechte Schmiererei im Zug und fühlt sich bloßgestellt …
 
ALTERNATIVEN
Kurzfilm von Benjamin Kramme und Jennifer Sabel
Deutschland 2019, 13 Minuten
Drei Frauen. Drei Generationen. Ein politischer Familienkonflikt. Zu Besuch bei ihrer Großmutter, trifft Johanna unerwartet auf ihre Mutter, die den Kontakt zu ihr abgebrochen hat. Bei dem Wiedersehen bricht offen ein Streit zwischen Mutter und Tochter aus, der vor der Großmutter eigentlich geheim gehalten werden sollte.

DIVERSITÄT – Kurzfilm-Sampler 30 Min.

TARIKS SPIEL – Kurzspielfilm 5 Min.
Die etwa zwölfjährige Ayse spielt leidenschaftlich gerne Fußball. Sie trainiert in einer Jungenmannschaft, nennt sich gerne Tarik und ist in ein anderes Mädchen verliebt. Ihre konservativen Eltern ahnen nichts davon, sie denken ihre Tochter gehe zur Koranschule. Und dann bekommt Ayse auch noch ihre Periode. In wenigen prägnanten Szenen führt der Kurzfilm vor Augen, mit welchen Hürden sich junge Menschen, die sich mit ihrem biologischen Geschlecht nicht identifizieren können, noch immer konfrontiert sehen.

IN DER NATUR – Trickfilm 5 Min.
In der Natur besteht ein Paar aus einem Männchen und einem Weibchen. Aber nicht immer. Ein Paar sind auch ein Weibchen und ein Weibchen. Oder ein Männchen und ein Männchen. Homosexualität ist nicht nur eine menschliche Geschichte.

AND THEN SOMETHING CHANGED – Kurzspielfilm 20 Min.
Der achtjährige Louis ist kleinwüchsig. Als er eines Morgens aufwacht, ist nichts, wie er es erwartet. Egal, was er macht, er kommt in seinem Alltag einfach nicht mehr zurecht. Sein Bett lässt sich nicht herunterfahren, er kommt nicht an die Schränke heran, sein viel zu großer Rucksack hat keine Rollen und in der Schule wird er ausgegrenzt. Nur in seinem Computerspiel, das er sich zusammen mit einem Freund ausdenkt, ist die Welt an seine Bedürfnisse angepasst. Gut, dass er alles nur geträumt hat.

DIE FEIERTAGE – NEU ERKLÄRT – Kurz-Dokumentarfilm-Reihe 1-3

Weihnachten-Ostern-Himmelfahrt-Pfingsten-Allerheiligen-Opferfest-Ramadan-Rosch Ha Schana
Die KiKA-Reihe „Zeig mir Feiertage“ versucht Kindern und Jugendlichen die Hintergründe wichtiger religiöser Feste der drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam und damit verknüpfter Bräuche neu zu erklären. Die Reporterinnen Elisabeth und Soraya besuchen dazu verschiedene Kinder und verbringen mit ihnen zusammen die Feiertage. So schlagen die Filme eine Brücke zur Alltagswelt heutiger Kinder und Jugendlicher.

Und hier noch ein persönlicher Tipp für alle, die über Mut, Angst und Selbstbewusstsein nachdenken wollen – vielleicht ja was für Vorsätze beim Jahreswechsel?!

SVEN NICHT JETZT, WANN DANN? – Trickfilm 4 Min.

