Die Schulferien beginnen. Wie wunderbar! Endlich, nach all den vielem Hin und Her und vielen zeitversetzt und weiträumig inszenierten Abschlussfeiern ein Freiraum von sechs Wochen. Für viele herbeigesehnt, um sich vom Corona-Lern-Stress auf allen Ebenen etwas zu erholen. Und danach gehen wir die Herausforderungen, die sich uns stellen, mit neuem Elan an.

Aber wie den Sommer – abgesehen von familiären Urlaubsfahrten – gestalten?
Darüber gibt es ganz unterschiedliche Ansichten.

Das Kultusministerium bietet gemeinsam mit den Kirchen und Wohlfahrtsverbänden das Projekt LernRäume an. Es soll Schüler*innen, die durch Schulschließungen, Lernen zu Hause und Präsenzunterricht besonders benachteiligt wurden, Unterstützung bieten. Das Angebot richtet sich vornehmlich an Grundschulkinder, die durch ehrenamtliche Lernpat*innen gefördert werden. Gemeindehäuser und lokale Netzwerke bieten dafür gute Rahmenbedingungen.
http://www.kirche-schafft-lernraum.de

Der Landesjugendring u.a. kritisieren, dass hier neben den Angeboten der Jugendarbeit ein durch das Land finanziertes Konkurrenz-Programm aufgesetzt wird, während entsprechende Angebote der Jugendarbeit gar nicht gefördert werden. https://www.ljr.de/news/detail/artikel/ferien-sind-freizeit-freizeitangebote-statt-lernraeume-foerdern.html

Überhaupt ist es für die Jugendarbeit gerade nicht einfach. Das langfristig geplante und höchst attraktive Freizeitprogramm wurde durch Corona komplett umgeworfen und gestrichen. Das hat die Freude auf die Ferienzeit für viele hochmotivierte Anbieter*innen und für all die enttäuschten Kinder und Jugendlichen getrübt. Und selbstredend viele Familien in Planungsnöte gebracht.

Und jetzt ist plötzlich doch wieder so viel möglich. Seit Montag (13.7.) können in Niedersachsen 50 Jugendliche gemeinsam auf eine Freizeit fahren und müssen dabei die zwei A´s der AHA-Regel – Abstandsregelung und Maskenpflicht – nicht mehr beachten. Einerseits toll, weil es ein deutlich entspanntes Miteinander ermöglicht. Andererseits vielleicht aber auch eine Einladung, alle Vorsicht über Bord zu werfen. Wie gerade überall finden sich für solche Perspektiven sowohl Begeisterte als auch Skeptiker. https://www.ljr.de/fileadmin/user_upload/corona/CoronaInfomail_20200710.pdf

Auch die kirchlichen Jugendverbände reagieren kreativ auf die aktuelle Situation und bieten, je nach regionalen Möglichkeiten und Risiko-Abwägung-Kultur, ein vielfältiges Ferienprogramm an: https://www.evangelische-jugend-oldenburg.de/
Das Angebot kann sich sehen lassen – Spontanität ist gefragt!

Klar ist: Wer nichts wagt und sich und anderen nichts zutraut, der gewinnt auch nichts.
Ganz ohne Risiko ist keine Aktion, wie maßvoll und sorgfältig sie auch durchgeführt wird. Es ist wie im richtigen Leben!

Heute beim Pfarrkonvent der Wesermarsch in der schönen Kirche in Hammelwarden wurde von vielen Pastor*innen betont, wie bedeutsam physische Treffen für Konfis sind. Digitale Kommunikation hat eben auch ihre Grenzen. Wie schön kann es sein, Menschen leibhaftig zu treffen!

Weil das so ist, möchte ich an dieser Stelle auf drei Veranstaltungen bzw. Projekte hinweisen, die ganz analog für Pfarrer*innen, Diakon*innen, Erzieher*innen, Lehrer*innen, Studierende, Schüler*innen, Konfis und Ehrenamtliche nach den Sommerferien stattfinden bzw. starten. Dass es sich bei zwei der Angebote auch um digitale Möglichkeiten der Themenarbeit handelt, erhöht den Reiz der Teilnahme hoffentlich. Warum also nicht schon jetzt auf den September freuen und sich anmelden bzw. in den Kalender eintragen?

