Es war großartig! Die Kirchengemeinde Osternburg feierte heute, am 31. Oktober, das Reformationsfest auf ganz besondere Weise. Alle Chöre, viele Schauspieler:innen, Solist:innen und Musiker:innen und noch mehr Engagierte aus allen Generationen der Gemeinde führten in der überfüllten St. Johannes-Kirche Luther-Das Gemeindemusical auf. Man muss dabei gewesen sein, um zu erleben, wie viel Freude am gemeinsamen Tun die Aufführung in Szene setzte. Wer so feiert, lässt das Erbe Martin Luthers auf nachdrückliche Weise für die Gegenwart lebendig werden. Vielen herzlichen Dank dafür! Und selbstverständlich Standing Ovations nicht nur, aber auch für zwei Frauen, die das große Projekt den Osternburgern schmackhaft gemacht haben: Kantorin Insa Meier und Pastorin Anne Jaborg.

Die Reformation hat ja die Bibel wieder ins rechte Licht gerückt und den Menschen näher gebracht. Keine lateinische Geheimsprache, sondern Worte, die das Volk versteht. Die Oldenburgische Bibelgesellschaft setzt sich dafür ein, auch hierzulande das Buch der Bücher weiter zu verbreiten und zum Lesen der Bibel einzuladen. Geschäftsführer Hartmut Schwarz hat mich auf zwei Ideen aufmerksam gemacht, die man sich auf der Website der Oldenburgischen Bibelgesellschaft genauer anschauen kann:

Bibel-Spiegel-Folien


Warum nicht auf eine der ersten Seiten einer Bibel eine Spiegelfolie kleben? (Gibt´s in jedem Baumarkt). Sie soll die Leserin bzw. den Leser darauf aufmerksam machen, dass es in der Bibel um Erfahrungen von Menschen – also auch von der bzw. dem Spiegelbildbetrachter:in – mit Gott geht. Wo und wie komme ich hier vor? Was möchte Gott mir heute und hier mir Neues und Wichtiges auf den Weg geben?

Selfies mit Bibelworten

Das eigene Selfie durch einen Bibeltext neu gestalten lassen und sich dadurch auf gewisse Weise mit diesem Vers identifizieren, das kann man auf der Seite www.bibleface.de. Dort wird ein hochgeladenes oder gerade fotografiertes Selfie mit einem ausgewählten oder zufällig vom Programm ausgesuchten Bibelvers kombiniert und als Bild generiert. Auf der Seite wird mit der generierten Datei eine „Ausstellung“ aufgebaut. Damit muss man aber einverstanden sein. Ich hab´s gleich mal ausprobiert…

Man kann mit der Datei gestalterisch weiterarbeiten im Zusammenhang mit Konfirmationen, Gemeindefesten, Taufen, Hochzeiten u.a. Die Textbilder können auch verschickt werden, als Hintergrundbilder eingestellt werden oder als Druckvorlagen für Einladungskarten, T-Shirt-Drucke u.a. dienen. 

Ich hab´s gleich mal mit einem für mich biografisch wichtigen Bibelwort ausprobiert…

Perspektiven – KonfiCamps und KonfiFreizeiten

Vorhin erzählte eine Kollegin, dass sie in ihrer Gemeinde gerade die letzte Konfirmation in diesem Jahr gefeiert haben – und die war eine Einzelkonfirmation aus dem Konfirmationsjahrgang 2020. In der Tat, es war für viele Gemeinden und Konfi-Familien ein langes und herausforderndes Konfizeit-Abenteuer. Respekt und Anerkennung für alle, die geduldig und mutig durchgehalten haben! Und was machen wir jetzt so? Uns auf Weihnachten vorbereiten…

Bei den Freizeiten und Camps habe ich den Eindruck, dass in diesem Jahr seit dem Beginn der Sommerferien die eine Hälfte stattgefunden hat – mit allem Drum und Dran an Hygienekonzepten und Teststrategien – und die andere Hälfte mit Bedauern und Enttäuschung vieler Beteiligten abgesagt wurde. Vor allem größere Gruppen hatten und haben Schwierigkeiten, in Freizeitheimen, Jugendherbergen etc. aufgrund der Pflicht zur Einhaltung von Mindestabständen genügend Raum für ein sorgenfreies Miteinander zu finden. Für alle, die ihre Maßnahmen abgesagt haben, bleibt natürlich die Frage, ob und wie sich diese besonders intensive Gemeinschaftserfahrung bis zur Konfirmation noch nachholen lässt. Der nächste Konfi-Jahrgang steht ja auch schon ins Haus…

Es scheint so zu sein, dass das nächste halbe Jahr noch ganz schön knifflig werden kann, weil die Planbarkeit in der Herbst- und Wintersaison wesentlich von den Möglichkeiten der Innenraumnutzung abhängt. Selbst wenn es erlaubt ist, mit 50 Menschen in einem Raum zu sein, muss das Gefühl, dass das so ok ist und schön und „ungefährlich“, bei vielen erst wieder wachsen – die Sehnsucht nach Gruppe und alter Normalität reicht da nicht immer aus. Letztlich müssen die Verantwortlichen vor Ort mit den Konfi-Familien klären, was für die Mehrheit vertretbar und sinnvoll ist.

