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2gether – Jugendkirche Hamm

Gut verknüpft! – Darum ging es beim Projekttag der westfälischen Kirche in der Jugendkirche Hamm am Samstag, 22. Oktober. Organisiert von Dr. Iris Keßner und Carina Kuznik, den Konfidozentinnen des Pädagogischen Institus in Villigst, feierten 100 engagierte Ehren- und Hauptamtliche bei toller Stimmung einen Gottesdienst mit einer Band der Popakademie Witten (Super: Rebecca Viertel, Hauke Nebel & Caspar Beule!) und dachten in zwei Workshop-Phasen miteinander nach, wie das Miteinander von Konfizeit und Jugendarbeit noch besser gelingen kann. KonfiCamps, Wohnzimmerkirche, Partizipation, Konfi- und Jugendgottesdienste, Teamer:innen-Ausbildung, LSBTIQ, Gut verknüpft! waren die Themen.

Neben einem Impulsvortrag von Burkhardt Nolte zu KonfiCamps durfte ich (Matthias Hempel) eine halbe Stunde lang die gemeinsamen Chancen und Herausforderungen einer engen Verknüpfung von Konfizeit und Jugendarbeit hervorheben. Obwohl allen schon viele Jahre klar ist, was an gemeinsamen Dingen gut geht und gut tut, ist es immer wieder verwunderlich, an wie vielen Stellen die Verknüpfung noch sehr zögerlich, angst- und konkurrenzbesetzt ist – und sich deshalb meiner Meinung nicht als segensreich für junge Menschen erweist.

Eingestiegen bin ich mit einer kleinen Vision für 2030, die ich gemeinsam mit meiner ehemaligen Kollegin Angelika Pfeiler aus dem Landesjugendpfarramt 2018 für die Zeitschrift baugerüst geschrieben habe:

  • Auch 2030 gibt es in der evangelischen Kirche Konfi- und Jugendarbeit. Einige Landeskirchen beschließen eine gemeinsame Rahmenordnung für die Arbeit mit Kindern, Konfis und Jugendlichen. 
  • Die Mindestdauer von Konfi-Kursen wird EKD-weit angesichts von Bestrebungen, Konfi-Kurse um der Attraktivität willen mehr und mehr zu verkürzen, auf mindestens sechs Monate festgeschrieben. 
  • Angesichts knapper werdender Ressourcen und immer weniger getauften evangelischen Jugendlichen finden nur noch in großen Kirchengemeinden eigenen Konfi-Kurse und Angebote der Jugendarbeit statt. Die Gemeinden entscheiden vor Ort, welchen Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen für ihre Region die Verantwortung für die Durchführung übernimmt. 
  • Besonders nachgefragt werden ein- bis zweiwöchige KonfiCamps an attraktiven Freizeitorten. 
  • Ein Online-Kurs scheitert aufgrund geringer Anmeldezahlen. 
  • Als Modellversuche werden in einzelnen Städten gemeinsame ökumenische Kurse für Kommunionskinder und Konfi3-Gruppen und aufbauend darauf Kurse für Konfis, Konfirmierte und Firmlinge in Alter von 14-16 Jahren durchgeführt.

Danach folgte mit dem scheinbar selbstverständlichen Votum „Konfis sind Jugendliche“ der Auftakt zu einer kleinen Präsentation. Das Fazit: Konfizeit und Jugendarbeit sind wie zwei wunderbar Bäume im Kirchenwald. Sie wachsen eigenständig. Sie sind gut vernetzt mit ihren Nachbarn durch ein umfangreiches Wurzelwerk. Unter den Bäumen herrscht ein hohes Maß an gegenseitiger Unterstützung. Sie bieten sich gegenseitig Halt. Und bilden gemeinsam einen vielfältig-schönen Lebensraum.

