Wer mit Konfis unterwegs ist, hat die Familie im Gepäck. Wie die Familie lebt, an was sie glaubt und welcher Regeln des Miteinanders in ihr gelten, wirkt sich unmittelbar auf die Inhalte und die Formate der Konfirmandenarbeit aus.

Das neue KU-Praxis-Heft „Familie“ bietet eine Fülle von anregenden Bausteinen, um die Familie in der KonfiZeit ins Spiel zu bringen. „We are family!“ entwickelt eine unaufwendige 90-Minuten-Einheit zur Geschichte des 12jährigen Jesus im Tempel. Die Themengestaltung macht den Konfis Mut, Familie neu und vor allem auch als Einladung zum Leben als selbstbewusstes Familienmitglied in Gottes Wohngemeinschaft zu verstehen. Den nicht ganz unbekannten Familien-Krieg thematisiert ein Interviewrollenspiel zu Kain und Abel und bibliodramatisch geht es auf Spurensuche in der Familie des verlorenen Sohnes zu. Ideen zu Konfi-Eltern-Tagen und Konf-Eltern-Gottesdiensten finden sich ebensowie wie die gemeinsame Vorbereitung des Konfirmationsfestes. Warum nicht mal einen Familybound mit dem Smartphone unternehmen oder sich mit dem Film „Ich war das perfekte Kind“ über das schwierige Thema Ablösung und unterschiedlichen Lebensplänen auseinandersetzen?! Eigenhändig erprobt ist u.a. der handwerkliche Workshop „Meine BIOgrafieKISTE“ zum eigenen Lebensweg bei den Himmlischen Fortbildungstagen der ejo im Blockhaus Ahlhorn.
Im Orientierungs- und Forumsteil des KU-Praxis-Heftes finden sich neben Kunst- und Kooperationsprojekten gute Begründungen für die bewusste und sinnvolle Aufnahme der Familienperspektive inklusive der oft nicht ganz einfachen Elternarbeit in das Konzept der eigenen KonfiZeit.

Es wäre eine vertane Chance, die vielen guten Anregungen zur Beschäftigung mit einem existentiellen Thema der Konfis nicht genauer in Augenschein zu nehmen. Allein schon die Material-CD ist eine wahre Schatzkiste.
Wer bis hierher gelesen hat, merkt:
Wir möchten, dass dieses Heft bei allen Konfirmanden-Leuten und damit im Konfi-Alltag ankommt. Wer sich das Heft nicht selbst bestellen will, der bekommt es günstig bei uns in der Konfirmandenzeit. Ihr werdet staunen: es lohnt sich!

Vor dieser Frage stehen die Bürgerinnen und Bürger einer fiktiven Stadt vor rund 500 Jahren in einem Planspiel, dass von der aej im letzten Jahr auf einer Fortbildung vorgestellt wurde. Mit einer kleinen Gruppe „Oldenburger*innen“ haben wir an dieser Fortbildung teilgenommen und sind begeistert eingetaucht in die fremde Welt des 16. Jahrhunderts. In den letzten Monaten haben wir das Planspiel leicht verändert. Nun ist es fertig und will gespielt werden!

Worum geht es?

„Die Mitspielenden bekommen die Aufgabe, sich mit der Reformation, ihren Themen und Anliegen sowie den damit verbundenen Interessen und Zielen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen spielerisch auseinanderzusetzen.  

„Wollen wir die Reformation in unserer Stadt?“ Mit dieser Leitfrage werden die Mitspielenden animiert, sich in die Situation einer Stadt zu Zeit der Reformation zu versetzen. In dieser Stadt gibt es unterschiedliche gesellschaftliche Gruppierungen, wie zum Beispiel Handwerker, Bauern, Adelige, Nonnen oder Priester. Sie alle sind mit der Reformation und deren generellen inhaltlichen und religiösen Anliegen (ihrer Botschaft) konfrontiert – alle Gruppierungen verbinden damit aber auch ihre eigenen speziellen Interessen oder auch Vorbehalte und Ablehnungsgründe, die möglicherweise ganz handfest und lebensweltbezogen und vielleicht gar nicht immer „theologisch“ motiviert sind. Die Mitspielenden bilden Kleingruppen, die jeweils eine der damaligen sozialen Gruppierungen repräsentieren. Sie werden aufgefordert, die damaligen Entscheidungsprozesse und Konflikte „nachzuspielen“.  

