Vor ein paar Wochen referierte ein Kollege aus der Bremischen Kirche bei einer Fortbildung zur Konfirmandenarbeit über unterschiedliche Intelligenztypen. Er stellte diese Intelligenztypen und daraus resultierende Folgerungen für den Konfirmandenunterricht vor.
Sein Referat basierte auf einem Artikel von Prof. Dr. Hartmut Rupp aus Heidelberg. Prof. Rupp hatte 2014 einen Vortrag beim „KonfiTag“ in Frankfurt gehalten und diesen in den Schönberger Heften 4/14 veröffentlicht unter dem Titel: „Lust auf Vielfalt im Konfirmandenunterricht“.
Du findest den Artikel hier als Download: [download id=“876″]
Der Artikel und das darauf basierende Referat meines Kollegen haben mich sehr berührt und viele Fragen aufgeworfen zu der Art und Weise, wie guter Konfirmandenunterricht aussehen kann.
Prof. Rupp beschreibt in seinem Artikel die von dem amerikanischen Psychologen Howard Gardner unterschiedenen acht „Intelligenzen, nämlich:
- die linguistische Intelligenz (Sensibilität für gesprochene und geschriebene Sprache),
- die logisch mathematische Intelligenz (logische Analyse, kritische Reflexion, Lösung von Problemen)
- die räumlich-visuelle Intelligenz (lernt am besten mit Visualisierung),
- die kinästhetische Intelligenz (Lernen funktioniert am besten mit körperlicher Bewegung, Mimik, Gestik),
- musikalische Intelligenz (Musik, Reime, Singen, Raps, Töne fördern das Lernen),
- interpersonale Intelligenz (Motive, Wünsche anderer gut verstehen können),
- intrapersonale Intelligenz (Fähigkeit sich selbst und andere zu verstehen, erkennen eigene Stärken und Schwächen, legt Wert auf Selbstlernen) und
- naturbezogene Intelligenz (Lernen durch Beobachtung am besten außerhalb des Lernortes).“
(Zitat aus dem oben erwähnten Artikel)
Diese Intelligenzen sind in jedem von uns vorhanden, aber unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Erkenntnisse von Howard Gardner nimmt Prof. Rupp auf und entwickelt an einem Beispiel Konsequenzen für den Konfirmandenunterricht. Ich habe mich gleich ein bisschen ertappt gefühlt und an die vielen Male gedacht, bei denen ich – aus Zeitmangel, aus Bequemlichkeit, aus Unachtsamtkeit – wieder mal nur ein Arbeitsblatt als Grundlage für den Konfer entwickelt habe. Das motiviert aber nur eine kleine Zahl der Jugendlichen. Die anderen bleiben weitgehend aussen vor, weil ihre Intelligenz, ihre bevorzugte Art des Lernens nicht berücksichtigt wird. Fazit: ein möglichst breites Spektrum an Methoden und Formen spricht mehr Konfirmand_innen an. Ich muss ja nicht jedes Mal alle Intelligenzen berücksichtigen. Aber im Laufe der Konferzeit möglichst viele. Damit ich möglichst viele erreiche und anspreche.
Prof. Rupp geht in seinem Artikel noch auf weitere interessante Aspekte von Vielfalt ein, unter Anderem die der unterschiedlichen Herkunftsmilieus der Jugendlichen. Auch hier lohnt sich das Lesen des Artikels sehr.
Vielen Dank an die Redaktion der Schöneberger Hefte für die Genehmigung der Veröffentlichung!
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