„So, gut, ok … oder vielleicht will ich doch lieber rutschen?“ So beginnt Svens innerer Monolog an einem schönen Sommertag im Freibad. Zu allem entschlossen, war er zum Sprungturm gekommen, um dort den Sprung ins Wasser zu wagen. Doch an der Leiter angekommen, beschleichen ihn erste Zweifel. Rutschen, Pommes, erstmal Duschen – die Alternativen scheinen verlockend und immer wieder macht Sven kehrt – doch so ganz lässt ihn sein Plan nicht los, so dass er nach jeder Runde wieder vor der Leiter zum gefürchteten Sprungturm steht.
Schließlich setzt er den Fuß auf die erste Stufe – nun gibt es keinen Weg zurück, denn eine lange Schlange anderer Springwütiger wartet geduldig hinter ihm. Und die sind auch noch jünger als Sven und scheinbar völlig unerschrocken.
Der Weg nach oben scheint eine Weltreise zu sein und auch der Weg über das Sprungbrett bis nach vorne will kein Ende nehmen. Am Ziel angekommen trifft Sven die Erkenntnis – ‚Na, hätt‘ ich das gewusst, dass das so easy ist!‘ – just bevor er schwungvoll in die Luft geschleudert wird. Ende gut, alles gut – Sven landet im Wasser und hat sein Ziel endlich erreicht – oder vielleicht doch nicht?

Was den Glauben der Menschen prägt

Die neue Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) bestätigt, was viele schon lange beobachten: Religiöse Sozialisation findet längst nicht mehr nur in der Familie statt. Kirchliche Angebote für junge Menschen und Religionsunterricht leisten einen wichtigen Beitrag.

Auf die Frage, wer wesentlichen Einfluss auf die spätere Einstellung zu religiösen Themen gehabt hat, antworten 70 % der Evangelischen: Die Konfirmation bzw. die Konfizeit. Mit 64 % steht die Mutter an zweiter Stelle, gefolgt vom Religionsunterricht mit 45 %, dem Vater (40 %) und der kirchlichen Jugendgruppe (36 %). Wer konfirmiert ist, tritt zudem deutlich seltener aus der Kirche aus als Nichtkonfirmierte.

Es lohnt sich also, die Qualität der kirchlichen Angebote ständig weiterzuentwickeln. Herausfordernd bleibt es, das Interesse an der Teilnahme immer wieder neu zu wecken. Frühzeitig gute Kontaktmöglichkeiten für junge Menschen zu schaffen, die nicht in der Familie religiös sozialisiert werden, ist auch künftig eine wichtige Aufgabe für kirchliche Organisationen.

Dazu passt, dass derzeit die Ergebnisse der dritten bundesweiten Konfi-Studie ausgewertet werden. Gerade ist in Wittenberg mit dem Forum Konfi-Arbeit eine Tagung zu Ende gegangen, auf der erste Ergebnisse vorgestellt wurden. Dazu auch an dieser Stelle später mehr.

… emotional, humorvoll, provokativ, berührend, nachdenklich, spirituell, aufrüttelnd, digital…

Die Medienstelle zeigt am Freitag, 3.11. von 19.30-21.00 Uhr sechs Kurzfilme zu den Themen Abschied und Trauer, Sterblichkeit, Leben und Tod.
Den ungewöhnlichen, aber thematisch durchaus angemessen Rahmen für den Filmabend bietet die Friedhofskapelle in Goldenstedt. Gerne kann man sich hier auch kurzfristig noch anmelden. Empfohlen ist die Teilnahme aufgrund der Filmauswahl ab 16 Jahren.
Alle Filme, die in Goldenstedt gezeigt werden, sind im Medienportal und in der Medienstelle vorhanden, natürlich mit weiteren Materialien für den vielseitigen Einsatz.

Übrigens hat die Medienstelle einen neuen und komfortableren Online-Katalog in Betrieb genommen. Zu finden ist er unter www.bibkat.de/medien – und es gibt ihn als bibkat-App auch für das Handy. Die Vorteile des neuen Online-Katalogs sind

  • Erstellung individueller Merklisten
  • Übersicht der aktuellen Neuzugänge
  • Ausgewählte Medienlisten
  • Recherchelisten (Personen, Schlagworte, Interessenkreis, Notation, Serien/Reihen)

Praxishandbuch für die Konfi-Arbeit

Seit kurzem auf dem Markt – ein neues pädagogisches Handbuch für die Praxis. Die beiden erfahrenen Autorinnen tragen die wichtigsten Grundlagen zusammen – ideal für Verantwortliche für die Konfizeit und die Schulungs-Arbeit mit Teamer:innen.
Hier eine ausführliche Rezension von Katja Simon:

