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… und dann: Neu-Start in die Konfizeit!

Heute gab es bei uns in Niedersachsen Zeugnisse. Und manche sind gleich durchgestartet in die Ferien. Wie schön! Mindestens genauso schön ist es, dass die meisten Konfi-Freizeiten und KonfiCamps, die für diesen Sommer geplant sind, stattfinden können. Und Freizeiten und Aktionen für Kinder und Jugendliche der Evangelischen Jugend und überhaupt.
Klar gibt es coronabedingt Einschränkungen, aber daran haben wir alle uns ja längst gewöhnt. Ein Test vor der Abfahrt, Kohortenprinzip vor Ort, respektvoller Umgang mit den Sorgen der Teilnehmer:innen und Teams.

Deutlich ist vielen Verantwortlichen anzuspüren, dass die letzten anderthalb Jahre viel Kraft gekostet haben und es Zeit ist, durchzuschnaufen.

Ein wenig Angst macht mir, dass mancherorts die Sorge laut wird, die jungen Menschen hätten in der Schule soviel an Lernstoff verpasst und wie das denn alles aufzuholen sein. Ich hoffe sehr, dass die Haltung sich durchsetzt, dass einiges an psychischen Belastungen noch aufzuarbeiten ist und viele Kinder und Jugendliche über die vielen Monate eine Menge gelernt haben über lebenswerte Themen und die Bedeutung von sozialer Verantwortung, die wir alle füreinander tragen.

Viele neue Konfi-Kurse werden nach den Sommerferien starten bzw. unter einigermaßen normalen Rahmenbedingungen fortgeführt werden. Wobei die Unsicherheit bezüglich steigender Inzidenzen unter den Jüngeren bestehen bleiben wird. Werden sich viele Jugendliche impfen lassen? Ich persönlich fände das sinnvoll, um die angestrebte Herdenimmunität sicherzustellen. Niedersachsen ist da ja ganz vorn dabei!

Die Sorge, dass nicht alle, die sich ursprünglich für die Konfizeit angemeldet haben, fröhlich im Gemeindehaus auftauchen, ist auch nicht vom Tisch. Das Vertrauen in Gruppentreffen außerhalb des schulischen Kontextes muss auch erst wieder wachsen. Hier wird es sicher angeraten sein, der einen und dem anderen noch einmal hinterherzugehen und zur Teilnahme zu ermutigen.
Eine der spannendsten Fragen wird sein, wie es gelingt, die tollen digitalen Tools, die wir in der Corona-Krise kennengelernt und genutzt haben, in die regelmäßige Arbeit zu integrieren und die Konfizeit dadurch insgesamt noch attraktiver zu machen.

Mittelfristig werden wir uns auch damit zu beschäftigen haben, dass die Konfirmationsquote der entsprechenden Jahrgänge zurückgeht – auch wenn es insgesamt ein „Rückgang auf hohem Niveau“ sein wird, wie Wolfgang Ilg, einer der profiliertesten Analysten zum Thema, zuletzt festgehalten hat.

Ja, es wird uns nicht langweilig werden…
Aber jetzt erstmal, unbedingt, bitteschön: Durchatmen, die Seele baumeln lassen und den Sommer genießen.

Die Schulferien beginnen. Wie wunderbar! Endlich, nach all den vielem Hin und Her und vielen zeitversetzt und weiträumig inszenierten Abschlussfeiern ein Freiraum von sechs Wochen. Für viele herbeigesehnt, um sich vom Corona-Lern-Stress auf allen Ebenen etwas zu erholen. Und danach gehen wir die Herausforderungen, die sich uns stellen, mit neuem Elan an.

Aber wie den Sommer – abgesehen von familiären Urlaubsfahrten – gestalten?
Darüber gibt es ganz unterschiedliche Ansichten.