Eine Impulswerkstatt Philosophieren und Theologisieren mit Kindern und Jugendlichen bieten wir am 16. September von 16-19 Uhr im großen Gemeindehaus der Kirchengemeinde Ofen an.

Genau 14 Tage später startet am 30. September der zweite Teil unserer Impulswerkstatt StopMotion-Filmclips, ebenfalls im Gemeindehaus Ofen von 16-19 Uhr.

Bereits ab Anfang September läuft unsere Mitmachkampagne für Konfis und Schüler*innen zum großen Fotowettbewerb welt fair ändern – Hoffnungszeichen setzen an.

Eine dreiteilige Online-Fortbildung unter dem Titel „Zoom, KonApp, Instagram und Co.“ fand in den letzten Wochen großen Anklang. Mit gemeinsamen Kräften aus dem bundesweiten Netzwerk der Konfi-Arbeit beteiligten sich bis zu 120 Personen aus allen Regionen der EKD – natürlich auch aus der oldenburgischen Kirche – an dem neu entwickelten Format.

Neben Impulsvorträgen zu einer Vielzahl digitaler Tools gab es Praxisworkshops, Übungsphasen und Austauschrunden. Die Teilnehmer*innen bildeten das ganze Spektrum vom erfahrenen Online-Profi bis zum interessierten Erstnutzer. Und alle konnten für ihre Arbeit vor Ort etwas mitnehmen. Denn im dritten Teil ging es darum, wie die vielen digitalen Möglichkeiten mit einer guten analogen Praxis klug verknüpft werden können.

Ein besonderer Mehrwert besteht darin, dass zu den Tools bzw. Plattformen Zoom, KonApp, Mentimeter, ONCOO, Padlet, Instagram und Actionbound Tutorials und Beispiel entwickelt wurden, die sich alle Interessierten auf der Materialseite des RPZ Heilsbronn anschauen und nutzen können.

Anfang Februar 2021 gibt es für die Teilnehmerinnen noch einmal eine kleine Auffrischung. Darüber hinaus planen die Konfidozent*innen der Landeskirchen weitere solcher digitalen Fortbildungsformate. Wir werden alle KAJAK-Leser*innen darüber auf dem Laufenden halten….

Hier kommt ein Online-Angebot unserer Popkantorin Karola Schmelz-Höpfner für alle, die die Corona-Zeit nutzen möchten, frisches Liedgut ins Repertoire aufzunehmen:

Neue Lieder für Gottesdienst und Konfi-/Jugendarbeit kennenlernen via Zoom.

Dabei stelle ich 2-3 Songs vor, die auch kleinschrittiger geübt werden, so dass man sie hoffentlich hinterher gut im Ohr hat. Außerdem stelle ich Material und Quellen vor, wo man selbst weitersuchen kann, bzw. die man zum Selbstlernen oder als Playbacks zum Mitsingen nutzen kann.

Der erste Termin ist für Kurzentschlossene am kommenden Donnerstag, 25. Juni von 18-19 Uhr. Darin möchte ich ein „neues“ bzw. alternatives Danke-Lied sowie anhand von zwei Beispielsongs das „Monatslied“-Projekt der Nordkirche vorstellen. Weitere Termine zu anderen Themen werden folgen…

WICHTIG: Beim Betreten des Zoom-Meetings bitte das Mikro stumm stellen, gemeinsames Musizieren funktioniert aufgrund der Verzögerung nicht. Dafür kann jeder ganz ungehemmt für sich allein mitsingen und muss keine Angst vor falschen Tönen haben. Hier der Zoom-Link:

