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#Religramme – Gesichter der Religionen

Eine Kollegin fragt in die Runde der Schwarmintelligenz, welche aktuellen Tipps es denn für Konfis gibt, die gern lesen und sich mehr mit Gott und mit den Religionen beschäftigen möchten. Eine andere antwortet mit einer tollen Buchempfehlung:

Navid Kermani, Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen – Fragen nach Gott, München 2022.

Navid Kermani (Schriftsteller, Orientalist und Preisträger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels) tritt darin mit seiner 12-jährigen Tochter in ein Gespräch über die Bedeutung von Glaube, Islam und Religion für das Leben.

Ich füge als weiteren Tipp ein Format hinzu, das auf vielfältige Weise ins Gespräch bringt:


#Religramme – Gesichter der Religionen. Eine interaktive Wanderausstellung.

Seit 2016 kreuz und quer durch Niedersachsen unterwegs, – und wegen Corona später als geplant – ist die Ausstellung jetzt bis zum 10. Mai 2022 in der Landesbibliothek in Oldenburg zu besuchen.

Sie ist aus einer Bundeslandperspektive heraus konzipiert, bietet aber darüber hinaus einen einfachen und in gewisser Weise persönlichen Einstieg in die Welt der (anderen) Religionen. 20 Frauen und Männer verschiedener Religionen erzählen aus ihrem Leben und Glauben: Was ist Dir wichtig an Deiner religiösen Tradition? Wie stehst Du zu Menschen mit anderer Religion? Sie geben Einblick in ihr privates Umfeld und ihre Gebetshäuser. Sie lassen teilhaben an den Klängen und wichtigen Texten ihrer Religion. Eine pfiffige Idee finde ich, dass die Portraits an den fünf Stationen nicht nach Religionen geordnet sind. Es ist eher so wie in einer Fußgängerzone: Mir begegnen Menschen, denen ich nicht auf den ersten Blick ansehe, welcher Religion – wenn überhaupt – sie angehören. Erst wenn ich einen Schritt näher komme, näher hinschaue, lese, zuhöre, erfahre ich dies und anderes mehr.

Die ganze Ausstellung kann auch im Internet unter http://www.gesichter-der-religionen.de/ besucht werden – inklusive einem reichhaltigen Materialangebot. Darüber hinaus ist die Ausstellung auch in den Sozialen Medien präsent. Auf Instagram finden sich viele Bilder und Statements der Beteiligten; mit einigen kann man auch jetzt noch in Kontakt treten und sich natürlich auch selbst am Gespräch beteiligen. Worum es in der Religion geht, dafür steht beispielhaft der Satz des jungen Rechtsanwalts Ferdi Yildirim: „Wenn ich Frieden habe, kann ich Frieden ausstrahlen!“

Übrigens: In Oldenburg hat man im Arbeitskreis der Religionen des Präventionsrats festgestellt, dass zwei der dort engagierten Gemeinschaften fehlen… – und die Ausstellung entsprechend mit Informationen ergänzt.
Hingewiesen sei an dieser Stelle auch auf die begleitende Gesprächsreihe „Religionen und Krisen“ vom 19. April bis zum 23. Mai – Infos im Ausstellungsflyer.

Nach Ostern darf ich einige Gruppen durch die Ausstellung begleiten. Ich werde darüber berichten…