… und behaltet das Gute!

Viele schöne bunte, leere Sprechblasen. Sie stehen für unzählige Eindrücke. Meinungen, Wahrheiten, Nachrichten.
Oft bin ich überfordert, die Geister zu unterscheiden. Oder eins nach dem anderen zu tun. Weil ständig neue Botschaften auf mich einströmen. Ich lasse mich einfach zu leicht ablenken. Und dann passiert es, dass ich etwas anfange, liegenlasse, woanders wieder etwas anfange, liegenlasse…
Das geht so mit Sachen und auch mit Gedanken.

Prüfet alles und behaltet das Gute! So lautet die Jahreslosung aus dem Ersten Brief des Apostels an die Thessalonicher (Kapitel 5, Vers 21) – übrigens der älteste der erhaltenen Paulusbrief, so um 50 n.Chr. geschrieben.

Eines der vielen schönen Jahreslosungsmotive zeigt zwei Kinder, die mit breitem Grinsen die Reste ihrer Äpfel in Händen halten, die ihnen gerade munden. Auch ein schönes Bild. Ich muss ja nicht jeden Wurm mitessen. Also schaue ich bitte vorher genau hin, worein ich beiße, welche Bilder ich mir anschaue, welche Meinung ich mir anhöre, wem ich meine Aufmerksamkeit schenke.

So wie sich viele Menschen am Anfang eines Jahres gute Vorsätze vornehmen, könnten wir diese eine der zahlreichen Mahnungen – oder sagen wir heute lieber Hinweise? – von Paulus am Ende seines Briefes auch auf die Konfizeit anwenden.

Wir nehmen uns mal vor, was wir so alles mit den Konfis machen, welche Themen auf dem Programm stehen, was wir von ihnen erwarten und fordern. Bei vielen Beratungsprozessen stellen die Verantwortlichen fest, dass manches, was „man immer schon so gemacht hat“, aus theologischen, pädagogischen oder entwicklungspsychologischen Gründen irgendwie gar nicht mehr zu den heutigen Jugendlichen und zu dem, was sie für ihr Leben und den Glauben brauchen, passt. Also alles kritisch auf die Waagschale legen und diskutieren. Da kann dann einiges am Ende weg. Das schafft Platz – wie schön! Es bleibt übrig, was nach eingehender Betrachtung für gut und wichtig empfunden wird. Das glänzt dann ja umso mehr! Fröhlich und neugierig ergänzen wir das dann mit neuen Formen des Lernens, die uns moderne Medien und kreative Ideen bescheren.

Dabei behalten wir ein wichtiges Ziel der Konfizeit im Auge: Wir unterstützen die Konfis darin, für sich herauszufinden, was gut für sie selbst ist. Sie sind ja wie wir oft genug überfordert von der Fülle der Sinn-Angebote dieser Welt. Also sortieren wir mit ihnen. Hören auf ihre Fragen. Lesen Texte, die lebensklüger machen. Erzählen, was uns selbst hilft, hoffnungsvoll zurechtzukommen. Stellen ihnen Personen des Glaubens und lebendige Zeitzeug:innen vor, die berichten, was sie überzeugt und zuversichtlich gestimmt hat bzw. stimmt. Besuchen mit ihnen Orte, die bleibenden Eindruck hinterlassen. Gestalten Rituale, die ihnen Halt geben und einen guten Rahmen bieten für Alltage und Feiertage.

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