Neue Songs …finden, kennen und singen lernen
25. Juni 2020 um 18 Uhr

https://us02web.zoom.us/j/86852331801?pwd=QWw2dTNzaG5hdlpoYXdIV083ZG0zdz09

Meeting-ID: 868 5233 1801
Passwort: 245695

Ortseinwahl suchen: https://us02web.zoom.us/u/k3A3v11DC

PS: Inzwischen ist bestimmt jeder schonmal in Kontakt mit der Video-Meeting-Software „zoom“ gekommen. Falls nicht: Bei einem Klick auf den Link unter „Zoom-Meeting beitreten“ sollte sich alles selbst erklären. Evtl. muss eine App installiert werden, persönliche Daten brauchen bis auf einen Namen, der während des Meetings zur Identizifierung dient, nicht angegeben werden!

Für Rückfragen: Karola Schmelz-Höpfner, popkantorin@gmx.de,
Tel. 0175 8122932

Phase 4 des niedersächsischen Stufenplans zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist seit dem 8. Juni in Kraft. Die Konfi-Jahrgänge haben wieder schulischen Präsenzunterricht. Und am 23. Juni gibt es die nächste Verordnung…
Überall ist zu spüren, dass die Sehnsucht nach der neuen „Normalität“ sich breit macht. Thüringen leitet den Perspektivwechsel ein und spricht demnächst lieber von Geboten als von Verboten. Es ist viel Dynamik im Prozess.

Die Eigenverantwortung wächst: Im persönlichen Bereich und im Umgang mit anderen Menschen geht es um eine vertretbare Balance zwischen meinem Bedürfnis nach sozialen Kontakten und gleichzeitiger Infektionsvermeidung.

Vielerorts finden Absprachen mit Konfi-Familien statt, wie und wann die im Frühjahr ausgefallenen Konfirmationen gefeiert werden. Terminlich ist von Juni 2020 bis zum Frühjahr 2021 alles im Angebot. Und in der Form reicht das Spektrum von der Einzelkonfirmation im Garten über den Gottesdienst in kleinen Gruppen in der Kirche bis zum Freiluft-Event – auch ein Konzept für eine Auto-Konfirmation liegt in der Schublade.

In vielen Gemeinden starten Konfi-Gruppen mit physischen Treffen. Mit Abstand und in kleineren Gruppen. Was eben die örtlichen Gegebenheiten hergeben und verantwortet werden kann.

Nachdem monatelang abgesagt und ins Netz verlegt wurde, hier ein paar Projekte und Veranstaltungen, die „demnächst“ auf meiner Planungsliste stehen oder wozu ich gerade herzlich eingeladen werde:

13.6. Kennenlern-Konfitag in Heilig Geist in Delmenhorst-Deichhorst
15.6. KAJAK-Netzwerktreffen Oldenburg
17.6. Kuratorium Blockhaus Ahlhorn im Blockhaus
18.6. Sintflut und Arche Noah – Baustein für KU-Praxis in Bremen
27.8. Konfizeit Delmenhorst & Stuhr-Varrel in Stickgras
31.8. Arbeitskreis Kirche und Sport in Niedersachsen
14.-16.9. Seminar Konfis haben Eltern – Arbeit mit Konfi-Eltern in Loccum
16.9. Impulswerkstatt Philosophieren und Theologisieren in Oldenburg
30.9. Impulswerkstatt II Stopmotion-Filmclips in Oldenburg
4.10. Start der Aktion 5000 Brote – Konfis backen Brot für die Welt
….

Das ist, finde ich, angesichts einer langen Phase im digitalen Miteinander schon eine ganze Menge. Und angesichts der Tatsache, dass so viele Freizeiten im Sommer ausfallen und damit auch unser landeskirchliches SommerKonfiCamp in Ahlhorn, auch nur ein kleiner Trost.
Aber damit sitzen wir ja mit vielen anderen im Boot.

Gerade flattert mir die Mail ins Haus, dass die Projektgruppe für das Zentrum Junge Menschen voller Hoffnung ist, dass vom 12.-16. Mai 2021 der Ökumenische Kirchentag in Frankfurt stattfindet – diese Hoffnung teile ich natürlich besonders gerne!