Dabei geht es zum einen um die generellen theologisch‐kirchlichen Ziele der Reformation: „Wollen wir das wirklich? Brauchen wir das? Was bringt es uns? Was ist daran wichtig?“. Dazu müssen die jeweiligen Gruppen eine Position finden und in öffentlichen Kundgebungen auf dem Marktplatz vertreten. Zum anderen geht es um die speziellen Interessen der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen. In der Auseinandersetzung mit den anderen Gruppen versuchen sie, ihre „speziellen Reformationsziele“ durchzusetzen.“ (Zitat aus den Vorbemerkungen zum Planspiel)

Das Planspiel eignet sich für Jugendliche ab 14 Jahren und für Erwachsene. Es benötigt in der vorliegenden Form mindestens 24 Mitspielende und kann mit maximal 60 Mitspielenden gespielt werden. Es kann aber auch bei entsprechender Reduktion der Gruppen mit weniger Teilnehmenden durchgeführt werden.

Das Planspiel dauert 3 Stunden (und länger!) und endet mit der Abstimmung „Wollen wir die Reformation in unserer Stadt?“ auf dem Marktplatz.

Anschließend kann eine Auswertung des Spiels mit den Mitspielenden stattfinden.

Das komplette Planspiel kann hier heruntergeladen werden:

https://laju.protonet.info/public_links/4-Lf0wbyahDOonm2OJe6Cg

 

 

Wer die vielen Trainees der Oldenburger Kirchengemeinden auf den Altarstufen der St. Johanneskirche in Kreyenbrück live erlebt hat, der hat schon mal eine Antwort auf diese Frage. Stolz halten 80 jungen Menschen ihre Zertifikate in der Hand, weil sie sich fit machen wollten für ihr Engagement in Gruppen. Egal, ob es die Evangelische Jugend, die Konfi-Zeit oder ein anderes Handlungsfeld im Freizeitbereich junger Menschen handelt: Sie haben Lust, sich selbst zu reflektieren und klug in das Miteinander ihrer Generation und darüber hinaus einzubringen.
Der Abschluss der Trainee-Ausbildung am Freitag, den 17.2. war eingebunden in den Jugendgottesdienst „Zwischendrin“, der seit einigen Jahren ein schöner Ort für das spirituelle Leben junger Christen geworden ist. Gute Musik von Popkantor Steffen Schöps und seinem Bandkollegen Dominique trägt dazu ebenso bei wie die farbenfrohe inszenierte Beleuchtung und ein flotte Moderation von Tim.
Franziska Brucke predigte zusammen mit Matthias Hempel zur Ausgangsfrage, die sich natürlich aus der Jahreslosung 2017 ergeben hat: Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Natürlich schlägt das Herz eines jungen Menschen für viele Sachen. Bei Franziska sind es vor allem aber die Menschen, mit denen sie in der Familie eng und herzlich verbunden ist. In der Evangelischen Jugend – der ejo – begeistert sie neben der intensiven Gemeinschaft vor allem das Singen. „Das ist wie ein Gebet“, sagt Sie ganz überzeugend und fröhlich. Gibt es ein konkretes Beispiel, wo Gott dich berührt hat? Aber ja. Im Aufbaukurs nach der Juleica haben die Teilnehmenden Andachten zu modernen Pop-Songs erarbeitet. Das war so persönlich und intensiv und da waren so viele Erfahrungen des Glaubens mit im Spiel – das hat Franziska nachhaltig berührt und Gottes Nähe spüren lassen. Und wenn dann die Frage an das ältere Predigtpendant lautet, ob es denn aus Gottes Perspektive ein richtiges oder falschen Herzschlagen geben kann, dann antwortet der: Grundsätzlich darf ja mein Herz schlagen, für was oder für wen es will. Aber ich schätze schon, dass Gott sich besonders darüber freut, wenn wir unsere Herzen besonders heftig für das Gute schlagen lassen. Uns einsetzen für ein friedliches Miteinander. Anderen Geschöpfen zum Leben helfen. Das bringt den Segen in die Welt. Und weil das ja nicht immer so ganz selbstverständlich aus uns heraus klappt, singen wir aus „freiTöne“, dem tollen Liederbuch für den Reformationssommer inklusive Kirchentag besonders aufmerksam „Schenke mir, Gott, ein hörendes, sehendes, fühlendes Herz… ein Herz, das für das Leben schlägt.“

 

Den Leuten auf`s Maul schau`n, zur Sprache bringen, was uns selbst beschäftigt, gemeinsam
Antworten finden auf Fragen, die uns das Leben stellt.
Das alles steckt hinter der Projektidee “schrank & frei”.
Kirchengemeinden und Initiativgruppen in der Ev.-luth. Kirche in Oldenburg sind aufgerufen, sich an diesem Projekt zu beteiligen.
Und ganz besonders auch Konfigruppen sind eingeladen. Einige steigen schon bald damit ein…
Vor Ort sollen ausgediente Kleiderschränke zu Nachdenk-Orten gestaltet werden. Einzeln können
diese kleinen Räume später von Besucher*innen betreten werden. Im Inneren wird man mit einer
konkreten Fragestellung konfrontiert. In manchen Schränken wird man eigene Antworten
hinterlassen können – in anderen “nur” gucken, fühlen, entdecken. Was alle Schränke jedoch
gemeinsam haben: Du wirst gedanken-bereichert wieder raus kommen!

