Konfis sind die Experten für ihre Lebenswelt. Deshalb sind die Erfahrungen der Jugendlichen der Ausgangspunkt für die Themenwahl in diesem frisch in 2019 erschienenen Buch.

Was hat der Wunsch nach Anerkennung mit Kain und Abel zu tun? Der Außenseiter mit Zachäus? Das allen vertraute Thema Mobbing mit Jesus und der Ehebrecherin? Wie stärke ich mein Selbstbewusstsein durch die Beschäftigung mit der Berufung des Mose? Wie verarbeite ich Wut mit der Arche Noah? Allein die 25 Verknüpfungen jugendrelevanter Themen mit biblischen Kontexten lohnen die Anschaffung. Alle Entwürfe – die meisten für eine 60 oder 90 minütige Kurseinheit geeignet – enthalten eine inhaltliche Einführung ins Thema, fundierte und abwechslungsreiche Methodenhinweise für die Erarbeitung und einen detaillierten Stundenablauf.

Astrid Thiele-Petersen (14 Jahre Leiterin eines Jugendpfarramtes) und Rainer Franke (14 Jahre Projektpastor und Studienleiter für Konfi-Arbeit) haben ihre langjährigen und praxiserprobten Erfahrungen in der Bildungsarbeit mit jungen Menschen gebündelt und zu Papier gebracht. Ihre religionspädagogischen, teambezogenen, pastoralpsychologischen, bibliodramatischen, systemischen, spiel-, theater- und tanzpädagogischen Kompetenzen (und noch manches mehr) spiegeln sich auf wunderbare Weise in der Bearbeitung der Themen. Dem Verständnis der Themenbehandlung dient der theoretische Einführungsteil zu Beginn. Lebensrelevanz, Rituale, Bibelverständnis, christliche Traditionen und erfahrungsbezogenes Arbeiten werden knapp, begründet und kenntnisreich erläutert.
Das Buch will kein eigenständiges Kursbuch sein, sondern es lädt ein, die einzelnen Themenentwürfe in das eigene Konzept der Konfi-Zeit je nach Interesse der Jugendlichen und der eigenen Freude an lebensrelevantem Arbeiten zu integrieren.

Astrid Thiele-Petersen/Rainer Franke, Mein Leben und die Bibel. Lebensrelevante Konfi-Arbeit mit erfahrungsorientierten Methoden, Göttingen 2019 – 19,99 €

„Eine Familie zu sein bedeutet lieben und geliebt zu werden und ein Team zu sein für immer“.
Ist das mein persönliches Familien-Bild? Oder lasse ich mich von den Patchwork-Familien-Bildern aus der biblischen Tradition anregen?

Bei der Impulswerkstatt „Familie im Angebot“ am 22. Mai ging es den zwölf Ehrenamtlichen, Diakon*innen, Vikar*innen und Pastor*innen darum, sich auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen für die Arbeit mit Familien in der Kirche inspirieren zu lassen. Und auf der Suche zu sein nach Menschen, die Lust haben, neu, mutig und einladend auf Menschen zuzugehen, die uns in unserer Kirche nicht mehr selbstverständlich über den Weg laufen. Zugleich war es ein Forum, um gelungene Projekte aus der Gemeinde- und Jugendarbeit in die Mitte zu legen und zum Nachmachen und Weiterdenken zu werben.

Ein ganze Landschaft von Anlässen, Orten und Formen, die uns in Kontakt mit Familien bringen, lag schließlich in der Mitte. Als anregende Zutaten wurden Rezepte und Ideen ausgebreitet, die anderorts erfolg- und segensreich gelungen sind. Es ging um Taufbriefe, „Willkommen in Gottes Welt“, Familien-Kirchen-Konzepte, Messy-Church, Kinderbibelwochen, Konfi-Eltern-Projekte „Meine Kind macht Konfi-und was mache ich?“, Konfi 3, Familienentlastende Angebote …. und nicht zuletzt um ein religionspädagogisches Gesamtkonzept für die Arbeit mit Familien, Kindern, Konfis und Jugendlichen.

