Heute morgen gab es leckeres Osterbrot zum Frühstück. — Moment mal – das geht aber nicht. Das ist doch viel zu früh. Wir sind doch in der Karwoche (…geschmeckt hat es trotzdem…).
Morgen am Gründonnerstag feiern wir Abendmahl. In vielen Kirchen werden die Bänke verrückt und Platz für Tische gemacht. Wir erinnern uns an das letzte Mahl Jesus mit seinen Jüngern. „Kommt herbei, denn es ist alles bereit!“ Das Straßenprojekt „Mahl ganz anders“ wird dieses Jahr übrigens in Stuttgart gefeiert (letztes Jahr in Hannover war ich mit meinen Kindern live dabei).
Die Tradition, am Karfreitag Abendmahl zu feiern, ist regional ganz unterschiedlich ausgeprägt. Aber spätestens in der Osternacht wird in der ihr eigenen Atmosphäre Brot und Wein geteilt. Und erst recht und feierlich am Ostersonntag um zehn Uhr. Am Ostermontag im Familiengottesdienst mag es dann auch beim Abendmahl mit selbst gebackenen Brötchen etwas lockerer zugehen.
Beim „Forum Abendmahl: Kinder-Konfis-Jugendliche“ am 20. März haben wir aus unseren persönlichen Erfahrungen heraus und anhand der erstmals präsentierten Ergebnisse der landeskirchlichen Umfrage zum „Abendmahl mit Kindern“ viele Impulse gewonnen. Bereits 2007 hat die Synode der oldenburgischen Synode Stellung bezogen:
Wir haben miteinander festgestellt, dass das Abendmahl für uns so etwas wie Schwarzbrot für unser Christsein ist. Es gibt uns Kraft für unser Leben. Neben Einverständnissen wie diesem haben sich uns allerdings auch zahlreiche Fragwürdigkeiten und Hürden aufgetan, die Menschen daran hindern, das Abendmahl ganz selbstverständlich in ihrem Lebenslauf mit uns zu feiern.
Mit der persönlichen Frage „Mache ich auch alles richtig, wenn ich hier jetzt Abendmahl feiere?“ gehen ganz praktische und grundlegende Herausforderungen einher. Verstehen eigentlich alle, die wir zum Abendmahl einladen wollen, die überlieferten liturgischen Formeln und Texte? Warum verwenden wir so oft die von vielen Menschen als unsinnlich empfundenen Oblaten? Warum bekommen Kinder bei der Austeilung manchmal keinen Traubensaft zum Trinken, sondern ein Segenswort zugesprochen? Wie lernt man eigentlich überhaupt „Abendmahl feiern“ angesichts des zunehmenden Bedeutungsverlustes religiöser Traditionen in Familie und Gesellschaft? Nutzen wir die Chancen, die sich uns nicht nur in kirchlichen Kindertagesstätten, in unseren Kindergottesdiensten und in der Arbeit mit Kindern insgesamt geboten werden, um diese besondere Mahlzeit kennen- und lieben zu lernen? Warum dürfen mancherorts Konfis erst am Abendmahl teilnehmen, wenn sie es im Unterricht „behandelt“ haben? Gehört das Feiern des Abendmahl zu unseren kirchlichen Freizeiten als Gemeinschaftserfahrung dazu? Warum dürfen nur besonders Berufene das Abendmahl austeilen? Und für manche theologisch ganz heikel: Wie gehen wir mit der Einladung zum Abendmahl bei nicht getauften Menschenkindern um?…
Wir gehen mit unseren Fragen und Anliegen zum Thema „Abendmahl“ jedenfalls ganz pragmatisch weiter um. Am Freitag, 13. September 2019, bieten wir in der schönen Kirche in Cleverns bei Jever von 17-21 Uhr für alle Interessierte eine „Werkstatt Abendmahl“ an. Wir teilen dort Texte, Rituale, Lieder und Lernwege. Und ganz bestimmt feiern wir fröhlich-ernst miteinander das Abendmahl. Herzliche Einladung schon jetzt!
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