Faszinierend, motivierend, praktisch

Konfirmandinnen wachsen heute noch in eine Welt hinein, in der sie viele Möglichkeiten haben. Aber auch ein verplanter Tages- und Wochenablauf lässt Jugendliche ein Konfi-Angebot nur dann attraktiv erscheinen, wenn es ihren Bedürfnissen und Interessen entgegenkommt. U.a. ist es daher sinnvoll, Inhalte, Methoden und Atmosphäre zeitgemäß auszuwählen: Themen, die für das eigene Leben bedeutsam sind, aufbereitet mit faszinierenden und motivierenden Methoden in einer spaßbringenden, emotional berührenden und nachdenklich machenden Atmosphäre. Mit diesem Anspruch ist dieses Praxishandbuch geschrieben. Es bietet ein Zusammenspiel von theologischem und pädagogischem Know How, Wissen um didaktische Zusammenhänge und kommunikative Prozesse. Dabei ist ein hilfreiches Grundlagen- und Nachschlagewerk für die Verantwortlichen in der Konfi-Arbeit entstanden.

Grundlagen mit praktischen Beispielen

Im ersten Teil wird Konfi-Arbeit als eigenes Praxisfeld beschrieben, das an der Lebenswelt sowie der Subjekt- und Chancengleichheit orientiert ist. Die Autorinnen beziehen neue Erkenntnisse der Hirnforschung, der Pädagogik und der Didaktik ein. Einfühlsam wird ein Blick auf die Phase der Pubertät, Zukunftsängste, Corona-Erfahrungen, das politische Engagement und Körperkult gewagt.

Praktische Schlussfolgerungen lockern den Lesefluss auf: „Dauerhafte Langeweile gruselt die Konfis – und quält die Verantwortlichen.“ In den „Perspektiven für die Konfi-Zeit“ werden sowohl ein hoher Anspruch an die Konfi-Zeit also auch die Erkenntnis formuliert, dass es manchmal gar nicht viel braucht, um gemeinsam eine gelingende Zeit mit den Konfis zu verbringen. Übersichtlich und gut sind die Grundlagen für eine Arbeit mit Teamerinnen beschrieben. Dabei werden neue Formen der Arbeitsorganisation, die Rolle der Jugendlichen und Leitungsstile der Konfi-Verantwortlichen klar dargelegt und in Beziehung zueinander gesetztDem vorliegenden Handbuch kommt eine Vorreiter-Rolle zu, wenn es neben den Themen Inklusion, dem „Umgang mit Störungen“ und Grenzwahrung auch die gendersensible Konfi-Arbeit thematisiert. Denn es ist davon auszugehen, dass sich in einer Gruppe von 10-20 Konfis eine schwul oder lesbisch liebende Person oder sich als transgeschlechtlich oder nicht-binär Verstehende findet.
Im Weiteren werden Kommunikationstheorien dargestellt und mit Beispielen aus der gewaltfreien Kommunikation veranschaulicht: „Konfi A: ‚Das finde ich voll bescheuert, was B sagt.‘ Leitung; ‚Hey, wenn dich das ärgert, was B sagt, erzähle ihm doch, warum! Wie fühlst du dich dabei? Was wünschst du dir von B?‘“.

