Immer mal wieder neue Eingangsrituale auszuprobieren, macht mir Spaß. Wie reagieren die Konfirmand*innen darauf? Wie verändert das Ritual die Atmosphäre im Konfer? Was macht es mit mir?
Daraus hat sich im Laufe der Zeit eine kleine Anzahl von Eingangsritualen herauskristallisiert, die ich besonders liebe.
Das sind derzeit meine Favoriten:
1. Schale und Kugel
Material: eine Holzkugel, Durchmesser etwa 5 cm, eine Holzschale mit flachem Rand und etwa 20-25 cm Durchmesser
Und so geht es:
Die Schale mit der Kugel darin wird im Kreis herumgegeben. Ich beginne, sage meinen Namen und gebe die Schale nach rechts weiter. Dabei soll die Kugel in der Schale möglichst ruhig liegen. Also: Wer die Schale hat, sagt seinen Namen und gibt sie dann – mit ruhiger Hand! – nach rechts weiter.
Ruhig wieder von vorn beginnen, wenn es allzu unruhig bleibt. Aber ein bisschen Unruhe ist in Ordnung…
Daran anschließen kann man folgende etwas anspruchsvollere Übung:
Die Kugel wird aus der Schale genommen. Die Leitung sagt: „Wir können selber eine Schale sein. Formt bitte eure Hände zur Schale und streckt sie etwas vor euch aus.“
Die Kugel wird nun herumgegeben, ohne Namensnennung, indem sie in die Schale der Hände des jeweils rechten Nachbarn gelegt wird. Wer die Kugel empfängt, hat die Augen geschlossen. D. h. jede/r schließt die Augen, kurz bevor er / sie dran ist. (Es ist illusorisch anzunehmen, die Konfirmand*innen könnten die ganze Zeit, bis sie dran sind, die Augen geschlossen halten. Also: zwei bis drei Personen vorher, das reicht…). Wer die Kugel in seinen Händen hält, öffnet die Augen und gibt sie weiter.
Nach meinen Erfahrungen entsteht, nach anfänglichem unsicherem Gekicher, durch diese Übung eine ruhige entspannte Atmosphäre in der Gruppe.
2. Stilleübung
Material: Zymbel, Triangel oder Ähnliches
Die Leitung schlägt einen Ton an der Zymbel an, die Konfirmand*innen hören dem Ton nach, bis er verklungen ist.
In einem zweiten Schritt schließen die Konfirmand*innen die Augen. Sie sollen sie wieder öffnen, wenn der Zymbelton verklungen ist. Wer hört ihn am längsten?
Im dritten Schritt werden wieder die Augen geschlossen. Der Zymbelton wird angeschlagen. Die Konfirmand*innen hören ihm nach, bis er verklungen ist und horchen dann, welche Geräusche sie nun wahrnehmen können. Sie öffnen die Augen, wenn die Zymbel noch einmal kurz angeschlagen wird.
Anschließend findet ein Austausch darüber statt, welche Geräusche zu hören waren.
Auch diese Übung führt zu mehr Stille und Konzentration. Sie hilft mir und den Konfirmand*innen, meine Wahrnehmung zu schärfen und aufmerksam zu sein.
3. Bis 10 zählen
Kein Material, einfache Aufgabe: Alle stehen oder sitzen im Kreis. Die Gruppe soll laut von 1 bis 10 zählen.
Regeln:
- Niemand darf mehrere Zahlen hintereinander rufen
- Nachbarn dürfen nicht nacheinander dran sein
- Keine Zahl darf gleichzeitig von mehreren gerufen werden
Wird eine dieser Regeln verletzt, beginnt die Gruppe von vorn.
Variante: Countdown: mit 10 beginnen und bis 1 runterzählen.
Wenn die Gruppe größer ist, mit der entsprechenden höheren Zahl beginnen.
Doch nicht so einfach…. Aber es klappt! Und ist eine wunderbare Übung in Achtsamkeit und Konzentration.
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