Konfi-Stelen
Jedes Mal dieser Stau. Diese kleinen, zerknitterten Ausweise. „Könnten Sie mal unterschreiben?“ „Was, Du hast dein Heft verloren?“ „Kriege ich heute zwei Unterschriften – war doch länger.“ Kleine Gespräche am Ende eines Gottesdienstes.
In den meisten Kirchen-Gemeinden gehört eine gewisse Anzahl von Gottesdienst-Besuchen zur Konfizeit verpflichtend dazu. Die Jugendlichen sollen den Gottesdienstablauf kennen lernen, sich im Laufe der Zeit dort zuhause fühlen. Ob das gelingt, hängt von vielen Faktoren ab: Die Jugendlichen werden freundlich begrüßt. Das Gottesdienstgeschehen erscheint ihnen plausibel. Sie fühlen sich – nicht nur durch die Predigt – angesprochen. Und am wirkungsvollsten: Sie sind aktiv beteiligt und dürfen mitgestalten und mitentscheiden, was wie läuft.
Die großen bundesweiten Studien zur Konfi-Arbeit lieferten ja eher ein ernüchterndes Ergebnis, was die Freude am Gottesdienst seitens der Konfis betrifft. Nächste Woche wird die dritte Studie – unter dem Menetekel von Corona erstellt – in Berlin vorgestellt. Wir werden berichten.
Nun denn. Wenn man schon eine gewisse Zahl an Gottesdienstbesuchen einfordert, muss es in irgendeiner Form gerecht zugehen. Sprich, alle Konfis – Ausnahmen (manchmal auch ziemlich große) bestätigen die Regel – sollen ungefähr die gleiche Anzahl an Gottesdiensten besuchen. Und das muss ja irgendwie dokumentiert werden.
Zu einer besonders schönen Form haben sich die Konfi-Verantwortlichen der Kirchengemeinde Friesoythe-Sedelsberg-Bösel inspirieren lassen. Vorne in den drei Kirchen steht jeweils eine – von Pfarrerin Nicole Ochs-Schultz mit handwerklichem Geschick – angefertigte Holzstele (hier im Bild die Stele aus der Michaeliskirche in Friesoythe). Die Fische gestalteten die Konfis unter Anleitung der Religionspädagogin Regina Hammerschmidt. Zurecht stolz auf das ansprechende Ergebnis berichtete mir Pfarrer Johannes Rohlfing von dem Entwicklungsprozess und der positiven Rückmeldung auf die Art und Weise der Umsetzung.
Was mir gut gefällt an dieser Art der Gottesdienst-Teilnahme-Dokumentation: Die Konfis als große Gruppe der Gemeinde sind in jedem Gottesdienst durch ihre Stele sichtbar. Und wenn sie selbst mitfeiern, gehen sie zu Beginn oder am Ende aktiv nach vorne und kleben ihre Punkte wie Schuppen auf den Rücken ihres selbstgefertigten Konfi-Fisches.
Und weil es so schön ist, gibt es als Zugabe auch noch ein Bild des selbstgefertigten Konfi-Paramentes, das bei den regelmäßigen Konfi-Gottesdienstes den Altar schmückt.
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