Nach all der Suche, der Fülle von Angeboten und anregenden Impulsen hatte jede und jeder der Teilnehmenden reichlich Gedanken, Lesetipps und Materialien für den Heimweg im Gepäck. Die Familien wird es freuen!

Veranstaltet wurde die Impulswerkstatt von Eva Brunken, der Referentin im Landesjugendpfarramt für Kindergottesdienst und Matthias Hempel von der Pfarrstelle für Konfi-Zeit.


Heute morgen gab es leckeres Osterbrot zum Frühstück. — Moment mal – das geht aber nicht. Das ist doch viel zu früh. Wir sind doch in der Karwoche (…geschmeckt hat es trotzdem…).

Morgen am Gründonnerstag feiern wir Abendmahl. In vielen Kirchen werden die Bänke verrückt und Platz für Tische gemacht. Wir erinnern uns an das letzte Mahl Jesus mit seinen Jüngern. „Kommt herbei, denn es ist alles bereit!“ Das Straßenprojekt „Mahl ganz anders“ wird dieses Jahr übrigens in Stuttgart gefeiert (letztes Jahr in Hannover war ich mit meinen Kindern live dabei).

Mahl ganz anders 2018 unter dem Ernst-August-Denkmal am Hauptbahnhof Hannover

Die Tradition, am Karfreitag Abendmahl zu feiern, ist regional ganz unterschiedlich ausgeprägt. Aber spätestens in der Osternacht wird in der ihr eigenen Atmosphäre Brot und Wein geteilt. Und erst recht und feierlich am Ostersonntag um zehn Uhr. Am Ostermontag im Familiengottesdienst mag es dann auch beim Abendmahl mit selbst gebackenen Brötchen etwas lockerer zugehen.

Beim „Forum Abendmahl: Kinder-Konfis-Jugendliche“ am 20. März haben wir aus unseren persönlichen Erfahrungen heraus und anhand der erstmals präsentierten Ergebnisse der landeskirchlichen Umfrage zum „Abendmahl mit Kindern“ viele Impulse gewonnen. Bereits 2007 hat die Synode der oldenburgischen Synode Stellung bezogen:

Wir haben miteinander festgestellt, dass das Abendmahl für uns so etwas wie Schwarzbrot für unser Christsein ist. Es gibt uns Kraft für unser Leben. Neben Einverständnissen wie diesem haben sich uns allerdings auch zahlreiche Fragwürdigkeiten und Hürden aufgetan, die Menschen daran hindern, das Abendmahl ganz selbstverständlich in ihrem Lebenslauf mit uns zu feiern.
Mit der persönlichen Frage „Mache ich auch alles richtig, wenn ich hier jetzt Abendmahl feiere?“ gehen ganz praktische und grundlegende Herausforderungen einher. Verstehen eigentlich alle, die wir zum Abendmahl einladen wollen, die überlieferten liturgischen Formeln und Texte? Warum verwenden wir so oft die von vielen Menschen als unsinnlich empfundenen Oblaten? Warum bekommen Kinder bei der Austeilung manchmal keinen Traubensaft zum Trinken, sondern ein Segenswort zugesprochen? Wie lernt man eigentlich überhaupt „Abendmahl feiern“ angesichts des zunehmenden Bedeutungsverlustes religiöser Traditionen in Familie und Gesellschaft? Nutzen wir die Chancen, die sich uns nicht nur in kirchlichen Kindertagesstätten, in unseren Kindergottesdiensten und in der Arbeit mit Kindern insgesamt geboten werden, um diese besondere Mahlzeit kennen- und lieben zu lernen? Warum dürfen mancherorts Konfis erst am Abendmahl teilnehmen, wenn sie es im Unterricht „behandelt“ haben? Gehört das Feiern des Abendmahl zu unseren kirchlichen Freizeiten als Gemeinschaftserfahrung dazu? Warum dürfen nur besonders Berufene das Abendmahl austeilen? Und für manche theologisch ganz heikel: Wie gehen wir mit der Einladung zum Abendmahl bei nicht getauften Menschenkindern um?…