Hier geht´s zu den Folien – bei inhaltlichen Fragen gerne Kontakt aufnehmen mit konfizeit@kirche-oldenburg.de

Es gibt Orte, die prägen unser Leben. Sie geben uns Halt und sind uns vertraut. Wir fühlen uns wohl, wenn wir dort sind. Sie sind werden uns zur Heimat. Für viele Menschen ist das Blockhaus Ahlhorn so ein Ort. Sie haben dort als Kinder, Konfis, auf Jugend- und Familienfreizeiten, als Teamer*innen intensive Tage und Wochen verbracht.

Für mich ist das Blockhaus mit einer nicht ganz so langen Erinnerung verbunden. Immerhin: Seit sechs Jahren bin ich dort regelmäßig zu Gast. Treffen im Rahmen der Jugendarbeit der ejo, Klausurtagungen, feierliche Gottesdienste… Vor allem die zwei landeskirchlichen KonfiCamps mit Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Gemeinden in den letzten beiden Jahren haben mir viel Freude gemacht. Das Blockhaus mit seinen vielgestaltigen Möglichkeiten ist ein toller Ort mit einem kompetenten und engagierten Team von Mitarbeiter*innen als Unterstützung, um mit jungen Menschen über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen und dabei die Seele mitten in der Natur baumeln zu lassen.

Jetzt steht die Zukunft des Blockhauses Ahlhorn als kirchliches Bildungs- und Freizeithaus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg auf dem Spiel. Es gibt gute Gründe, darüber zu entscheiden, ob wir uns das Blockhaus als Kirche finanziell noch „leisten“ können. Die Kosten sind hoch, der weitere Investitionsbedarf ebenfalls. Wir sind gezwungen, über Einsparungen nachzudenken. Und zu fragen, welche kirchlichen Einrichtungen wir zukünftig noch tragen können und wollen. Und ganz klar: Corona hat den Entscheidungsdruck noch erhöht.

Auch inhaltliche Vorschläge zur zusätzlichen Profilierung des Blockhauses Ahlhorn gab es von verschiedenen Seiten. Aber keiner war meiner Kenntnis nach so überzeugend, dass es uns entscheidend weiter gebracht hätte. DIE zündende Idee liegt nicht auf dem Tisch.
Die entscheidende Frage bleibt: Ist uns das Blockhaus Ahlhorn die langfristige finanzielle Investition wert, so dass wir dafür an anderer Stelle Einsparungen vornehmen wollen? Und wenn ja, wer macht dazu bitte einen konkreten Vorschlag?

Für diejenigen, die sich durch ihre Erlebnisse mit dem Blockhaus Ahlhorn verbunden fühlen, ist klar, dass es ein Fehler ist, sich von solch einem traditionsreichen kirchlichen Ort zu trennen. Es geht etwas von der eigenen Identität verloren und ein Ort mit hohem symbolischen Wert wird aufgegeben. Es tut weh, dass ein segensreicher Ort über so viele Jahrzehnte nicht mehr von uns selbst getragen und weiterentwickelt werden soll.

Es geht um viel: Um langjährige Mitarbeiter*innen, die darauf vertraut haben, dass ihre Arbeitsplätze sicher sind und denen ihre wirtschaftliche Existenz entzogen werden könnte. Es geht um Verantwortung für die Gesamtkirche und gesunde betriebswirtschaftliche Perspektiven. Es geht um eine grundsätzliche Entscheidung, mit welchen Botschaften, kirchlichen Orten und Konzepten Zukunft gestaltet werden soll. Es geht auch darum, schmerzhaft festzustellen, dass Kirche mit ihren Möglichkeiten an Grenzen kommt und heute nicht mehr alles geht, was gestern ging. Es geht also um Prioritäten und darum, wer diese evangelisch überzeugend und nicht nur aufgrund finanzieller Bilanzen setzt.

Auf der Synode wird sich zeigen, wohin die Reise geht. Alle Argumente und reichlich Emotionen liegen auf dem Tisch. Im Hintergrund besteht die Hoffnung, dass ein neuer Träger gefunden wird, der das Blockhaus Ahlhorn weiterführt und als besonderen Ort am Leben erhält. Wir werden sehen.