Umso schöner, dass an vielen Orten die Planungen von Freizeitmaßnahmen mit Konfis für den nächsten Sommer zuversichtlich anlaufen. Neben den großen KonfiCamps unserer Oldenburgischen Kirche setzen auch die Wittenberger KonfiCamps für 2022 auf ein fröhliches Miteinander mit jeweils 500 Teilnehmer:innen live und in Farbe am historischen Reformationsort. Wer sich für nächstes Jahr also noch nicht festgelegt hat und Lust auf dieses noch junge, aber inzwischen bewährte Format hat, kann sich jetzt anmelden:

Wittenberg: KonfiCamps und Team-Spirit-Camp 2022 – JETZT anmelden

  • KonfiCamp 1 – 17.08. – 21.08.2022
  • KonfiCamp 2 – 24.08.-28.08.2022
  • KonfiCamp 3 – 31.08. – 04.09.2022
  • Eine Premiere feiert dann im nächsten Jahr vom 10.-14. August auch das erste bundesweite Smells like Team Spirit – Camp exklusiv für Teamer:innen, das dieses Jahr noch abgesagt werden musste.

Und hier die Links mit Eindrücken der diesjährigen hybriden Formate und den Infos fürs kommende Jahr:

Hightlightvideo der hybriden KonfiCamps 2021: https://youtube.com/playlist?list=PLov481aKvCxXr1H0Xe86ltefKs5mhV_f4

Infos KonfiCamps:
https://konficamps-wittenberg.de/category/konfis-teilnehmen/
https://konficamps-wittenberg.de/wp-content/uploads/2021/09/Anmeldeformular-2022.pdf

Infos Smells like Team Spirit: https://www.teamspirit-camp.de/

Allein die Ankündigungen zu diesen Formaten lassen meine Stimmung und meine Zuversicht steigen!

Martin Luther würde es gefallen. Konfis beschäftigen sich im Kontext der Themen „Reformation“ und „Bibel“ mit dem Apostel Paulus. Ok, vielleicht werden sie sich nicht mit „rasendem wilden und wirren Gewissen und glühend heißem Durst, Tag und Nacht darüber nachdenkend“, dem Römerbrief widmen, um in Kapitel 1, Vers 17 „wahrhaftig das Tor zum Paradies“ zu entdecken.

Motive aus: „Luther. Das Kartenspiel“ – auch in der Konfizeit erhältlich…

Aber vielleicht entdecken sie mithilfe des Pauluskoffers anhand von 24 Gegenständen einen Menschen, der in all seiner Widersprüchlichkeit uns gar nicht so fremd und Lichtjahre entfernt ist, wie viele auf den ersten Blick vielleicht denken würden.
Was fällt Euch denn zu Aspirin, einer Glühbirne, Handschellen, einem Schwert oder einer Zeltplane ein? Fröhlich werfen die Konfis ihre Ideen in die Runde. Erzählen, was sie erlebt haben beim letzten Stromausfall oder beim Campingurlaub. Und was könnte so ein Symbol mit Paulus, einem wichtigen Begründer des christlichen Glaubens, zu tun haben?

Dr. Michaela Veit-Engelmann aus dem rpi Loccum stellte den Pauluskoffer im Rahmen des Treffpunkts Konfi-Arbeit vor. Ich fand das zunächst einmal überraschend und dann sehr anregend und überlege, ob es sich nicht lohnen könnte, so einen Koffer auch hier für Oldenburg zu packen und für die Konfizeit in den Gemeinden anzubieten. Auf jeden Fall kann man sich bei uns die Anregungen zum Pauluskoffer auch jetzt schon abholen… – Herzlich willkommen!
Oder hier runterladen:

https://www.rpi-loccum.de/material/pelikan/pel3-19/3-19_veit-engelmann

KAJAK-Studienfahrt nach Zürich

Traumhaft. Drei volle Tage Zeit, um mit 11 Menschen den Horizont zu erweitern. Vom 14.-16. Mai bekommen wir – sechs oldenburgische Diakon*innen und fünf Pastor*innen – ausführliche Einblicke in das „rpg“- das religionspädagogische Gesamtkonzept http://www.zhref.ch/Themen/Konfirmation der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.