Wir gehen mit unseren Fragen und Anliegen zum Thema „Abendmahl“ jedenfalls ganz pragmatisch weiter um. Am Freitag, 13. September 2019, bieten wir in der schönen Kirche in Cleverns bei Jever von 17-21 Uhr für alle Interessierte eine „Werkstatt Abendmahl“ an. Wir teilen dort Texte, Rituale, Lieder und Lernwege. Und ganz bestimmt feiern wir fröhlich-ernst miteinander das Abendmahl. Herzliche Einladung schon jetzt!

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) und der Verband der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland (ESG) laden herzlich zum 7. aej/ESG-Forum Wissenschaft und Praxis ein. Es trägt in diesem Jahr den Titel

„(Wie) ist Gott noch für junge Menschen zukunftsfähig?“

Das Forum findet am 27./28. Mai 2019 (mittags bis mittags) im Event- & Tagungszentrum Kassel (ECKD) statt.

Vorgestellt werden einerseits neuere Forschungsergebnisse zu jugendlichem Glauben, insbesondere auch von Jungen Erwachsenen, und ihrem Nutzungsverhalten gegenüber kirchlichen bzw. religiösen Angeboten; andererseits sollen Perspektiven zur Zukunftsfähigkeit von (christlicher) Religion für junge Menschen und von Kirche entwickelt werden.

Als Referent*innen haben zugesagt: PD Dr. Hilke Rebenstorf/Sozialwissenschaftliches Institut der EKD/Hannover, Prof. Dr. Tobias Faix/Kassel, Prof. Dr. Marcell Sass/Marburg und Prof. Dr. Wolfgang Schröer/Hildesheim.

Wer Interesse an diesem Forum hat, notiere sich den Termin schon mal vor. Weitere Informationen und ein Einladungsflyer folgen in Kürze.

Weitere Informationen gibt es hier.

Am Freitag gehen an zahlreichen Orten viele und vor allem auch junge Menschen demonstrieren. Das beeindruckt mich sehr. Der Einsatz für Klimaschutz ist für uns alle überlebenswichtig. Und es ist gut, wenn die Menschen, deren Zukunft ganz besonders betroffen ist, sich es nicht gefallen lassen, wenn wir in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das Thema aussitzen und in unseren demokratischen Kulturen endlos diskutieren.

Greta Thunberg fordert die Welt heraus. Tausende Schüler*innen folgen ihr inzwischen. Fridays For Future ist eine ernsthafte Bewegung: „We can no longer save the world by playing by the rules. It´s time to rebel to save the future.“

Am Ende der Erlebnisausstellung „Jung & Konfi“ lagen stapelweise Protestplakate an der Station „Mach‘s Maul auf!“ Viele forderten zur Bewahrung der Schöpfung auf, nahmen Stellung zu Gerechtigkeit und Frieden, wehrten sich gegen Rassismus und Nazis, befürworteten Toleranz und Respekt gegenüber Minderheiten und alternativen Lebensstilen. Auch gegen Artikel 13 des Urheberrechts wehrten sich die netzbegeisterten Jugendlichen und setzten sich für mehr Graffitiflächen ein.

Das politische Interesse zu wecken und Lust zu machen, sich in gesellschaftliche Debatten einzumischen, ist ein Teil des Bildungsauftrags. Schule und Kirche sitzen da in einem Boot.

Hier noch einmal der Hinweis auf einen frisch entwickelten guten Baustein zum Thema Klimaschutz für Konfizeit und Schule: [download id=“2909″]