Vielseitige Methoden

Der zweite Teil zur Methodik führt die Themen Planungsstrategien, Moderationstechniken, Spielpädagogik, kreative Methoden, Gesprächsführung, Präsentationsmöglichkeiten der Ergebnisse und Feedback aus. Er übersetzt die grundlegenden Überlegungen in konkrete Beispiele für eine erlebnisintensive Praxis. Gut handhabbare Tipps zu Raum und Atmosphäre, Arbeitserleichterung, Formulierungen und Zusammenstellung einer Konfi-Einheit machen Lust, dies auszuprobieren. Neben klassischen Methoden wie Standbilder und Rollenspiele finden sich auch digitale Methoden, erlebnispädagogische Ansätze, musikpädagogische Anregungen, meditative Impulse, Phantasiereise-Beispiele, Hinweise zu Andachten, Jugendgottesdiensten und zum Konfirmationsgottesdienst, die immer wieder inspirieren und Bekanntes ins Gedächtnis rufen.
Dieser Teil hilft sowohl Berufsanfangenden als auch langerfahrenen Personen mitten im verdichteten Gemeindealltag „mal eben kurz“ etwas Passendes für die jeweilige Gruppe mit ihren unterschiedlichen Konfis in der aktuellen Situation zu finden.

Rund um die Konfi-Arbeit

Der dritte Teil bietet einen Überblick zu Themen wie Werbung, Info-Abenden und juristischen Fragen, also über all das „was sonst noch wichtig ist“: Wenn man z.B. die Werbung neu aufstellen möchte, wenn eine Freizeit ansteht, wenn man sich überlegt „wie viele Textnachrichten helfen – wann fängt es an zu nerven“, gibt es hier Hinweise, worauf man achten könnte oder muss.
Ein motivierendes Schlusswort „einfach mal ausprobieren“ rundet das Werk ab.

Insgesamt ist ein Buch entstanden, das mitten im Alltag unterstützen will. Es kann sehr gut als Nachschlagewerk genutzt werden, je nachdem, welche Fragestellung die einzelnen gerade bewegt. Es bietet viele Ideen, die ausprobiert werden können und ermutigt, auf die Konfis in ihrer Lebenswelt einzugehen – schließlich ist die Pubertät eine der spannendsten Lebensabschnitte eines Menschen.

Konfi-Zeit praktisch. Das pädagogisches Praxishandbuch für die Konfi-Arbeit
von Irmela Redhead und Astrid Thiele-Petersen

Gütersloher Verlagshaus, 256 Seiten, ISBN 3579074733, EUR 22,00

KIM-Studie 2022 & Datenschutzfreundliche Tipps der EKD

Herrlich, so ein Sonnenuntergang am Strand. Die Sehnsucht nach Orten, die uns Weite und Erholung schenken, ist groß. Aber Faszination und Farbenspiel kann – man muss schon etwas genauer hinschauen – auch von ganz wo anders her kommen….

Testpersonen wurden mathematische Aufgaben vorgelegt, die sich mit ein wenig Überlegung lösen ließen, aber schon ein wenig Konzentration auf die Sache verlangten. Die Personen, die ihr Handy gar nicht erst in den Versuchsraum mitgenommen hatten, schafften die Aufgabe am schnellsten. Jene, die ihr Handy in der Hosentasche hatten, waren etwas später fertig. Die dritte Gruppe derer, die ihr Handy auf den Tisch vor sich liegen hatten – egal ob mit dem Bildschirm oben oder unten – konnten sich am wenigsten auf die Aufgabe konzentrieren. – Ist ja kein Wunder, werden viele sagen.

Vor einigen Wochen ist die neue KIM-Studie 2022Kindheit, Internet, Medien – erschienen. Sie untersucht seit 1999 alle zwei Jahre die Mediennutzung von 6-13-Jährigen in Deutschland. Sie hilft, jenseits der persönlichen Einschätzung durch die Erfahrungen mit eigenen Kindern oder durch den Umgang im direkten beruflichen Umfeld einen guten Rundumblick zu bekommen. Gängige Klischees, weit verbreitetes Halbwissen oder einfach mal so in den Raum geworfene Behauptungen zu diesem Themenfeld gibt es ja reichlich.

Viele Grafiken für eine schnelle Orientierung über die Studien-Ergebnisse

Hier zusammengefasst ein paar Studienergebnisse:
Fernsehgeräte, Smartphones, Computer/Laptops und ein Zugang ins Internet sind in nahezu allen Familien vorhanden. Im Vergleich zu 2020 sind insbesondere bei Smart-TVs, Streaming Diensten, Pay-TV-Abonnements und Tablets deutliche Anstiege zu sehen.