Pfarrerin Jessica Stürmer und ihre Kolleg*innen der gemeindlichen Bildungsarbeit haben sich ein tolles und abwechslungsreiches Begegnungsprogramm für uns ausgedacht und erzählen von ihren Erfahrungen, die sie mit ihren aufeinander abgestimmten Angeboten für Familien mit Kindern von der Geburt an bis ins junge Erwachsenenalter mit 25. Jahren machen. Wir sind beeindruckt von der fachlichen Überzeugungskraft und Energie, mit der Kirchgemeinden und Synode mit auf den Weg genommen wurden und werden. Christliche Gemeinschaft feiern, lernen, teilen und gestalten – vier klug organisierte Phasen religiöser Bildungsarbeit. Und die immerwährende Herausforderung, die Übergänge zwischen den Lebensaltern fließend zu gestalten.

Wir steigen der Bildungsarbeit aufs Dach und haben einen herrlichen Rundblick über Zürich. Wir begegnen Katechet*innen, die in Elternfoyers Familien ins Nachdenken über Grundfragen ihres Glaubens bringen. Wir entdecken auf einer Stadtführung die 500 Jahre alten, aber immer noch lebendigen Spuren von Ulrich Zwingli, dem Reformator Zürichs. Wir erleben live die sozialdiakonischen Projekte „Coffee & Deeds“ http://www.coffee-deeds. ch und „Streetchurch“ http://www.streetchurch.ch Ein besonderes Augenmerk legen wir im Austausch mit den Zürcher Konf-Fachleuten auf die Verknüpfung mit der Jugendarbeit. Und mit Hilfe der Rigiblick-Seilbahn diskutieren wir wandernd mit unseren Gastgeber*innen, was wir an Einsichten mit nach Oldenburg nehmen können.

Schon jetzt, mittendrin, ist uns klar:

Zusammenarbeit macht Spaß und bringt frische Ideen hervor.

Wir haben gute Gründe, uns immer wieder neu auf den Weg zu machen.

Lasst uns noch mehr unsere traditionell gewachsenen Handlungsfelder miteinander verknüpfen.

Es gibt im Kanton Zürich reformierte Menschen mit einem ökumenisch weiten Herzen, die sich begeistert für religiöse Bildung stark machen.

Zürich ist eine tolle Stadt.

An dieser Stelle: Ein herzliches „Dankeschön“ an Angelika Pfeiler, die sich als unsere Reiseleiterin um alle organisatorischen Belange kümmert! Das ist klasse!


„Snacks und Cocktails zum Fest!“
Mit diesen schönen Zugaben lädt eine Delmenhorster Kirchengemeinde ein, den Gottesdienst am Abend des Reformationstags miteinander zu feiern…..
….Die Krankenhausseelsorge im Oldenburger Land erfreut die Klinikgemeinden mit Andachten und wohlschmeckenden Äpfeln: Hoffnung für Leib und Seele!….
….Die Ökumene wird an zahlreichen Orten als fröhliche und versöhnende Wirklichkeit in Gottesdiensten und Veranstaltungen vollzogen…
Es ist schon toll, mit wie viel Energie, Fantasie und weitem Horizont in Niedersachsen der Reformationstag als neuer gesetzlicher Feiertag kirchlich begangen wird.

Vielerorts haben sich am Vorabend Menschen  „einen schönen Feiertag“ gewünscht. Und eine stattliche Zahl von schaurig-schönen Halloween-Partys hat die Nacht dann zum Tag gemacht. Die Kinder, die heute am 31. Oktober schulfrei haben, können sich ausgeschlafen den ganzen Tag darauf freuen, mit der hereinbrechenden Dunkelheit gruselig gekleidet und von Kürbisfratzen begleitet von Tür zu Tür zu ziehen und Süßigkeiten einzusacken. Wie in den vergangenen Jahren werden sie sich natürlich wundern, dass sie an unserer Haustür je nach Bevorratung Lutherbonbons oder einen Luther-Ballon als Zugabe obendrauf bekommen. Hätte unser Metzger auch noch die leckere „Lutherwurst“ im Angebot gehabt…

Ja, und es gibt auch Leute, die arbeiten heute einfach fleißig weiter, weil sie so ein geschenkter Feiertag weder beruflich noch innerlich berührt und sie ihn sich entweder nicht leisten wollen oder gar können.

Wir stellen fest: Es ist viel individuelle Gestaltungsfreiheit und Lebenskultur im Umfeld des Reformationsfestes unterwegs.

Kürzlich las ich, dass wieder mehr Menschen zum Demonstrieren auf die Straße gehen, ihre Stimme an der Wahlurne abgeben und sich mehr für die gesellschaftlichen und politischen Themen unserer Zeit interessieren. Das ist eine erfreuliche und angesichts der vielen Herausforderungen sicher auch eine notwendige Entwicklung. Veränderungen müssen angedacht, diskutiert und mit Hilfe vieler Beteiligter umgesetzt werden. Dazu können wir alle mit unseren Möglichkeiten beitragen: Viva la Reformation!