Jugendkulturen im Archiv und im Jetzt
Jerry, ein freundlicher 30jähriger Graffiti-Künstler, führt uns durch Kreuzberg. Er zeigt uns mit Tags und Street Art gestaltete Brandwände. Wir lernen, dass es die Sprayer-Ethik verbietet, sich gegenseitig in die Graffitis reinzusprayen. Dass es manche trotzdem tun und es gefährlich sein kann, sich mit diesen Typen anzulegen…
Die Graffiti-Tour durch Berlin haben wir über das Archiv der Jugendkulturen gebucht, das wir am Tag zuvor besucht haben. Gabriele Rohmann, Co-Leiterin des 1997 als Verein gegründeten Archivs, gibt uns einen Einblick in die Vielfalt der Jugendkulturen in Geschichte und Gegenwart.
Jugendkulturen ziehen sich durch alle Milieus und sind gelebte Orte kultureller und politischer Bildung und gesellschaftlicher Auseinandersetzung.
Hier im Archiv lagern über 100.000 Medien, u.a. 3.000 Bravo-Hefte und über 30.000 Fanzines – die größte Sammlung dieser Art in Europa. Jede und jeder kann sich hier einbuchen und Recherchen betreiben. Ausstellungen, Projekte zur Medienkompetenz und und vieles mehr findet hier statt und kann auch in die eigene Region eingeladen werden.
Im zweiten Teil des Besuchs beschäftigen wir uns in Teilgruppen mit Verschwörungserzählungen bzw. mit Foto- und Video-Projekten.
WIR sind die Konfi-Dozent:innen der EKD, die auf ihrer Jahrestagung vom 4.-8. November das ganze Themenfeld unserer Arbeit in den Blick nehmen, aktuelle Entwicklungen diskutieren und Verabredungen für das kommende Jahr treffen.
Gerade in Krisenzeiten mit erschütternden Wahlergebnissen und zerrütteten Koalitionen tut die gegenseitige Ermutigung doppelt gut.
Tagungsort ist die Zentrale von Brot für die Welt. Jugendreferent Johannes Küstner informiert über Bildungmaterialien zu 5000 Brote, Globales Lernen und Bildung für nachhaltige Entwicklung und diskutiert mit uns über zukünftige Projekte.
In der Kapelle der Versöhnung an der Bernauer Straße berührt uns die Geschichte der ehemals geteilten Stadt. Die Kapelle selbst ist gebaut aus Lehmwänden mit Steinen aus der ehemaligen Versöhnungskirche, die direkt im Todesstreifen stand und – obwohl den DDR-Grenzern ein Dorn im Auge – erst 1984 abgerissen wurde.
Einen Tag rückt unsere Fachzeitschrift KU-Praxis – ab nächstem Jahr dann Konfi-Arbeit praktisch – in den Mittelpunkt. Dietrich Steen, Programmleiter des Gütersloher Verlags, informiert uns über die Verkaufszahlen und unterstützt die Arbeit unseres Redaktionsteams. Wir ziehen eine Zwischenbilanz bezüglich des neuen Heftes mit dem Arbeitstitel Identität, das im Juli 2025 erscheinen wird. Und wir legen das Thema Christsein in der Welt für das übernächste Heft fest. Ab jetzt gehen wir auf die Suche nach Autor:innen.
Abends gehen die einen tanzen, zu Konzerten, zur Rocky Horror Picture Show, erkunden die vielfältige Kneipenwelt im Kiez oder hängen an der Hotelbar ab – die allerdings spätestens um 22 Uhr dicht macht. Zeit fürs Fachsimpeln, (welt)politisches Wehklagen und Austausch über privates Wohlbefinden. Es soll auch einige geben, die bis nach Mitternacht Mails und Protokolle schreiben. Die Konfi-Welt zuhause dreht sich ja weiter.
Nächstes Jahr tagen wir in Marburg. Unser Schwerpunkthema wird dann „Spiritualität“ sein.
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