Wesentliches Element der Arbeit mit Kindern, Konfirmand*innen und Jugendlichen ist Beziehungsarbeit.
Basis ist dabei eine respektvolle und wertschätzende Haltung sowohl dem anderen als auch mir selbst gegenüber.
Ehren- und Hauptamtliche agieren in der Arbeit mit Konfirmand*innen in einer Gemengelage unterschiedlichster Wünsche und Bedürfnisse nach Nähe und Distanz.
So gehört die richtige Balance von Nähe und Distanz sowohl für die Teamer*innen, als auch für die Konfirmand*innen untereinander zu einer positiven Gestaltung von Beziehungen.
Menschliche Nähe ist dabei ebenso unerlässlich wie professionelle Distanz. Konfirmand*innen brauchen verantwortliche Begleitung, die einfühlsam ist und zugleich ein Gegenüber bleibt.
Dabei ist es wichtig, Grenzen zu (er-)kennen und zu achten. Als Teamer*in muss ich dabei unterschiedliche Ebenen berücksichtigen:
- Wo sind meine eigenen Grenzen? Wie sorge ich für ihre Einhaltung?
- Wie gestalte ich meine eigene Rolle/Verantwortung als Teamer*in in der pädagogischen Beziehung mit den Konfirmand*innen?
- Was ist an Nähe und Distanz gut, nötig und verkraftbar für mich selbst, für das Team, für die Konfirmand*innen?
Ich bin also nicht nur verantwortlich für die Gestaltung meiner persönlichen Bedürfnisse nach Nähe und Distanz, sondern als Teamer*in auch für den Prozess innerhalb der Gruppe und zu den Konfirmand*innen.
Wenn ich mich mit Grenzen, Nähe und Distanz, respektvollem und verantwortungsbewusstem Miteinander beschäftige, stellen sich beispielsweise Fragen ……
- Wie reagiere ich auf grenzverletzendes Verhalten innerhalb der Gruppe?
- Wie gehe ich mit Macht und Verliebtheit als Teamer*in um?
- Was mache ich, wenn ein/e Konfirmand*in mehr Nähe möchte, als ich?
- Was mache ich, wenn ich selbst mehr Nähe möchte, als ein/e Konfirmand*in?
Wenn ich über Grenzen spreche, muss ich auch über Grenzüberschreitung, Macht, Machtmissbrauch und Gewalt, auch sexualisierte Gewalt sprechen.
Die Auseinandersetzung mit meinen eigenen Bedürfnissen, das Hineinversetzen in Situationen und der Austausch mit anderen Teamer*innen insbesondere in thematischen Schulungen sensibilisieren im Spannungsfeld von Grenzen, Nähe und Distanz, Macht und Machtmissbrauch.
Gerade neue kreative, bildnerische und nonverbale Ansätze in der Prävention sind für den Einsatz in der Arbeit mit Konfirmand*innen und Teamer*innen geeignet.
Autor André Medeke: Ich bin seit über 25 Jahren als Diakon in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen tätig. Seit November 2011 bin ich im Landesjugendpfarramt als Referent für den Bereich „Kindeswohl und Prävention sexualisierter Gewalt“ verantwortlich. Ich habe eine Weiterbildung zu insoweit erfahrenen Fachkraft gemäß §8a SGB VIII (Kinderschutzfachkraft) absolviert und bilde mich laufend in der Präventionsarbeit fort.
Kontakt: andre.medeke@ejo.de, 0441-7701-405
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