Am 24. und 25. Februar gibt es eine äußerst günstige Gelegenheit zum Ausprobieren:
Am Freitag von 17-22 Uhr und am Samstag von 9-ca.16 Uhr kann in der MACH!bar in Berne Hand an den Schrank gelegt werden.
Interessierte finden dort einen idealen Ort zum Handwerken und Improvisieren vor. Und das auch noch für nur 20 €.
Veranstalter wird das Impulssemiar von Uwe Fischer, Meike Janßen und Sandra Bohlken.
Anmeldungen bitte an: sandra.bohlken@ejo.de

Weitere Projektinfos gibt`s hier: http://schrank-und-frei.de/

Eine Kooperation von:
Evangelische Jugend Oldenburg (ejo)
Arbeitsstelle für Religionspädagogik (arp) in Oldenburg
Evangelisches Bildungshaus Rastede
Arbeitsstelle für kulturelle Bildung in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg

„Der Herausforderer“ – unter diesem Titel erzählt Kilian Trotier, warum er ohne Jesus nicht sein kann (ZEIT v. 5.1.2017 – S. 52). Weshalb er gesteht, von Jesus abhängig zu sein und ihn nicht als Klotz am Bein zu empfinden. Ein nachdenkenswerter Artikel.
Dieser Beitrag ist einer von vielen, in denen sich junge Redakteure mit der Frage auseinandersetzen: „Was ist ein Vorbild?“ Na klar kommt da eine bunte Vielfalt zusammen von den stillen Helden des Alltags bis zu den allzu bekannten Prominenten. Mich hat übrigens der Bericht über den den spanischen Feuerwehrmann Manuel Blanco beeindruckt: Ein Familienvater kann die Nachrichten über ertrinkende Flüchtlinge nicht mehr ertragen, nimmt sich Urlaub und rettet viele hundert Menschen – und nun soll er wegen Menschenhandel zehn Jahre ins Gefängnis.

Eine wichtige und ehrliche Einsicht: Vorbilder sind keine perfekten Typen. Sie haben brüchige Biographien, oft genug ecken sie gewaltig an und werden wunderbar missverstanden. Sie machen Fehler. Ist ja auch logisch aufgrund ihres Menschseins. Aber an mindestens einer Stelle ragen sie aus der Masse derer heraus. Das macht sie erwähnenswert.

Die Sehnsucht nach Vorbildern ist ungebrochen. Und das gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche – vielleicht aber gerade in dieser Lebenszeit ganz besonders. Wir brauchen Vorbilder, um unser eigenes Denken und Handeln zu hinterfragen und neu auszurichten.
Wenn es stimmt, das jeder zum Vorbild werden kann, dann frage ich mich, an welcher Stelle ich selbst dazu werden kann. Ich bin eher so christlichbescheidenheitsgeprägt – auch wenn viele mir das manche Zeitgenossen womöglich nicht abnehmen. Sich selbst nicht so wichtig nehmen, das Licht eher unter den Scheffel stellen, nicht zu sehr auf den „Guck mal was ich gemacht habe!“ – Putz hauen.

Welche Vorbilder eignen sich für die Konfirmandenzeit? Franz von Assisi, Martin Luther King, Mutter Therea…? Oder ist es doch die engagierte Vorsitzende des Gemeindekirchenrates oder der Jugenddelegierte der ejo…?
Ja, das würde mich interessieren: Welche (christlichen?) Vorbilder malen wir unseren Konfis in der Kurszeit vor Augen? Leuchtet das den Jugendlichen ein bzw. können unsere Vorbilder mit denen der Konfis überhaupt mithalten?

Der junge ZEIT-Redakteur schließt seinen Artikel über den Herausforderer Jesus übrigens so: „Ich glaube, dass ich ein wahrhaft menschliches Leben nur leben kann, wenn ich Jesus folge. Er schenkt mir Ruhe, indem er mich niemals in Ruhe lässt.“