Spielerisch bewegen wir uns im Kirchenraum. Ahmen Schatten nach, umarmen Säulen, quetschen uns in kleinste Zwischenräume, tanzen in Zeitlupe unterm romanischen Gewölbe, bringen alltägliche Gegenstände mit sakralen Raum in Berührung. Manches fühlt sich ungewohnt an, anderes gewagt, das nächste wie eine Grenzerfahrung religiösen Anstands. Was geht beim Abendmahl? Sind Oblaten auch manchmal nur kleine runde Scheiben für die Kunst?
Aber wir trauen uns auch raus aus unseren Kirchenmauern. Ziehen durch die Straßen, ermutigt durch den Propheten Ezechiel (Kapitel 12), mit unseren Koffern wie in die Verbannung. Finden Schutz oder eher kurze Raststätten bei Containern, in Telefonzellen, auf leeren Fluren, neben Blumenbeeten…
Ein anderes Mal performen wir mit Unterstützung. Wir platzieren uns auf goldenen Folien, balancieren auf Bäumen, setzen uns auf einer Verkehrsinsel aus, laden zum Augenkontakt in der Einkaufsmeile ein, werfen uns – gehalten von einer starken Seilschaft – in den Abgrund, legen uns knapp neben das Grün mitten in den Weg…
Mit 20 Leuten gemeinsam bilden wir einen Prozessionszug, summen heilige Melodien, wechseln die Formation und lächeln im Gänsemarsch Menschen auf Balkonen, in Autos und Hauseingängen an…
„Entschuldigung: Äh – was habt Ihr da wo gemacht?“
„Tja, das kann ich Dir gar nicht so einfach beschreiben.“
„Ach so, aber wo Du warst, das verrätst Du mir, oder?“
„Ja, das geht: Michaeliskloster Hildesheim vom 18.-20.10.2021“
„Und das Thema war noch mal?“
„Spielt, spielt, sonst seid ihr verloren… – mit Birgit Mattausch und Imke Schwarz – #Michaeliskloster“
„Ok. Sag, gibst Du mir einen Link?“
„Das kann ich machen: Schau mal da: https://youtu.be/gNg9c05Aavc
oder da: https://www.dw.com/de/performancekunst-von-simon-pfeffel/av-46619604
oder da: https://youtu.be/FcyYynulogY
oder da: https://youtu.be/QkzW1s1oiS4