Während jüngere Kinder noch vergleichsweise wenig eigene Geräte besitzen, ändert sich dies mit zunehmenden Alter deutlich:
Mobiltelefon: 6-7 Jahre: 9 % (Nutzung: 28 %), 8-9 Jahre: 27 %, 10-11 Jahre: 58 %, 12-13 Jahre: 81 % (Nutzung: 96 %).

Dass das Handy zu einem „Lebensbegleiter“ geworden ist, wird auch daran deutlich, dass es fast überall mit hingenommen wird. Von den Handy-Besitzer:innen nehmen 94 % ihr Gerät mit zu Freund:innen, 85 % mit in die Schule, knapp zwei Drittel mit zum Sportverein bzw. zur Jugendgruppe, 54 % mit ins Bett und gut ein Drittel mit ins Bad bzw. auf Toilette.

Kinder nutzen digitale Medien oftmals alleine und ohne Begleitung – insbesondere digitale Spiele und das Internet. 92 % der 6-13-Jährigen sehen mindestens wöchentlich, 67 % sogar täglich fern, jedes fünfte Kind schaut sich täglich Bewegtbilder im Internet an. An erster Stelle steht hier KIKA (19 %), dann folgen Netflix (14 %), Super RTL/Toggo und YouTube (jeweils 11 %). Logischerweise steigert sich mit dem Alter auch die Internetnutzung: 6-7 Jahre: 38 %, 8-9 Jahre: 59 %, 10-11 Jahre: 85 %, 12-13 Jahre: 99 %.

Nach Einschätzung der Eltern sind ihre Kinder an einem durchschnittlichen Wochentag 43 Minuten online (6-7 Jahre: 17 Min, 8-9 Jahre: 30 Min, 10-11 Jahre: 49 Min, 12-13 Jahre: 74 Min).

WhatsApp wird von gut drei Viertel der internetnutzenden Kinder verwendet, TikTok von jedem zweiten, gefolgt von Snapchat (35 %), Instagram (32 %), Facebook (27 %). TikTok und Snapchat verzeichnen dabei seit 2020 Steigerungsraten, während Instagram und Facebook stagnieren.

Feststellen lässt sich auch, dass Eltern wenige technische Hilfsmittel einsetzen, um ihre Kinder vor ungeeigneten Inhalten zu schützen; zwei Drittel der Eltern nutzen keinerlei Möglichkeiten des Jugendmedienschutzes wie Filter oder Sicherheitseinstellungen.

Da trifft es sich gut, dass der Beauftragte der EKD für Datenschutz gerade ein PosterMagazin zum Datenschutz für Kinder und Jugendliche unter dem in diesem Fall zwiespältigen Motto „Du siehst mich?!“ herausgegeben hat.

Das Magazin gibt es in verschiedenen Formaten und richtet sich direkt an die Zielgruppe. Was aber natürlich heißt, dass verantwortungsvolle Menschen unserer Kirche sich ebenfalls damit beschäftigen dürfen und sich für das Thema sensibilisieren lassen.

Für alle, die angesichts der allgegenwärtigen digitalen Medienwelten befürchten, dass unsere Kinder sich nur noch dorthin zurückziehen, sind diese Informationen der KIM-Studie bestimmt eine Erleichterung:

Jedes zweite Kind liest regelmäßig in der Freizeit Bücher (Harry Potter führt nach wie vor die Hitliste an), hört regelmäßig Radio oder wird beim Malen/Zeichnen/Basteln kreativ.
Ein- bis mehrmals in der Woche treffen sich 6-13-Jährige mit Freund:innen, über vier Fünftel spielen (analog) draußen oder drinnen, knapp drei Viertel unternehmen ein- bis mehrmals etwas mit ihrer Familie, zwei Drittel betätigen sich sportlich.