Heute morgen gab es leckeres Osterbrot zum Frühstück. — Moment mal – das geht aber nicht. Das ist doch viel zu früh. Wir sind doch in der Karwoche (…geschmeckt hat es trotzdem…).

Morgen am Gründonnerstag feiern wir Abendmahl. In vielen Kirchen werden die Bänke verrückt und Platz für Tische gemacht. Wir erinnern uns an das letzte Mahl Jesus mit seinen Jüngern. „Kommt herbei, denn es ist alles bereit!“ Das Straßenprojekt „Mahl ganz anders“ wird dieses Jahr übrigens in Stuttgart gefeiert (letztes Jahr in Hannover war ich mit meinen Kindern live dabei).

Mahl ganz anders 2018 unter dem Ernst-August-Denkmal am Hauptbahnhof Hannover

Die Tradition, am Karfreitag Abendmahl zu feiern, ist regional ganz unterschiedlich ausgeprägt. Aber spätestens in der Osternacht wird in der ihr eigenen Atmosphäre Brot und Wein geteilt. Und erst recht und feierlich am Ostersonntag um zehn Uhr. Am Ostermontag im Familiengottesdienst mag es dann auch beim Abendmahl mit selbst gebackenen Brötchen etwas lockerer zugehen.

Beim „Forum Abendmahl: Kinder-Konfis-Jugendliche“ am 20. März haben wir aus unseren persönlichen Erfahrungen heraus und anhand der erstmals präsentierten Ergebnisse der landeskirchlichen Umfrage zum „Abendmahl mit Kindern“ viele Impulse gewonnen. Bereits 2007 hat die Synode der oldenburgischen Synode Stellung bezogen:

Wir haben miteinander festgestellt, dass das Abendmahl für uns so etwas wie Schwarzbrot für unser Christsein ist. Es gibt uns Kraft für unser Leben. Neben Einverständnissen wie diesem haben sich uns allerdings auch zahlreiche Fragwürdigkeiten und Hürden aufgetan, die Menschen daran hindern, das Abendmahl ganz selbstverständlich in ihrem Lebenslauf mit uns zu feiern.
Mit der persönlichen Frage „Mache ich auch alles richtig, wenn ich hier jetzt Abendmahl feiere?“ gehen ganz praktische und grundlegende Herausforderungen einher. Verstehen eigentlich alle, die wir zum Abendmahl einladen wollen, die überlieferten liturgischen Formeln und Texte? Warum verwenden wir so oft die von vielen Menschen als unsinnlich empfundenen Oblaten? Warum bekommen Kinder bei der Austeilung manchmal keinen Traubensaft zum Trinken, sondern ein Segenswort zugesprochen? Wie lernt man eigentlich überhaupt „Abendmahl feiern“ angesichts des zunehmenden Bedeutungsverlustes religiöser Traditionen in Familie und Gesellschaft? Nutzen wir die Chancen, die sich uns nicht nur in kirchlichen Kindertagesstätten, in unseren Kindergottesdiensten und in der Arbeit mit Kindern insgesamt geboten werden, um diese besondere Mahlzeit kennen- und lieben zu lernen? Warum dürfen mancherorts Konfis erst am Abendmahl teilnehmen, wenn sie es im Unterricht „behandelt“ haben? Gehört das Feiern des Abendmahl zu unseren kirchlichen Freizeiten als Gemeinschaftserfahrung dazu? Warum dürfen nur besonders Berufene das Abendmahl austeilen? Und für manche theologisch ganz heikel: Wie gehen wir mit der Einladung zum Abendmahl bei nicht getauften Menschenkindern um?…

Wir gehen mit unseren Fragen und Anliegen zum Thema „Abendmahl“ jedenfalls ganz pragmatisch weiter um. Am Freitag, 13. September 2019, bieten wir in der schönen Kirche in Cleverns bei Jever von 17-21 Uhr für alle Interessierte eine „Werkstatt Abendmahl“ an. Wir teilen dort Texte, Rituale, Lieder und Lernwege. Und ganz bestimmt feiern wir fröhlich-ernst miteinander das Abendmahl. Herzliche Einladung schon jetzt!

Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V. (aej) und der Verband der Evangelischen Studierendengemeinden in Deutschland (ESG) laden herzlich zum 7. aej/ESG-Forum Wissenschaft und Praxis ein. Es trägt in diesem Jahr den Titel

„(Wie) ist Gott noch für junge Menschen zukunftsfähig?“

Das Forum findet am 27./28. Mai 2019 (mittags bis mittags) im Event- & Tagungszentrum Kassel (ECKD) statt.

Vorgestellt werden einerseits neuere Forschungsergebnisse zu jugendlichem Glauben, insbesondere auch von Jungen Erwachsenen, und ihrem Nutzungsverhalten gegenüber kirchlichen bzw. religiösen Angeboten; andererseits sollen Perspektiven zur Zukunftsfähigkeit von (christlicher) Religion für junge Menschen und von Kirche entwickelt werden.

Als Referent*innen haben zugesagt: PD Dr. Hilke Rebenstorf/Sozialwissenschaftliches Institut der EKD/Hannover, Prof. Dr. Tobias Faix/Kassel, Prof. Dr. Marcell Sass/Marburg und Prof. Dr. Wolfgang Schröer/Hildesheim.

Wer Interesse an diesem Forum hat, notiere sich den Termin schon mal vor. Weitere Informationen und ein Einladungsflyer folgen in Kürze.

Weitere Informationen gibt es hier.

Am Freitag gehen an zahlreichen Orten viele und vor allem auch junge Menschen demonstrieren. Das beeindruckt mich sehr. Der Einsatz für Klimaschutz ist für uns alle überlebenswichtig. Und es ist gut, wenn die Menschen, deren Zukunft ganz besonders betroffen ist, sich es nicht gefallen lassen, wenn wir in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft das Thema aussitzen und in unseren demokratischen Kulturen endlos diskutieren.

Greta Thunberg fordert die Welt heraus. Tausende Schüler*innen folgen ihr inzwischen. Fridays For Future ist eine ernsthafte Bewegung: „We can no longer save the world by playing by the rules. It´s time to rebel to save the future.“

Am Ende der Erlebnisausstellung „Jung & Konfi“ lagen stapelweise Protestplakate an der Station „Mach‘s Maul auf!“ Viele forderten zur Bewahrung der Schöpfung auf, nahmen Stellung zu Gerechtigkeit und Frieden, wehrten sich gegen Rassismus und Nazis, befürworteten Toleranz und Respekt gegenüber Minderheiten und alternativen Lebensstilen. Auch gegen Artikel 13 des Urheberrechts wehrten sich die netzbegeisterten Jugendlichen und setzten sich für mehr Graffitiflächen ein.

Das politische Interesse zu wecken und Lust zu machen, sich in gesellschaftliche Debatten einzumischen, ist ein Teil des Bildungsauftrags. Schule und Kirche sitzen da in einem Boot.

Hier noch einmal der Hinweis auf einen frisch entwickelten guten Baustein zum Thema Klimaschutz für Konfizeit und Schule: [download id=“2909″]

Raus aus der Komfortzone – das mach ich immer so, das kann ich, das ist am bequemsten

Rein in die Lernzone – sich selbst und andere überraschen, neue Wege gehen, sich selbst neu erleben

Dieter Niermann, Diakon, Religions- und Erlebnispädagoge und Bildungswissenschaftler aus Bremen, weiß, wovon er spricht. 20 Jahre lang hat er im Bremer Norden Konfizeit gestaltet. Und mit vielen anderen zusammen tolle Projekte ausgeheckt. Ein hinreißender Überzeugungstäter!

Z.B. die Konfi-WG: Ein Jahr mietete die Kirchengemeinde ein Haus und jeweils 10 Konfis zogen für etliche Wochen dort ein. Sie erlebten hautnah, was es heißt, miteinander das Leben zu teilen und dabei fast automatisch ins Gespräch über den Glauben zu kommen.

Oder das ganz und gar besondere Projekt für Jungens: Mit dem Wartburg zur Wartburg. Drei Wartburgs gekauft, reisefit gemacht und damit diakonische Orte angesteuert oder auf Luthers Spuren unterwegs.

Oder mit Konfis pilgern von Volkenroda nach Loccum oder mit dem Rad von…

Oder mit den Konfis einmal im Monat Gottesdienste in anderen Gemeinden besuchen und sich die besten Konfi-Stunden präsentieren lassen.

