Allen, die in diesen und den kommenden Wochen Konfirmation feiern, als Pastor*innen und Kirchengmeinden mit ihren haupt- und ehrenamtlich engagierten Teamer*innen und vor allem allen Konfirmand*innen mit ihren Familien, wünscht das KAJAK-Team von Herzen gutes Gelingen und Gottes Segen!
Bereits vor Ostern war ich in einem Konfirmationsgottesdienst zu Gast. Es war schön und würdig. Das Engagement des Pastors und seines Teams war ebenso zu spüren wie die konzentrierte Aufmerksamkeit der Konfirmand*innen und ihrer Familien. Als die Konfirmand*innen gefragt wurden, ob sie versuchen wollen, in der Nachfolge Jesu zu leben, waren sie zwar im ersten Anlauf nicht ganz bis hinten in der vollen Kirche zu hören, aber was solls. Wie sagte der Pastor: „Wir haben das doch so schön geübt.“
In der Ordnung der Oldenburger Kirche von 1988 wird von den „Anreden an die Konfirmanden“ gesprochen. Andernorts sagt man „Konfirmationsversprechen“, „Verpflichtung“, „Konfirmandenfrage“, „Bekenntnis mit Verpflichtung“ … und sicher gibt es noch andere Beschreibungen dafür, dass an einer Stelle die Konfirmand*innen selbst einmal „Ja“ dazu sagen, dass sie sich als getaufte und nun gleich konfirmierte Glieder der christlichen Kirche verstehen. Sie werden ernst genommen mit ihrer eigenen Stimme und Entscheidung. Im weiteren Sinne wird die Antwort der Konfirmand*innen oft als eigenständiges „Bekenntnis“ verstanden. Ob dieses „Ja“ ganz von Herzensgrund kommt und inhaltlich in all seinen Dimensionen durchdrungen wird, darüber wird mancherorts kontrovers diskutiert.
Viele Pastor*innen haben – so vermute ich mal – ihre „eigenen“ Anreden gefunden oder entwickelt. Schließlich ist in unserer Ordnung ja nur von einem „Musterentwurf“ die Rede.
In den Texten der Anrede, wie jede*r sie verwendet, lässt sich sicher auch entdecken, welches theologische Verständnis der bzw. die jeweilige Pastor*in bezüglich des Kasus Konfirmation hat. Vielleicht scheinen auch die Bilder durch, die wir von jungen Menschen auf dem Weg des Glaubens haben oder gar, welcher religionspädagogischen Ansatz in der Konfirmandenzeit verfolgt wird. Es lohnt sich also, auch für das eigene Selbstverständnis, bei der Wahl bzw. bei Ausarbeitung der jeweiligen Anrede entsprechende Sorgfalt walten zu lassen.
Als Anregung und auch zur Diskussion sind die zwei oldenburgischen Musterentwürfe von 1988 ebenso aufgeführt wie eine weitere alternative Form aus den Weiten der evangelischen Kirche.
ANREDE 1
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden!
Bei Eurer Taufe haben Eure Eltern und Paten das Bekenntnis der Kirche gesprochen und gebetet. Jetzt könnt Ihr selber die Worte des Glaubens sprechen.
So wollen wir, die ganze Gemeinde, zusammen mit Euch beten:
Ich glaube an Gott, den Vater…..
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden! Wollt ihr unter Jesus Christus, eurem Herrn, leben, im Glauben an ihn wachsen und in seiner Gemeinde bleiben, so sprecht: Ja, mit Gottes Hilfe.
Konfirmand*innen (gemeinsam): Ja, mit Gottes Hilfe.
ANREDE 2
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden!
Bei Eurer Taufe haben Eure Eltern und Paten das Bekenntnis der Kirche gesprochen und gebetet. Jetzt könnt Ihr selber die Worte des Glaubens sprechen.
So wollen wir, die ganze Gemeinde, zusammen mit Euch beten:
Ich glaube an Gott, den Vater…..
Wenn es Euer Wunsch ist, glaubende Menschen zu werden,
wenn Ihr gewillt seid, in Eurem Leben Gott ernst zu nehmen,
und wenn Ihr versuchen wollt, nach den Gedanken und Worten Christi zu leben,
dann betet mit mir um Glauben:
Gott, Du bist uns nahe, auch wenn wir Dich nicht sehen und spüren.
Wir bitten Dich um Glauben!
Du kennst uns! Du kennst unsere Gedanken, unsere Fragen und Zweifel.
Wir bitten Dich: Lass uns Menschen werden, die an Dich glauben.
Gott, wir hören von Dir, aber wir verstehen so schwer, was gemeint ist. Lass uns Menschen sein, die vergeben, wo Streit ist; die Liebe üben, wo man sich hasst; die die Wahrheit sagen, wo die Unwahrheit herrscht; die helfen, wo Not ist. Herr, lass uns Menschen sein, die Dich suchen und ernst nehmen ihr Leben lang.
Gott wir bitten Dich um Glauben. Amen.
Und so segne ich Euch im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes! Gott möge Euer Gebet erfüllen, damit Ihr ihn immer besser verstehen und lieben lernt, so wie er Euch schon immer versteht und liebt. Amen.
ANREDE 3
Mit der Konfirmation wird für Euch als junge Christinnen und Christen die Taufe bestätigt.
Erneut erhalten Ihr die Zusage, dass Gott Euch liebt und annimmt.
Diese Zusage möchte eine Ermutigung sein und vielleicht wagt Ihr es, auf diesen Gott zu vertrauen und nach seinen Geboten Euer Leben zu gestalten.
Deshalb:
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden!
Gottes Liebe hat uns durch die Taufe in die Gemeinschaft seiner Kinder gestellt.
Durch Jesu Geist sind wir alle miteinander verbunden. Er hat uns eine Hoffnung geschenkt, die selbst der Tod nicht zerstören kann.
So frage ich Euch:
Wisst Ihr, dass Ihr auf den Weg des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe berufen seid, so antwortet:
Ja, wir wissen es.
Konfirmand*innen (gemeinsam): Ja, wir wissen es.
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