Das Kultusministerium bietet gemeinsam mit den Kirchen und Wohlfahrtsverbänden das Projekt LernRäume an. Es soll Schüler*innen, die durch Schulschließungen, Lernen zu Hause und Präsenzunterricht besonders benachteiligt wurden, Unterstützung bieten. Das Angebot richtet sich vornehmlich an Grundschulkinder, die durch ehrenamtliche Lernpat*innen gefördert werden. Gemeindehäuser und lokale Netzwerke bieten dafür gute Rahmenbedingungen.
http://www.kirche-schafft-lernraum.de

Der Landesjugendring u.a. kritisieren, dass hier neben den Angeboten der Jugendarbeit ein durch das Land finanziertes Konkurrenz-Programm aufgesetzt wird, während entsprechende Angebote der Jugendarbeit gar nicht gefördert werden. https://www.ljr.de/news/detail/artikel/ferien-sind-freizeit-freizeitangebote-statt-lernraeume-foerdern.html

Überhaupt ist es für die Jugendarbeit gerade nicht einfach. Das langfristig geplante und höchst attraktive Freizeitprogramm wurde durch Corona komplett umgeworfen und gestrichen. Das hat die Freude auf die Ferienzeit für viele hochmotivierte Anbieter*innen und für all die enttäuschten Kinder und Jugendlichen getrübt. Und selbstredend viele Familien in Planungsnöte gebracht.

Und jetzt ist plötzlich doch wieder so viel möglich. Seit Montag (13.7.) können in Niedersachsen 50 Jugendliche gemeinsam auf eine Freizeit fahren und müssen dabei die zwei A´s der AHA-Regel – Abstandsregelung und Maskenpflicht – nicht mehr beachten. Einerseits toll, weil es ein deutlich entspanntes Miteinander ermöglicht. Andererseits vielleicht aber auch eine Einladung, alle Vorsicht über Bord zu werfen. Wie gerade überall finden sich für solche Perspektiven sowohl Begeisterte als auch Skeptiker. https://www.ljr.de/fileadmin/user_upload/corona/CoronaInfomail_20200710.pdf

Auch die kirchlichen Jugendverbände reagieren kreativ auf die aktuelle Situation und bieten, je nach regionalen Möglichkeiten und Risiko-Abwägung-Kultur, ein vielfältiges Ferienprogramm an: https://www.evangelische-jugend-oldenburg.de/
Das Angebot kann sich sehen lassen – Spontanität ist gefragt!

Klar ist: Wer nichts wagt und sich und anderen nichts zutraut, der gewinnt auch nichts.
Ganz ohne Risiko ist keine Aktion, wie maßvoll und sorgfältig sie auch durchgeführt wird. Es ist wie im richtigen Leben!

„Endlich Ferien!“ *
Mmh, irgendwie klingt dieser fröhliche Ruf etwas merkwürdig in diesen Zeiten. Die Schüler*innen sind ja schon zwei Wochen zuhause. Und wurden auf die eine oder andere Weise beschäftigt. Die Sorge, dass schulisch etwas versäumt wird, ist groß – nicht nur seitens der Lehrer*innen…

Aber jetzt sind FERIEN!!! Keine regelmäßigen Schulhausaufgaben, sondern freie Zeit zur Erholung vom Stress, Freude am Nichtstun, Chillen mit Familie und Freund*innen. Das soll ja auch kontaktarm funktionieren – die Medienauswahl ist groß. Selbst wenn ein geplanter Urlaub auswärts und Disco-Partys ausfallen, kommt so schnell keine Langeweile auf. Und wenn doch – auch die ist ja wichtig zum Runterkommen und Atemholen.
Aus der unerschöpflichen Youtube-Welt hat Andreas Behr freundlicherweise 22 Kurz-Filme herausgefischt, die man „bedenkenlos“ Konfis (und nicht nur denen) zweckfrei zur Unterhaltung empfehlen darf.
Aber na klar: Wer beim Selberschauen der Filme Lust bekommt, sie sich später noch mal inhaltlich mit Jugendlichen zu Gemüte zu führen, wird auch nicht alleingelassen: Und los geht´s: Film ab!

Eine große Auswahl auch an Online-Filmen für die verschiedenen Geschmäcker hält natürlich auch unsere Medienstelle bereit – Lust zum Stöbern?

*ab jetzt für alle… 🙂