Oder Konfis in Kleingruppen in Häuser von Eltern einladen, um dort im gemütlichen Rahmen frei von der Leber weg über biblische Geschichten nachzudenken. Was denkt ihr? Was denke ich? Vielleicht haben wir beide ja mit unserer Meinung recht.

Beispiele gibt es viele. Ziel ist es, gemeinsam mit den Konfis mit Spaß und Freude bei der Sache zu sein. Inhaltliche Themen an den Orten zu gestalten, die dazu passen. Der Stuhlkreis ist halt nicht für alles gut. Warum also nicht beim gemeinsamen Sedermahl das Abendmahl feiern? Warum also nicht beim Arzt oder in der Apotheke eine Heilungsgeschichte diskutieren? Oder am Baggersee die Geschichte von der Sturmstillung?

Es ist wie die Sache mit dem Ei. Wer einen ganzen Tag mit einem rohen Ei verbringt und es bei allem Tun und Lassen nicht aus der Hand legt, der lebt viel bewusster. Da sind Achtsamkeit und Fantasie gefragt. Nicht nur beim Zähneputzen…

Die 18 Teilnehmer*innen des KAJAK-Fachtages „Spaß in der Konfizeit“, der im Rahmen der Erlebnisausstellung „Jung & Konfi“ am 20. Februar im Lambertus-Saal der St. Lamberti-Kirche stattfand, nahmen auf jeden Fall viele neue Anregungen mit in ihre Gemeinden und in die Kreisjugenddienste.







Das RPI Loccum lädt herzlich ein zu einem Fortbildungstag „Inklusive Konfirmandenarbeit“ des Netzwerkes INKA. Am Donnerstag, den 04. April können alle, die in der Konfi-Arbeit tätig sind, sich vertraut machen mit spielerischen Methoden, die besonders gut in heterogenen Gruppen geeignet sind. Es geht um Chancen und Risiken beim Einsatz von Theater und Spiel in der inklusiven Konfiarbeit.

Außerdem gibt es natürlich Gelegenheit, sich auszutauschen, eigene Fragen ins Spiel zu bringen und sich zu vernetzen.

Theater und Spiel
Ins Spiel kommen…
Wir lernen Spiele aus der Theaterpädagogik kennen und probieren diese aus.
Spiele mit allen…
Was mache ich eigentlich, wenn ich ein Klatsch- Spiel vorbereitet habe, aber jemand nur eine Hand hat?
Wie kann ich ein Gruppenspiel modifizieren, wenn ich mit einer Gruppe arbeite, zu der jemand gehört, deren Verhalten mich grade in solchen Situationen oft herausfordert?
Wie können Jugendliche ohne Lautsprache in einen Chor einstimmen?
„Schattentheater to go“…
Eine Methode aus der Theaterpädagogik , die auch ohne Lautsprache auskommen kann: Erarbeiten auch schwerer Inhalte für Jugendliche mit und ohne Unterstützungsbedarf zum Mitmachen und Nachmachen.
Reflexion und Lernerfolge…
Wie reflektiere ich (Theater-)spiel mit einer heterogenen Gruppe? (Wie) Gelingt es z.B., dass auch ein Mensch mit einer Autismus-Spektrum- Störung Metaphorik nachvollziehen kann?


10.00 Uhr Ankommen bei Kaffee und Tee
10.30 Uhr Tagungsbeginn
Begrüßung, Eingangsritual
10.40 Uhr Wer ist da?
11.00 Uhr Wünsche und Themen
11.30 Uhr Impuls: „Inklusive Konfirmandenarbeit – Konfirmandenarbeit mit sehr heterogenen Gruppen“
11.50 Uhr Theater und Spiel I
Ins Spiel kommen
Spiele mit allen
12.30 Uhr Mittagessen
13.30 Uhr Theater und Spiel II
„Schattentheater to go“
Ins Spiel kommen
Spiele mit allen
15.00 Uhr Kaffee, Tee und Kuchen
15.30 Uhr Nach dem Spiel
Reflexion mit Konfirmand*innen und Lernerfolge
16.00 Uhr Absprachen, Verabredungen, Vernetzung
16.30 Uhr Reisesegen
Abreise


Der Fortbildungstag kostet 8,- Euro pro Person.

Anmeldung und weitere Information:marion-helga.lumpe@evlka.de